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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Dann richtete er seinen flammenden Blick zum magischen Schutzschirm hinüber, der seine Aufgabe längst nicht mehr wahrnahm.
    Sekundenlang spielte er mit dem Gedanken, seinen nächsten Trumpf auszuspielen. Aber das wäre gewiß verfrüht. Er mußte Geduld üben, wie es einem erfahrenen Feldherrn gebührte.
    Wie viele Leute hatte er eigentlich verloren?
    Er schwang die mächtigen Fäuste und gelobte Gor nicht zum ersten Mal Rache.
    Gor. Gewiß war er durch die vergangene Aktion geschwächt. Mars zweifelte keinen Augenblick daran, daß es der magische Verbund war, der die Katapulte zerstört hatte.
    Ja, damit hatte Gor nach Meinung des Dämons einen Fehler begangen, denn jetzt war er verletzlich, nachdem seine Magie aufgebraucht war.
    Angriff! hämmerten Mars Gedanken auf die Schwarzen Krieger ein. Angriff und Zerstörung!
    Die Schwarzuniformierten gebärdeten sich wie die Wahnsinnigen - und das waren sie im Grunde genommen auch: wahnsinnig. Immer wieder bildeten sie die berüchtigten Angriffsspitzen, ließen sie wieder zerfließen, um die Verteidiger der Stadt sinnlos Material vergeuden zu lassen. Und dann griffen sie unvermittelt an. Es klappte immer besser. Die Zartaner waren erschöpft vom langen Kampf, während die Krieger des Dämons Mars keine Müdigkeit zu kennen schienen. Sie kämpften so lange, bis sie tot umfielen.
    Hinzu kam, daß einige Soldaten der zartanischen Wehrmacht zum Löschen des Stadtbrandes abkommandiert werden mußten, bevor Zartas doch noch ein Opfer der Flammen wurde, denn das Feuer hatte sich überall ausgebreitet, obschon die Katapulte keine neue Munition herüberschleuderten.
    Mars tat ein übriges, indem er sich konzentrierte, um die magischen Kräfte in seinem Innern zu wecken.
    Er war ein mächtiger Dämon und wenn es ihm damals gelungen wäre, die Erde zu betreten, hätte er sich zum allmächtigen Herrscher aufgeschwungen.
    Sein Leben war der Dienst im Sinne seines obersten Herrn Satan.
    Er tat alles, um zu zerstören und zu unterwerfen. Das befriedigte seine dämonischen Gelüste.
    Und jetzt wollte er es wagen, seine magischen Kräfte mit in die Waagschale zu werfen, weil er davon ausging, daß sich Gor dem nicht mehr widersetzen konnte.
    Auch wenn es nur ein Versuch war -für Mars konnte er nicht schiefgehen, so lange Gor nicht augenblicklich Zurückschlagen konnte.
    Bislang war Mars vor diesem Schritt zurückgeschreckt. Nun zögerte er nicht mehr.
    Vor seinem Inneren Auge erschien das Bild der Stadt Zartas wie ein handliches Modell. Mars war mächtig, gewaltig, monströs. Er schaute mit seinen wahnsinnigen Augen hinab. Für ihn waren die kämpfenden Zartaner und seine eigenen Krieger nur Winzlinge für die er nur Verachtung übrig hatte. Er war Mars, der Gott des Krieges und der Mächtigste in dieser Dimension.
    Und der Mächtigste der Welt - bald! dachte er anzüglich und steigerte sich in wilde Euphorie, denn die half ihm, seine magischen Kräfte zu koordinieren.
    Mars hob die gigantischen Hände, von denen eine schon so groß war wie die ganze Stadt. Er spürte, daß da etwas war, was ihn schwächen wollte. Natürlich, das Heiligtum der Zartaner, das Zentrum weißmagischer Energien.
    Sonst hatte Mars bei solcher Gelegenheit auf die Schatzkammer des Bösen zurückgegriffen. Im Verlauf seines vieltausendjährigen Lebens und seines Aufenthaltes in dieser Dimension hatte er alles gesammelt, was er an schwarzmagischen Hilfsmitteln auftreiben konnte. Er hatte sie in der Schatzkammer des Bösen gstapelt und damit ein ungeheures magisches Machtpotential geschaffen, das ihm immer zur Verfügung stand, egal wo er sich aufhielt.
    Der gedankliche Kontakt mit der Schatzkammer genügte, um die Kräfte zu wecken und dienbar zu machen.
    Normalerweise wäre es Mars unmöglich gewesen, auch nur in die Nähe von Zartas zu kommen.
    Die Schatzkammer des Bösen ermöglichte es ihm. Sie band die weißmagischen Energien von Zartas und machte die Stadt verletzbar.
    Doch die Sache hatte für Mars einen Haken, denn so lange die Kräfte der Magie ausgewogen blieben, konnte er sie nicht nutzen. Ganz im Gegenteil: sobald er das Potential der Schatzkammer anzapfte, gab er den weißmagischen Kräften Gelegenheit zu einem Sieg!
    Das konnte und wollte er nicht riskieren. Deshalb versuchte er, ohne die bösen Hilfsmächte auszukommen.
    Grollend beugte sich Mars hinab. Die Schwarzen Krieger sahen empor und winkten ihm zu.
    Der Beweis, daß man ihn sehen konnte, in seiner ganzen monströsen und gewaltigen
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