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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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man den Schlag nicht auf den Kopf, sondern in den Magen bekommen.
    Na, Phil kennt diesen Zustand ebensogut wie ich. Er hatte Whisky bei der Hand, als ich auf der Couch aufwachte, die einmal Huckson gehört hatte. Captain Hold hockte auf einem Stuhl und grinste mich freundlich an.
    Als ich wieder so weit war, daß ich krächzen konnte, tat ich es:
    »Hallo, Hold! Ich sehe, Sie sind noch rechtzeitig gekommen. Vielen Dank. Das nächste Mal rufen Sie mich an, wenn es bei Ihnen brenzlig wird.«
    »In Ordnung«, versprach er. »Ihr habt ja ein schönes Nest ausgehoben!«
    »Ja? Wieso?«
    »Nehmen Sie erstmal noch einen Schluck. Sie sehen ja erbärmlich aus, Cotton!«
    »Entschuldigen Sie, Captain«, knurrte ich. »Ich hatte leider keine Zeit mehr, den Frack zu Ihrer Begrüßung anzulegen. Gib die Flasche her, Phil, mein Magen braucht etwas für Männer.«
    Whisky hat den Vorteil, daß er den Brechreiz beseitigt, wenn man überhaupt einen Whisky vertragen kann. Phil schob mir eine brennende Zigarette zwischen die Lippen, und danach fühlte ich mich wohler.
    »Also los«, krähte ich mit einer Stimme, die noch immer nicht ganz meine war. »Was für ein Nest haben wir ausgehoben?«
    Hold zeigte mit einer vagen Handbewegung durch das offene Fenster hinüber auf die andere Straßenseite.
    »Sie hatten ihr Home genau gegenüber. Haben Sie nichts von der Bande gehört, die in den letzten sechs Wochen Süd-Manhattan unsicher machte? Kleine Raubüberfälle auf einsame Spaziergänger, Autos aufbrechen, Einbrüche und so weiter?«
    »Doch«, knurrte ich. Aber ich hütete mich, dabei zu nicken. Ich weiß aus Erfahrung, was so ein harmloses Nicken für Gefühle hervorruft, wenn man gerade erst eins auf den Schädel bekam. »Und das waren die Burschen?«
    »Ja. Wir haben natürlich ihre Bude schnell mitdurchsucht, während Sie hier in der Obhut Ihres Freundes schliefen.«
    »Schliefen — wirklich nett gesagt«, krächzte ich. »Haben Sie den ganzen Verein schon verfrachtet?«
    »Natürlich. Die sitzen bereits im Hauptquartier der Stadtpolizei. Das Einbruchs- und Raubdezernat wird sich freuen.«
    Wir sprachen noch eine Weile miteinander, wobei Phil den größeren Teil der Unterhaltung bestritt, denn er schilderte kurz unser Zusammentreffen mit der Bande und das Verhör, das wir mit dem einen angestellt hatten.
    »Das ist ja großartig«, strahlte Captain Hold und rieb sich die Hände, wie ein Börsenjobber, der gerade einen tollen Coup gelandet und Erfolg damit gehabt hat. »Wenn wir die Verlobte oder gar die Frau Hucksons kennen, müßte doch etwas zu erfahren sein. Vielleicht kann sie uns einen Tip geben.«
    »Glaube ich nicht«, seufzte ich. »Sie wohnt in einer Gegend, wo anständige Leute zu Hause sind. Wahrscheinlich weiß sie nicht einmal, daß Huckson ein Gangster war. Er wird ihr irgend etwas vorgeschwindelt haben.«
    »Wir können es doch versuchen?« meinte Hold.
    »Natürlich werden wir es versuchen«, bestätigte ich. »Und zwar sofort.«
    »Du solltest dich aber lieber ins Bett legen!« meinte Phil besorgt.
    »Ich hätte auch besser Kindergärtner werden sollen als G-man«, erwiderte ich bissig. »Dann blieben mir solche Beulen erspart. Aber jetzt bin ich nun mal ein G-man, da wollen wir auch so tun, als meinten wir es ernst mit unserem Beruf, he? Fang um Gottes willen, nicht an, elendes Zeug zu reden. Mir ist schon elend genug.«
    Captain Hold sah auf seine Uhr:
    »Es ist aber schon hab zehn, Cotton. Ich weiß nicht, ob das die richtige Zeit ist, eine Dame zu besuchen!«
    »Wollen Sie ihr vielleicht erst morgen mitteilen, daß ihr Verlobter oder ihr Mann erschossen wurde? Wenn sie es inzwischen vielleicht schon in den Spätnachrichten gehört hat?«
    »Verflixt!« rief der Captain. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich habe zwar noch keine Mitteilung an die Presse herausgehen lassen, aber diese Brüder hören ja doch das Gras wachsen. Also meinetwegen. Fahren wir zu der Frau.«
    »Mit einem kleinen Umweg beim nächsten Doktor«, sagte ich, während ich mich auf der Couch aufrichtete. Als ich endlich saß, fing das Zimmer an, sich zu drehen. Ich fixierte einen Punkt und starrte angestrengt darauf. Das hilft. Bei mir jedenfalls. Das Zimmer kam langsam wieder zur Ruhe.
    Wir machten uns auf den Weg. Phil fuhr den Jaguar, Hold kam in einem schworen Schlitten der Mordkommission hinterher. Wenn ich mich recht erinnere, war es ein Chrysler. Tja, manchmal leistet sich sogar die Polizei ein'schönes Auto.
    Wenn wir Hellseher

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