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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Nagalesco das sah, verlor er die Nerven.
    Er schwang den Stuhl hoch und drosch ihn dem Krokodil auf den Schädel. Doch er erreichte nichts damit. Der Stuhl zerbrach. Das war alles, was passierte. Nagalesco sprang daraufhin auf den Tisch, in der Hoffnung, daß ihm das Biest da hinauf nicht folgen konnte.
    Aber das Höllenkrokodil wußte sich zu helfen.
    Es biß die Holzbeine der Tafel durch. Der Tisch sackte auf einer Seite nach unten. Auf der glatten schiefen Fläche rutschte dem Ungeheuer alles entgegen, was sich darauf befand.
    Nagalesco fiel. Er rutschte ebenfalls. Entsetzt klammerte er sich mit beiden Händen an den Tafelrand. Knapp vor dem aufgerissenen Maul des Reptils konnte er sich fangen.
    Das Krokodil kroch auf den Tisch. Nagalesco zog sich bestürzt an der Kante hoch. Er rutschte mit den Ledersohlen seiner Schuhe mehrmals ab. Endlich fand er Halt.
    Blitzschnell sprang er auf und stürmte durch das Speisezimmer.
    Auf eine andere Tür zu. Hoffentlich läßt sich wenigstens die öffnen! dachte er verzweifelt.
    Atemlos erreichte er sie. Er warf einen Blick zurück. Das Krokodil lief auf ihn zu. Weit war sein schreckliches Maul aufgerissen. Nagalesco blickte in einen blutroten Rachen.
    Er wuchtete sich mit großer Kraft gegen die Tür. Sie schwang auf.
    Dem Himmel sei Dank! schoß es Nagalesco durch den Kopf. In seiner Panik kam ihm nicht in den Sinn, daß er diesen Raum, in den er nun gelangt war, noch nie zuvor betreten hatte.
    Normalerweise war da gar keine Tür!
    Doch das fiel Nick Nagalesco in seiner Angst nicht auf. Er warf die Tür hinter sich zu und lehnte sich keuchend dagegen. Erst jetzt nahm er seine Umgebung wahr, und was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Tote. Überall lagen Tote. Zum Teil bereits skelettiert. Nashs Opfer der vergangenen Jahre.
    Es waren viele. Sehr viele. Und er, Nick Nagalesco, sollte dazu kommen.
    ***
    Das Auftauchen der blutigen Frau hatte Charles Chandler schwer geschockt. Gebannt blickte er auf das Messer in ihrer Hand. Zweifellos wollte sie ihn damit umbringen. Im Auftrag der Hölle. Chandler hatte keine Ahnung, wer die Frau war. Eine frühere Besitzerin des Hauses? Nashs Eheweib? Eines von Nashs unglücklichen Opfern?
    Der Parapsychologe streckte der Nackten abwehrend die Hände entgegen. »Bleiben Sie stehen!«
    Es flackerte böse in ihren schwarzen Augen. »Ich will dein Leben!« sagte sie leise. »Gib es mir! Komm, gib es mir!«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin deine Mörderin. Es macht Spaß, zu töten. Es macht aber auch Spaß, zu sterben. Gleich wirst du es erfahren.«
    »Leben Sie mit Nash in diesem Haus?«
    »Ja. Seit vielen Jahren. Wir verschaffen dem Satan Seelen. Ein vergnüglicher Zeitvertreib.«
    Die Frau kam näher. Sie wollte nicht mehr reden, sondern handeln. Blitzschnell hob sie den Messerarm und stach zu. Chandler warf sich zur Seite. Die Klinge verfehlte ihn. Sie traf die Kachelwand, ratschte über diese nach unten, ohne abzubrechen.
    Chandler versetzte der Frau einen Stoß, kreiselte herum und wollte das Bad durch die Tür verlassen, durch die er es betreten hatte. Kaum bemerkte die Frau das, da ließ sie die Tür auch schon mit der Kraft ihres Willens zuschlagen. Und sie versah die Tür mit einer magischen Sperre, die der Professor nicht durchbrechen konnte.
    Er warf sich gegen die Tür, rammte die Schulter gegen das Holz.
    Ein heftiger Schmerz durchraste seinen Arm, denn die Wucht, mit der er sich gegen die Tür katapultiert hatte, war groß gewesen.
    Hinter ihm lachte das blutige Satansweib.
    Mit erhobenem Messerarm stürzte sich die Furie auf den Professor. Abermals konnte der Wissenschaftler einer tödlichen Verletzung knapp entgehen. Er fiel der grausamen Mörderin in den Arm.
    Er packte die Messerhand. Sobald er Kontakt mit dem Körper der Untoten hatte, saugte sich das Blut, das an ihr klebte, in seine Kleider.
    Sie war ungemein stark. Kräftiger als Charles Chandler, obwohl der kein Schwächling war. Dicht vor seinen Augen hatte er ihr verzerrtes Gesicht. Er drehte sich mit ihr mehrmals im Kreis, knallte gegen die Wand, gegen die Wanne, drohte hineinzukippen, bog sich zurück, ließ die Messerhand nicht los.
    Da schlug ihm die Furie die linke Faust ins Gesicht. Er war benommen, halb blind. Seine Reflexe ließen nach. Er vermochte die Messerhand nicht mehr länger festzuhalten.
    Die Untote stach sofort wieder zu. Chandler wirbelte zur Seite. Er versuchte der Frau die Beine unter dem Körper wegzusicheln, glitt dabei auf dem

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