0163 - Der Zombie-Bus
Gang einnahm.
»Toll, daß wir am Fenster sitzen dürfen!« sagte Marylin oder Jeanie. Mrs. Goldwyn nickte.
»Es geschieht Ihnen nichts, wenn Sie ruhig sind«, sprach Ray wieder und winkte mit der linken Hand.
Das Zeichen für die vier Blutsauger.
Sie hatten im Gebüsch gewartet, das den Parkplatz umgab. Ungesehen von den im Bus sitzenden Menschen.
Jetzt kamen sie hervor.
Vier grausame, blutrünstige Monster, die auch von den anderen Fahrgästen entdeckt wurden.
Die ersten aufgeregten Worte schallten durch den Bus. Einige Menschen schrien auch, und die meisten sahen jetzt die Pistole in der Hand des Mannes, der mit einem Satz das große Fahrzeug enterte.
Er lächelte und zeigte seine Zähne!
Gaby Mansfield erstarrte. Sie ging zwar so gut wie nie ins Kino und las auch keine Horror-Romane, aber sie wußte, daß solche Zähne nur ein Vampir hatte.
Und als sie die grünhäutigen Wesen hinter dem Mann sahen, steigerte sich ihre Angst. Denn die sahen noch schlimmer aus. In schmutziger, halb zerfetzter Kleidung, dabei ebenfalls mit diesen widerlichen Zähnen versehen. Und plötzlich glaubte sie nicht mehr an einen Scherz, sondern sah, daß dies ernst war.
Die vier Vampirzombies stiegen ein.
Nun wurden sie auch von den übrigen Fahrgästen gesehen. Bei den meisten war es mit der Beherrschung vorbei. Sie sprangen auf und schrien wild durcheinander.
Nur die Horror-Oma blieb ruhig, obwohl auch ihr Herz schneller schlug und sie sich der großen Gefahr bewußt war, in der sie alle schwebten. Sie dachte im Augenblick nur an die Kinder, daß die nicht durchdrehten.
»Die Tür zu!« zischte Ray.
Zischend schloß sich der Einstieg. Kalkweiß im Gesicht blieb Gaby auf ihrem Fahrersitz hocken.
Ricardo Ray aber drehte sich um. Drohend wies die Mündung der Waffe in den Bus.
»Ruhe!« brüllte der Mann. Hinter ihm drängten sich die vier Kreaturen, zum Teil mit blutverschmierten Lippen.
Die beiden Mädchen begannen zu weinen, während Mrs. Goldwyn leise und beruhigend auf sie einredete, dabei aber die Eindringlinge nicht aus den Augen ließ.
Dann war Ray es leid. Er, schoß. Dabei hatte er auf ein Fenster gezielt, das von der Kugel in ein Spinnennetz aus bröselndem Glas verwandelt wurde.
Der Schuß verfehlte seine Wirkung nicht. Es wurde ruhig.
Ricardo Ray ließ noch ein paar Sekunden verstreichen, bevor er zu seiner Rede ansetzte. Dabei lächelte er teuflisch und präsentierte seine gefährlichen Hauer.
»Dieser Bus ist von uns besetzt worden!« stellte er zu Beginn seiner Rede fest. »Ich hoffe, Sie alle hier richten sich danach. Meine Freunde und ich werden ab jetzt diktieren, wohin die Fahrt geht. Und ich kann euch auch das Ziel nennen. In die Hölle!« Er lachte, und dieses Lachen jagte den anderen Angstschauer über den Rücken. »Damit ihr alle wißt, mit wem ihr es zu tun habt, sage ich es euch. Wir sind Vampire. Echte Vampire. Das hier ist keine Verkleidung, und ihr wißt sicherlich, daß Vampire, um überleben zu können, nur eins brauchen. Blut!«
Nach seinen Worten wurde es still. Niemand wagte, jetzt noch etwas zu sagen.
»Ich sehe, ihr habt mich verstanden. Meine Freunde werden sich jetzt neben euch setzen und genau darauf achtgeben, daß niemand aus der Reihe tanzt.« Er wandte sich um. »Los, nehmt eure Plätze ein!«
Das ließen sich die vier Untoten nicht zweimal sagen. Unter den entsetzten Blicken der Passagiere streiften sie an ihrem Anführer vorbei.
Jeden Fahrgast bedachten sie mit gierigen, hungrigen Blicken, jeder war für sie ein potentielles Opfer. Ob Mann, Frau oder Kind diese blutsaugenden Monster machten da keine Unterschiede.
Gefühle oder Rücksicht kannten sie nicht.
Auch Lady Sarah wurde angesehen.
Es war Edna, die ihr ins Gesicht schaute. Lauernd, abschätzend… Die Untote ging nicht weiter, sondern blieb neben dem Sitz stehen, während ihre Artgenossen sich bereits die Plätze ausgesucht hatten.
»Deine Kinder?« hauchte Edna.
»Ja!« erwiderte Lady Sarah und betete innerlich, daß die beiden Mädchen ruhig blieben.
»Hübsche Kinder, Alte!« flüsterte Edna. »Sehr hübsche. Und vor allen Dingen frisches Blut.«
Mrs. Goldwyn wurde kalkbleich. Sie war wirklich nicht auf den Mund gefallen, aber in diesen schrecklichen Augenblicken wußte sie auch nicht, was sie sagen sollte. Diese Bestie hatte sich tatsächlich die beiden Kinder ausgesucht.
Edna zog die Lippen noch weiter zurück. Dann streckte sie den Arm aus, er fuhr dicht am Gesicht der alten Dame vorbei, und kalte
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