Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
Vom Netzwerk:
fragte sich Gor bang.
    Die Gemeinschaft der Geister, die mit ihm waren, verneinten diese Frage, und er wußte, daß nicht viel geschehen konnte. Sie brauchten nur rasch in ihre Körper zurückzukehren, um der drohenden Gefahr zu entrinnen.
    Die Stadtmauer wurde erreicht. Gern hätte Gor aktiv in den Kampf eingegriffen. Ursprünglich war dies auch die Absicht des Sorcerer gewesen.
    Jetzt merkten sie selber, daß es unmöglich war.
    Sofort hätte sich Mars gegen sie gewehrt. Es hätte ihnen nichts genutzt.
    Gor verließ die Stadt und fühlte dabei Unsicherheit. War die Entfernung nicht schon zu groß? Gab es denn noch eine Möglichkeit, blitzschnell zurückzukehren?
    Er folgte der Bahn der Geschoße und gelangte zu den Katapulten.
    Neugierig betrachtete er die Vorgänge. Zehn Schleudern und rund dreitausend Krieger. Die meisten standen als Reserve bereit. Nein, mit ihrer armseligen magischen Einheit konnten sie wahrlich nichts ausrichten. Nicht einmal eines der Katapulte hätten sie zerstören können.
    Aus dieser Höhe war es leicht für sie, alles zu überblicken.
    Da entdeckte Gor Zamorra und Lee Horvath. Er erschrak. Was suchten die beiden da unten?
    Er und die Gemeinschaft der Geister wurden Zeugen von der Aktion, die Zamorra mit Unterstützung von Lee Horvath startete.
    Und wurden auch Zeugen vom Gelingen dieser Aktion.
    Gor spürte Stolz. Zamorra war der richtige Mann. Es war sehr bedauerlich, daß sie nicht Seite an Seite kämpfen konnten. Aber vielleicht würde es doch noch eine Gelegenheit geben?
    Er spielte mit dem Gedanken, Zamorra ein Zeichen zu geben, aber da drängte Sorcerer: Wir müssen zurück, mein Herrscher, und das auf dem schnellsten Weg. Wir sind jetzt schon zu sehr geschwächt. Zu lange besteht schon die magische Verbindung. Und noch etwas, Gor: Mars wird das Gelände absuchen lasen. Vielleicht zieht er die richtigen Schlüsse und macht sich sogar auf die Suche nach der magischen Höhle. Setzen wir ihm ein Zeichen!
    Das war genau das, was Gor gefiel. Es hätte dieses Rates von Sorcerer nicht bedurft.
    Gor wäre auch von selber darauf gekommen.
    Sie zogen sich rasch zurück und hinterließen dabei eine deutliche Spur.
    Mars mußte sie wittern, und er würde glauben, daß der magische Verbund die erfolgreiche Aktion durchgeführt hatte.
    Schließlich wußte er ihre wahren Fähigkeiten nicht einzuschätzen.
    Es trifft sich gut, dachte Gor zerknirscht. Mars wird sich überlegen müssen, ob er uns nicht überhaupt ganz falsch eingeschätzt hat. Das erzeugt Unsicherheit und kann uns nur dienlich sein.
    Sie erreichten den Palast, und Gor zwang seine Priester, ihr magisches Potential zu einem Fanal zu verwenden.
    Die strahlende Glocke entstand über der Stadt.
    Sogleich setzte Mars seine Gegenkräfte gegen sie ein. Das manifestierte sich in einem irren Funkenregen.
    Gor hielt die Glocke so lange aufrecht, wie er es gerade noch verantworten konnte.
    Natürlich vernahmen sie die magisch verstärkte Stimme von Mars. Der Kriegsgott war außer sich vor Zorn und merkte gar nicht, daß die magische Glocke eigentlich nur optisch grandios wirkte, aber in Wahrheit keinerlei Bedeutung hatte.
    Dämonen mochten großartige Gesten. Dies hier war eine des Gegners, die seinen Zorn anstachelte.
    Zurück! befahl Gor und sank gemeinsam mit den anderen nieder.
    Die strahlende Glocke setzte sich nicht mit dem Funkenregen auseinander. Sie platzte wie eine Seifenblase. Schillernde Fetzen flogen nach allen Richtungen.
    In Zartas brandete Jubel auf. Die Zartaner auf den Zinnen der Stadtmauer hatten natürlich die strahlende Glocke gesehen und auch die Stimme von Mars gehört.
    Außerdem war ihnen nicht verborgen geblieben, daß bis auf zwei alle Katapulte völlig ausgefallen waren. Außerdem schien es kaum noch von dem brennenden Harz zu geben.
    Die Stadt Zartas war nicht mehr so gefährdet wie noch vor Minuten.
    Wie Mars hatten auch sie ihren Herrscher Gor in Verdacht.
    Ein Grund mehr für sie zu jubeln, da sie sahen, wie erfolgreich Gor war.
    Es war gut, daß sie im Moment nicht die Priester sehen konnten, die in der Halle des Heiligen Hauses saßen. Gor war bei ihnen, und er sah genauso erschöpft aus wie alle.
    Es würde Minuten dauern, bis er sich soweit erholt hatte, um wenigstens in der Lage zu sein, aufzustehen…
    ***
    Mars ließ seine Wut an einem harmlosen Felsbrocken aus, den er so lange mit den Fäusten bearbeitete, bis sich Risse zeigten und die ersten Stücke abbrachen.
    Mit dem Fuß trat er die Steine davon.

Weitere Kostenlose Bücher