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0159 - Der Engel, der ein Teufel war

0159 - Der Engel, der ein Teufel war

Titel: 0159 - Der Engel, der ein Teufel war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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Wackelpudding gefüllt zu sein, und gaben sich dementsprechend unsicher.
    »Du bist ein zäher Bursche.« Angie schmachtete ihn regelrecht an.
    »Ein guter Indianer kennt keinen Schmerz.«
    Sie kicherte.
    »Trotzdem: vergiß Scotland Yard nicht. Ich hätte die Burschen schon längst anrufen sollen.«
    »Ganz recht!«
    »Was? Jetzt auch noch Vorwürfe, wo ich doch nur…«
    Bill Conolly grinste, winkte ab. »Komm, komm, sei nicht so empfindlich!«
    »Ach, wenn doch nur mein Jeremy auch ein bißchen was von deinem Charme hätte…«
    »Ich geb ihm gern Nachhilfe. Aber erst, wenn wir John wiederhaben. Wo ist dein Telefon?«
    Angie wuchtete sich hoch, wischte sich die Hände an der obligatorischen weißen Schürze ab und bedeutete ihm mit einem burschikosen Wink, mit ihr zu kommen.
    Bill Conollys Plan stand inzwischen fest. Er würde Sheila nur kurz anrufen, und ihr sagen, daß alles okay war, und daß es später werden würde. Er wollte nicht, daß sie sich Sorgen machte.
    Später konnte er dann ja…
    Er brach den Gedanken ab. »Bitte sehr«, sagte Angie und drückte ihm das Telefon in die Hand.
    Bill Conolly wählte Sukos Nummer.
    Das Freizeichen. Bill Conolly trommelte ein paar Takte auf die Kommode, vor der er mit Angie stand. Sie ließ ihn nicht aus den Augen; offenbar fühlte sie sich für ihn verantwortlich.
    Entnervend tutete das Freizeichen. Dann endlich hob Suko ab und meldete sich mürrisch.
    »Bill hier«, wurde er von Bill Conolly hastig unterbrochen.
    Suko stöhnte herzzerreißend. »Hör mal, Bill, wenn das ein Scherz von dir und John sein sollte, dann laß dir sagen -.«
    »Es ist kein Scherz, Suko.« Bill Conolly sagte das sehr ernst, und Suko schaltete augenblicklich um, er wußte, wann Flachserei angebracht war und wann nicht.
    Bill Conolly rasselte seinen Bericht herunter, er faßte sich so kurz wie möglich, allerdings ließ er auch nichts aus; dann bat er Suko, nachzusehen, ob John möglicherweise in seiner Wohnung aufgetaucht war. In einer Situation wie dieser war man sogar geneigt, an mittelprächtige Wunder zu glauben, und da Suko mit John Tür an Tür wohnte, war die Bitte nur logisch.
    Suko verlor keine Zeit. Der Hörer wurde abgelegt, dann hörte Bill hastige Schritte davontappen, während im Hintergrund Shaos Stimme zu hören war.
    Fünf, sechs, sieben Sekunden vergingen, dann war Suko wieder dran.
    »Fehlanzeige«, sagte er kurzatmig. »Verdammt, Bill -.«
    »Du bleibst auf Hab-Acht-Stellung. Falls John doch noch kommen sollte… Ach vergiß es.«
    »Und du, Bill?«
    »Ich jage Sir James aus den Federn, und dann melde ich mich wieder«, wich er aus. »Momentan gibt es keine Spuren, nichts. Ich sehe mich draußen um, dann fahre ich so schnell wie möglich nach London zurück. Es sieht böse aus.«
    »So mußte es ja irgendwann einmal kommen.«
    »Kopf hängen lassen, bringt jetzt auch nichts.«
    »Da hast du auch wieder recht.«
    Bill Conolly legte auf, nachdem er sich von Suko verabschiedet hatte, und wählte sofort neu. Dieses Mal Sir Powells Geheimnummer, und Johns Vorgesetzter hob nach dem ersten Läuten ab, es schien fast, als habe er direkt neben dem Telefon gelauert.
    Bill Conolly informierte auch ihn, und Sir Powell bewies, daß er nicht nur mürrisch sein und sich um seinen Magen kümmern konnte, sondern vielmehr bereit war, für seinen besten Mann durchs Feuer zu gehen.
    »Ich kümmere mich sofort darum«, sagte er militärisch knapp.
    »Gut, Sir, bloß -.«
    »Später, Mr. Conolly. Sie brechen sofort auf. Wir treffen uns im Yard-Building. Vielleicht haben wir bis dahin auch schon irgendeine Spur, die uns weiterhelfen könnte.«
    Bill Conolly glaubte daran zwar nicht, aber er wollte Sir Powell auch nicht die Luft aus den Segeln nehmen, also versprach er, so schnell wie möglich zu kommen.
    Der dritte Anruf war der schwerste. Die Zeit brannte unter seinen Nägeln, am liebsten wäre er schon losgezischt, aber Sheila hatte ein Recht darauf, daß er sie benachrichtigte, daß es später werden würde, sonst machte sie sich nur Sorgen, was er aber nicht wollte. So rief er also an, riß sich zusammen, gab seiner Stimme einen beruhigenden Klang, heiter, ausgelassen, nur nichts anmerken lassen. Verdammt, es drehte ihm schier den Magen um, so zu schwindeln, aber es mußte sein, und so simulierte er gutes Wetter.
    Sie schien nichts zu merken. Wenigstens hatte sie sich so angehört, und als er auflegte, grübelte er noch darüber nach.
    Angie schlug ihm auf die Schulter. »Du hast mir immer

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