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0163 - Der Hexenhenker

0163 - Der Hexenhenker

Titel: 0163 - Der Hexenhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Stündchen geschlagen. Der Kerl wollte mir doch tatsächlich mit der Axt…« Withe schluchzte auf. Er nahm die Hände wieder herunter und schickte Zamorra einen fiebrigen Blick. »Irgendwie muß ich das Bewußtsein verloren haben. Ich fand mich erst am Boden wieder, und es war alles so wie es jetzt ist.«
    Nicole Duval hatte nach dem Polizisten Ausschau gehalten. Konstabler Mistral saß am Boden und blickte verständnislos herüber. Die Pistole lag ein paar Schritte von ihm entfernt am Boden.
    Inzwischen war überhaupt niemand mehr da. Die Zuschauer hatten sich zurückgezogen.
    Konstabler Mistral stand unbeholfen auf und suchte seine Pistole. Als er sie endlich fand, steckte er sie in die Tasche und kam vorsichtig näher.
    Nicole vertrat ihm den Weg.
    »Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz.«
    »Das war ja nicht so berühmt, oder? Die sind hier gar nicht gewöhnt, daß ich einmal energisch werde. Deshalb Jiaben sie mich nicht für voll genommen.«
    Zamorra drehte sich herum.
    »Das würde ich nicht sagen. Die Einwohner von Bloodstone waren außer sich. Der Fluch ist wiedererwacht, und sie glaubten, alles Unheil abwenden zu können, indem sie den jungen Mann hier hinrichteten.«
    »Der junge Mann, eh? Sagen Sie, was ist eigentlich passiert? Warum sind die auf einmal abgehauen? Ist das Ihnen zu verdanken, Professor Dollar?«
    »Professor Zamorra«, berichtigte ihn Nicole ärgerlich.
    Der Polizist erschrak.
    »Tut mir leid, es war nicht so gemeint. Ich habe den Namen am Telefon nicht richtig verstanden.«
    »Nein, es ist nicht mir zu verdanken«, erklärte der Meister des Übersinnlichen. »Mr. Withe hat sich zur Wehr gesetzt. Mehr ist nicht geschehen.«
    »So ?« Konstabler Mistral war nicht zu überzeugen. Hatte er es wirklich nicht gesehen oder tat er nur so?
    Zamorra klopfte James Withe auf die Schulter. »Kommen Sie, mein Freund, wir gehen zurück in die Herberge. Dort sind Sie am besten aufgehoben.«
    Hintereinander sprangen sie von der Plattform. James Withe wandte sich an den Polizisten. »Meine Freundin kam gestern abend hier an. Ihr Wagen steht vor der Herberge. Aber sie ist verschwunden. Jemand muß sie entführt haben.«
    »Entführt?« Eine steile Falte erschien auf der Stirn des Polizisten. »Es war eine gute Idee von Professor Zamorra, zur Herberge zurückzukehren. Ich werde allerdings mit von der Partie sein. Es gibt noch ein paar ungeklärte Fragen, die auf Beantwortung harren, finden Sie nicht auch?«
    Zamorra nickte ihm nur zu und ging voraus.
    ***
    »So.« Konstabler Bob Mistral zog es vor stehenzubleiben. Er hatte seinen schwarzen Block gezückt und machte sich ein paar Notizen, die Namen der Beteiligten betreffend. Zamorra, Nicole und James saßen um einen Tisch. Die Wirtin war bei ihrer Rückkehr nicht anwesend gewesen. Wo befand sie sich? Professor Zamorra begann bereits, sich ihretwegen Sorgen zu machen.
    Hatten die Führer der Meute nicht davon gesprochen, die Herberge in Brand zu setzen? War Mrs. Coldwater deshalb geflohen?
    »So«, wiederholte der Polizist, »und jetzt möchte ich wissen, was hier eigentlich vorgeht.«
    »Sind Sie Einheimischer?« stellte Zamorra die Gegenfrage.
    »Nein, wieso? Ich stamme aus dem Nachbarort und heiratete ein Mädchen von hier. Schwer genug war es ja, von den Leuten akzeptiert zu werden. Aber das sehen meine Vorgesetzten ja nicht ein.«
    »Es ist gut, daß Sie so offen sind, Konstabler. Was wissen Sie von dem Fluch, der seit Jahrhunderten über Bloodstone lastet?«
    »Andeutungen, mehr nicht.«
    »Sie tun es nicht als Unsinn ab?«
    »Natürlich nicht, Professor Zamorra.«
    »Warum eigentlich diese Aufgeschlossenheit?«
    Konstabler Bob Mistral klappte kurzentschlossen sein schwarzes Büchlein zu und steckte es weg.
    »Also gut, reden wir nicht mehr um den heißen Brei herum. Ich habe genügend mitbekommen. Was ist dran an der Geschichte vom jungen Mann mit magischen Kräften, der sich mit dem Bluthenker verbündete.«
    »Bluthenker nennt man ihn auch? Eine äußerst treffende Bezeichnung.« Nicole hatte sich diese Bemerkung nicht verkneifen können.
    Der Konstabler fischte sich einen Stuhl und setzte sich rücklings darauf. Die Arme stützte er auf die Stuhllehne. Er wollte etwas sagen, ließ es dann aber doch bleiben. Soeben keuchte Mrs. Coldwater die knarrende Stiege herunter. Sie sahen ihr entgegen. In den plumpen Händen hielt sie Papiere.
    »Ich habe noch ein paar Aufzeichnungen gefunden, Professor Zamorra. Sie bestätigen die Geschichte, die ich Ihnen

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