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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Arzt müßte mit seiner Untersuchung fertig sein. In Ordnung, aber tun Sie mir dafür auch einen Gefallen.«
    Fragend sah Zamorra ihn an.
    »Ihre Informanten im Dorf… fragen Sie die doch mal, woher sie von dem Unwesen des Chworch wissen. Denn in der Zeitung gestanden hat es mit Sicherheit nicht.«
    »Ich werde es tun, ob aber etwas dabei herauskommt, steht auf einem anderen Blatt Papier«, lächelte der Parapsychologe.
    Westkamp erhob sich. »Dann kommen Sie mal mit, wenn Sie genügend starke Nerven besitzen.« Dabei sah er vor allem Nicole an. Die ging prompt hoch wie eine Rakete. »Meinen Sie, bloß weil ich eine Frau bin…«
    »Schon gut, schon gut«, winkte Westkamp ab. »Aber kotzen Sie mir nicht den Korridor voll. Der Köter bleibt hier.«
    Alfred von Truygen schraubte sich ein paar Zentimeter höher. »Dieser Köter, wie Sie zu artikulieren belieben, Herr Kommissar, trägt den klangvollen Namen Rex und entstammt der edlen Rasse der…«
    »Mir ist es vollkommen egal, ob er etwas trägt oder nicht, aber da selbst bei edelrassigen Hunden mit klangvollen Namen das Vorhandensein einer Kompanie Flöhe nicht immer restlos auszuschließen ist, kommt er nicht mit nach unten.«
    Zu viert fuhren sie im Lift in die Kellerräume. Der Arzt sah unwillig auf. »So ungeduldig, Kommissar? Ich… was soll denn diese Invasion?«
    Hans Westkamp streckte die Hand aus. »Da liegen die beiden Toten.«
    Zamorra trat an die beiden OP-Tische. Die Körper machten keinen schönen Eindruck mehr. Etwas Dickes, kloßförmiges begann in Zamorra emporzukriechen, aber er hielt sich unter Kontrolle. Seine Hände umspannten das Amulett und hielten es über den Körper des Mannes.
    Westkamp lächelte spöttisch. »Darf man fragen, was Sie mit dieser Aktion bezwecken?«
    Im nächsten Moment schwieg er nur noch, und seine Augen weiteten sich.
    Ein seltsames Flirren breitete sich zwischen dem Amulett und dem Toten aus, so, als steige erhitzte Luft auf. Das Flirren begann sich zu verfärben. Irgendeine ungreifbare Energie durchpulste den Raum und ließ die Menschen erschauern.
    Nur Zamorra blieb unbeeindruckt. Das Amulett sammelte Informationen, Daten, die es dem Körper des Toten entnahm. Er spürte es, wie es begierig das seltsame Wissen in sich aufnahm.
    Dann endlich, nach Minuten, die Ewigkeiten waren, erlosch das Flirren des Amuletts wieder. Zamorra nahm es zurück und ließ es wieder harmlos vor seiner Brust baumeln.
    »Danke«, lächelte er Westkamp zu.
    »Wer war das?« fragte der Kommissar. »Was haben Sie da gemacht?«
    »Das«, sagte Zamorra gelassen, »war ein wenig Magie.«
    ***
    »Das war der letzte Beweis«, sagte Zamorra, als sie wieder draußen im Wagen saßen, und klopfte auf das Amulett. »Der unumstößliche Beweis dafür, daß der Chworch die beiden getötet hat und wer dieser Chworch ist.«
    »Und wer ist er?« fragte Alfred und streichelte Rex’ Nackenfell. Wie gewöhnlich saß der Hund auf dem Beifahrersitz, und die beiden Franzosen machten im Fond die Beine lang.
    »Ich kenne nur sein Gesicht, wie das Amulett es mir zeigt.«
    »Das würde für ein Fahndungsfoto doch reichen«, meinte Alfred. Doch Zamorra schüttelte den Kopf. »Glauben Sie im Ernst, der Kommissar würde darauf eingehen? Auch wenn er jetzt ins Zweifeln geraten ist, weil ihm das Flimmern seltsam vorkam - an Magie glaubt er trotzdem nicht.«
    »Wie und was hast du da eigentlich gemacht? Der Trick ist auch mir neu«, warf Nicole ein. Zamorra lächelte und verschränkte die Arme im Nacken.
    »Ich wußte nicht, ob es gelingen würde. Ich habe einfach ein wenig experimentiert.«
    »Und womit, wenn ich fragen darf?« wollte Nicole wissen.
    »Mit Totenmagie…« sagte Zamorra leise.
    ***
    Die Wirkung dieses einfachen Wortes war verblüffend.
    Nicole wurde so blaß wie Zamorra, als er vor dem Toten gestanden hatte, und ihre Muskeln verkrampften sich. Ungläubig starrte sie Zamorra an -und entsetzt.
    Alfred von Truygen reagierte anders. Er warf den Ganghebel vorwärts und schoß mit dem Wagen aus der Parkbucht auf die Straße hinaus, das Gaspedal voll durchtretend, als könne er auf diese Weise weiter von Zamorra abrücken. Hinter ihnen quietschten Reifen anderer Verkehrsteilnehmer, die von diesem Blitzmanöver überrascht worden waren. Doch der Student nahm es kaum wahr. Er hatte zwar bislang der Magie ziemlich skeptisch gegenübergestanden, hatte wohl einmal ein Buch über Magie gelesen, um etwas für seine Allgemeinbildung zu tun - aber gerade deshalb hatte das

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