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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verwaltungsstelle ist Lüneburg«, lächelte der Kommissar. »Alles, was in der Umgebung passiert, wird hier registriert.«
    »Und«, fuhr Zamorra fort, »was nicht hier registriert wird?«
    »Ist in Hannover registriert - oder beim Bundeskriminalamt.«
    »Hannover?« staunte Zamorra. »So weit weg? Ich dachte, Hamburg…«
    »Hamburg ist ein eigenes Bundesland«, erklärte Westkamp. »Wir sind hier in Niedersachsen, und für uns ist Hannover die Hauptstadt.«
    »Schön«, brummte Zamorra. »Würde es Ihnen viel ausmachen, einmal in Hannover anzufragen? Vielleicht sind einige Dinge direkt an Ihr… äh, Landeskriminalarchiv oder wie auch immer es sich schimpft, gegangen«
    Westkamp zuckte mit den Schultern. »Ich glaube zwar nicht daran, denn was die in Hannnover wissen, erfahren sie von uns, aber ich will Ihnen gern den Gefallen tun. Warum haben Sie ein so starkes Interesse an der Sache?«
    »Unerklärliche Kriminalfälle gehören zu meinem Hobby«, sagte Zamorra. Das müßte genügen. Daß er ein Dämonenjäger war, hätte Westkamp ihm ohnehin nicht geglaubt.
    Westkamp griff wieder zum Telefon und wählte eine dreistellige Zahl. »Ich brauche Hannover«, sagte er dann. »Nein, nuscheln Sie nichts von ›Gleich Feierabend‹ und ›Überstunden‹, sondern besorgen Sie mir die Verbindung.«
    Dann wartete er, auf der Schreibtischkante hockend. Nach einer Minute schien die Verbindung da zu sein, denn Westkamp leierte seine Fragen herunter.
    Zamorra beobachtete ihn aufmerksam und sah, wie Westkamp blaß wurde. Er begann mitzustenografieren. Schließlich legte er auf.
    »Professor, Ihre Spürnase können Sie sich vergolden lassen. Auch die Polizei ist vor Pannen nicht sicher. Man hat vergessen, Lüneburg zu informieren und die Fälle nur direkt an Hannover gefunkt.«
    »Fälle?« fragte Zamorra. »Wie viele?«
    »Sieben«, erwiderte Westkamp finster. »Drei in Buchholz, vier in Winsen, und den achten haben wir jetzt hier. Jedesmal blutleere Leichen, und ich muß hier den ahnungslosen Engel spielen, weil man vergessen hat, Lüneburg zu informieren und diese brisanten Dinge direkt nach Hannover gab..«
    Unwillkürlich war Zamorras Blick zur großen Wandkarte gegangen, als Westkamp die Ortsnamen nannte. »Die nächsten Bezirke dürften dann Bevensen und Uelzen sein…« brummte er. »Das sieht nach dem Teilstück eines riesigen Kreises aus.«
    »Verdammt, Sie haben recht«, sagte Westkamp betroffen. »Hätte ich das früher gewußt… Rettmer war der letzte Fall, Augenblick…« Er griff zu einem Zirkel und versuchte den Kreis abzustecken. »Bevensen und Uelzen liegen zu weit ab, die nächsten Fälle dürften aus Ebstorf gemeldet werden, und das Zentrum des Kreises müßte etwa bei Börstel oder Steinbeck an der Lohe liegen, irgendwo in Autobahn-Nähe.«
    »Vorsicht«, warnte Zamorra.
    Fragend sah ihn Westkamp an.
    »Versteifen Sie sich jetzt nicht darauf, daß der Mörder aus dem Zentrum dieses Kreises kommt«, sagte er. »Ich glaube nicht daran. Irgendetwas in mir sagt, daß er von außerhalb kommt. So wie die Spinne, die auch nicht in der Mitte ihres Netzes lauert, sondern in einem Versteck«
    »Vielleicht haben Sie recht, vielleicht nicht«, brummte Westkamp. »Der Bursche muß ein Irrer sein, und bei denen muß man wirklich mit Überraschungen rechnen, bloß wo kann sein Versteck sein?«
    Zamorra betrachtete die Landkarte.
    »Die dunkelste Ecke, in die sich eine Spinne verkriechen kann«, sagte er langsam, »dürfte wohl zugleich die größte sein.«
    »Ich fürchte, die Ausgangsbasis unseres gemeinsamen Freundes ist Hamburg.«
    ***
    »Hamburg… Bill ist doch dort!« sagte Nicole, als sie sich anschickten, das Büro des Kommissars bereits wieder zu verlassen. »Hoffentlich läuft er dem Chworch nicht direkt in die Hände!«
    »Bei dem Organisationstalent, das unsere unmenschlichen Freunde zuweilen an den Tag legen, wäre es dem Chworch zuzutrauen«, erwiderte Zamorra. »Aber ich glaube nicht daran. Er jagt momentan in seinem Netz.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr…«
    Kommissar Westkamp war der kurzen Unterhaltung etwas verständnislos gefolgt. »Ein Chworch?«
    Zamorra lächelte. »Ich erkläre Ihnen, was ein Chworch ist, wenn wir ihn, nun, sagen wir: erlegt haben. Sie würden mir sonst doch nichts glauben. Aber der persönliche Augenschein war schon immer der beste Beweis.«
    Seine Hand lag schon auf dem Türgriff, als er noch einmal stoppte. »Kommissar, kann ich die beiden Toten noch einmal sehen?«
    »Hm… der

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