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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Füße bewegte.
    Ich schaute mich um. Meiner Ansicht nach mußte es hier unten einen zweiten Eingang geben, denn ich konnte mir nicht vorstellen, daß die Helfer, die die Asche holten, extra von oben herunterkletterten, wenn sie es anders viel bequemer hatten.
    Je weiter ich mich von der Luke entfernte, um so dunkler wurde es, da der Lichtschein nicht mehr bis in die Winkel reichte. Ich mußte meine kleine Stablampe zu Hilfe nehmen. Die war mit einer frischen Batterie versorgt worden und brannte heller als sonst.
    Systematisch untersuchte ich diese makabre Stätte. Ich entfernte mich immer weiter von dem eigentlichen Rost. Der feine Strahl tanzte über die dicken Mauern, die den Tod, das Grauen und die Vernichtung gesehen hatten.
    Auch die Steinernen?
    Noch drei Schritte, und ich sah das Ende der Kammer.
    Und die kleine Tür. Sie reichte mir etwa bis zum Gürtel und bestand aus Metall. Als der Lampenstrahl darüber strich, sah ich den inneren Riegel.
    Meine Aufregung legte sich. Wenn ich den Riegel aufzog, ließ sich bestimmt auch die Tür öffnen.
    Ein Geräusch irritierte mich.
    Es war nicht innerhalb der Verbrennungskammer aufgeklungen, sondern von oben, wo die Leichen gewaschen wurden.
    Und da wartete Sarah Goldwyn.
    Plötzlich schienen Eisfinger über meinen Rücken zu kriechen. Ich warf mich auf dem Absatz herum und rannte den Weg zurück.
    Schon an der einfallenden Helligkeit erkannte ich, daß die Klappe an der Decke langsam zugeschoben wurde.
    Bestimmt nicht von Lady Sarah.
    Mit einem gewaltigen Satz sprang ich auf den Rost.
    Zu spät.
    Ich sah nur noch einen Spalt, durch den etwas Helligkeit fiel. Und zwei Hosenbeine, die sicherlich nicht der Frau gehörten.
    Dann wurde es dunkel.
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Plötzlich hatte ich Angst.
    Nicht so sehr um mich, sondern mehr um die Horror-Oma, die mit irgendwelchen Feinden allein war. Mein Herz klopfte rasend schnell. Ich stand auf dem Rost und starrte in die Höhe.
    Dann vernahm ich die dumpfen Geräusche, Schritte, die über die Plattform stampften. Unregelmäßig. Es hörte sich an, als würde dort jemand kämpfen.
    Sarah Goldwyn.
    Mein Gott, ich stand hier unten, starrte gegen die Plattform und konnte nichts tun. Wenn die alte Dame starb, dann war ich schuld.
    Was tun?
    Der zweite Weg fiel mir ein. Wenn ich durch die Tür kam und zurücklief, konnte ich vielleicht noch etwas retten.
    Ich sprang vom Rost, als mir die Entscheidung abgenommen wurde, denn die Klappe öffnete sich.
    Bevor ich wieder meine alte Stellung eingenommen und die Beretta schußbereit hatte, verdunkelte sich die schmale Öffnung. Viel konnte ich nicht erkennen, aber ich ließ die Waffe sinken, denn in dem Ausschnitt erkannte ich Lady Sarah.
    Die alte Dame war nicht bewußtlos, denn sie schlug um sich, wehrte sich tapfer. Doch gegen die Kraft ihrer Gegner kam sie nicht an. Ein letzter Stoß, Lady Sarah trat ins Leere und fiel durch die Öffnung, die augenblicklich wieder zugeschoben wurde.
    Ich breitete die Arme aus.
    Dann kam der Zusammenstoß.
    Obwohl Mrs. Goldwyn wirklich nicht viel auf die Waage brachte, riß mich der Aufprall fast von den Beinen. Ich konnte mich soeben noch fangen. Und als ich Lady Sarah dann hatte, verdunkelte sich auch der Spalt über uns.
    Es wurde wieder finster.
    »Ist Ihnen was passiert?« fragte ich zuerst.
    »Nein, nein, ich bin okay. Nur leider dumm, weil ich mich habe überraschen lassen. Und das passiert mir in meinem Alter.« Ihren Humor hatte sie jedenfalls nicht verloren.
    Ich setzte sie sicher auf und sprang dann vom Rost. Mit der Lampe leuchtete ich in die Runde.
    Die Horror-Oma sprang ebenfalls vom Rost, wobei ich sie noch abstützte.
    »Wo ist eigentlich mein Schirm?« fragte sie.
    »Vielleicht oben?«
    »Nein, er ist mit in die Tiefe gefallen.«
    Ich ging ein paar Schritte zur Seite und leuchtete. Da sah ich ihn liegen. Lady Sarah nahm ihn dankbar entgegen und drohte damit zur Plattform hoch.
    »Wer hat sie überrascht?« wollte ich wissen.
    »Zwei Steinerne.«
    »Wo kamen die denn her?«
    »Ich weiß es nicht. Sie müssen sich irgendwo draußen versteckt gehalten haben. Slim Limmerick war auch dabei«, flüsterte Mrs. Goldwyn. Ich wußte inzwischen über den Mann und dessen Funktion Bescheid.
    »Warum hat man Sie nicht getötet?« Es war mir selbst nicht wohl, als ich die Frage stellte.
    »Das weiß ich auch nicht«, erwiderte Lady Sarah. »Vielleicht hätte es zuviel Aufsehen gegeben.«
    Zuviel Aufsehen?
    Verdammt, das war das

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