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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stichwort. Wir befanden uns in einer Verbrennungskammer. Besser konnte man keine Leichen verschwinden lassen.
    »Weg!« schrie ich, sprang auf Lady Sarah zu und riß sie zur Seite.
    Keine Sekunde zu früh.
    Beide hörten wir das häßliche Zischen.
    Dann gab es ein puffendes Geräusch, und im nächsten Augenblick tanzten armlange Gasflammen über den Rost.
    Im Nu wurde die Verbrennungskammer zur Hölle…
    ***
    Die ganz in Schwarz gekleidete Frau schlug auf den Sargdeckel auf, wurde zur Seite gedriftet und rutschte neben dem Sarg zu Boden, genau dort, wo sich noch Raum zwischen Grabwand und Sarg befand.
    Eingeklemmt blieb Mrs. Bandone dort liegen. Sie war im ersten Augenblick unfähig zu schreien, hatte die Augen weit aufgerissen und starrte gegen die feuchte, lehmige Erde.
    Erst dann schrie sie.
    Gleichzeitig jedoch wurde der Sargdeckel gesprengt. Eine unheimliche Kraft riß das Loch, trieb zahlreiche Splitter in die Höhe und riß den Deckel fast entzwei.
    Dann kam er.
    Bandone, der Tote – und jetzt der Steinerne.
    Er trug noch sein weißes Leichenhemd, das jedoch an einigen Stellen zerrissen war, so daß die bläuliche Haut durchschimmerte.
    Er wuchtete sich hoch, setzte sich auf und begann aus dem Sarg zu klettern. Seine Hände schlugen gegen die lehmigen Innenwände, eine rutschte ab und traf die Frau.
    Der Schlag war so heftig geführt worden, daß Mrs. Bandone das Bewußtsein verlor.
    Unter den Trauergästen hatte sich blitzartig Panik ausgebreitet.
    Einige hatten sich vorgedrängt und waren noch zum Sarg gelaufen, doch schreiend zurückgewichen, als sie einen Blick in die Tiefe warfen. Selbst der Pfarrer hatte das Weite gesucht. Vielleicht hätte er mit seinem Kreuz noch etwas ausrichten können, so aber hatte das steinerne Monster freie Bahn.
    Es richtete sich auf.
    Ein Toter, der lebte und zusätzlich noch zu Stein geworden war.
    Unglaublich.
    Ein widerliches Grinsen umspielte das kantige Gesicht. Der Tote reckte die Arme und umkrallte den Grabrand.
    Dann zog er sich hoch.
    Auch Logan Costello war geschockt. Er hatte sich sofort zurückgezogen, die Körper seiner Leibwächter deckten ihn. Jeder der Männer hielt seinen Revolver schußbereit, doch sie standen so, daß sie schnell fliehen konnten.
    Auch die vier Söhne hatte es nicht mehr auf ihrem Platz gehalten.
    Sie hatten noch mitbekommen, wie der angeblich Tote sich aufrichtete. Dann waren sie in wildem Entsetzen geflohen.
    An die Mutter dachte keiner mehr.
    Bandone erschien.
    Zuerst nur sein Gesicht, dann die Schulter. Er kletterte aus dem Grab.
    Die sechs Leibwächter waren aschgrau im Gesicht. Auch die anderen Mafiosi hielten Waffen in den Händen, und Costello brüllte mit sich überschlagender Stimme: »Schießt doch, verdammt, schießt, ihr dreckigen Idioten!«
    Die Männer drückten ab.
    Gelbe Flämmchen tanzten vor den Mündungen. Die Waffen krachten, und die Echos rollten als schauriger Donner über das weite Gräberfeld hinweg.
    Jede Kugel traf.
    Die Geschosse hieben in den Steinkörper, doch sie prallten ab, sie ritzten sie nur kurz an, zogen hier und da ein paar Schrammen, das war alles.
    Stoppen konnten sie den Mann nicht.
    Die Querschläger waren gefährlich. Sie jaulten den Mafiosi entgegen. Einer der Männer schrie auf, drehte sich zur Seite, faßte an seinen Hals, wo Blut zwischen den gespreizten Fingern hervorsickerte. Dann brach er zusammen.
    Die anderen hatten für ihn kaum einen Blick übrig. Sie mußten selbst sehen, daß sie wegkamen. Denn ihnen war mit erschreckender Deutlichkeit klar geworden, daß sie gegen dieses wieder zum Leben erweckte Steinmonster nicht ankamen.
    Das war zu stark.
    Bandone hatte das Grab verlassen. Breitbeinig stand er vor dem Rand. Einer der Männer wollte es besonders gut machen und sprang den Steinernen an.
    Der schlug zu.
    Plötzlich wurde der Mann mitten im Sprung gestoppt, sein Gesicht schien um die Hälfte zusammenzuschmelzen, er überschlug sich und blieb auf dem Boden liegen.
    »Weg!« schrie Costello, »weg!«
    Dieser Aufforderung folgten die Männer nur zu gern. Sie warfen sich herum und gaben Fersengeld.
    Bandone verfolgte sie nicht. Er drehte den Kopf und schaute zu den anderen frisch aufgeworfenen Gräbern hin.
    Fünf waren es.
    Und bei diesen fünf bewegten sich die Grabhügel. Die feuchte, schwere Erde wurde hochgeschleudert. Hände und Köpfe aus Stein erschienen, die Toten kehrten zurück.
    Asmodinas und auch Medusas Plan trug Früchte…
    Bandone wandte sich seinen »Kollegen« zu. Er

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