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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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verlangt?«
    »Nein, Mister Huckson hat mir gesagt, daß ihm das Schwierigkeiten machen könnte. Man duldet keine privaten Anrufe in der Geschäftszeit.«
    »Sie hätten ruhig anrufen können, Miß Ferrano«, sagte Phil. »Mister Huckson ist niemals dort beschäftigt gewesen.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Was — was soll das bedeuten?« Phil senkte den Kopf und nahm einen Anlauf. Es fiel einem wirklich schwer, einer solchen Frau solche Brocken aufzutischen, wie wir es mußten.
    »Huckson war ein Gangster«, sagte Phil endlich. Seine Stimme war leise. »Entschuldigen Sie die harte Formulierung, aber wir wollen bei der Wahrheit bleiben, und wir haben keine Ursache, diese Wahrheit zu verniedlichen.«
    Ihr Gesicht war erstarrt. Nicht die leiseste Regung zeichnete sich darin ab. Phil nutzte ihr Schweigen und fuhr fort:
    »Wir wissen noch nicht, zu welcher Bande Huckson gehörte. Aber wir .wissen immerhin, daß er ein Miglied jener Bande war, die in der vergangenen Nacht den Rechtsanwalt Vandoom ermordete und anschließend sein Haus mit Benzin in Brand steckte.«
    Es dauerte sehr lange, bis sich die zusammengepreßten Lippen der Frau öffneten. Während ihre rechte Hand nervös in ihrem Handtäschchen kramte, sagte sie tonlos:
    »Welche Beweise haben Sie für einen so ungeheuerlichen Verdacht?«
    »Zwei«, erwiderte Phil knapp. »Zunächst einmal die Tatsache, daß er zwei Kriminalbeamte heute verfolgte, die sich um die Aufklärung des Falles Vandoom bemühen. Und zweitens die Tatsache, daß im Kofferraum seines Wagens ein Gummischlauch und ein Benzinkanister gefunden wurden.«
    »Wieso ist das ein Beweis?«
    »Die Gangster stahlen heute nacht das Benzin, das sie zu ihrer Brandstiftung benötigten, aus in der Nähe abgestellten Wagen, die keinen abschließbaren Tankverschluß hatten. Um einen solchen Diebstahl ausführen zu können, Miß Ferrano, braucht man vor allen Dingen einen Behälter zum Auffangen und einen Schlauch zum Ansaugen des Benzins. Sie werden zugeben, daß diese beiden zusammentreffenden Tatsachen kein Zufall sein können.«
    Wieder schwieg die Frau eine Weile, dann meinte sie:
    »Aber es könnte doch sein, daß es dennoch eine harmlose Erklärung dafür gibt, nicht wahr? Haben Sie denn schon mit Mister Huckson darüber gesprochen?«
    »Wir wollten es, als er uns eine geraume Zeit verfolgt hatte. Aber als mein Kollege seine Wagentür öffnete, schoß er sofort auf ihn. Mein Kollege warf sich auf die Straße und entging dieser Kugel. Huckson sprang aus seinem Wagen und zielte ein zweites Mal auf meinen Kollegen, der wehrlos vor seinen Füßen auf der Straße lag. Ich war schneller. Leider traf ich Huckson dabei tödlich.«
    Nun war es heraus. Ich sah, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich. Es war einer dieser Augenblicke, Wo man in Versuchung geraten kann, seinen Beruf zu verfluchen, obgleich der doch am wenigsten daran schuld ist, daß es Gangster gibt.
    Sie verlangte die genauen Einzelheiten. Phil erzählte ihr wahrheitsgetreu von dem Augenblick an, wo Huckson bei Newman angerufen hatte. Sie hörte sich alles schweigend und mit steinernem Gesicht an. Als er geendet hatte, schwieg sie lange Zeit. Dann sagte sie:
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich jetzt allein ließen. Falls Sie noch irgendwelche Fragen haben, kommen Sie bitte morgen vormittag. Ich bin jetzt wirklich nicht —«
    Sie brach hilflos ab. Ihre Stimme zitterte ein bißchen. Zwar hatte sie sich bis zu diesem Augenblick fabelhaft gehalten, aber nun wurde es doch zuviel für sie. Als Gentlemen, die wir waren, verabschiedeten wir uns sofort. Natürlich konnten wir unsere Fragen ebensogut am nächsten Morgen anbringen. In dieser Nacht war für uns doch nichts mehr zu machen. Es war lange nach elf, und einmal braucht auch ein Kriminalbeamter Schlaf.
    »Treffen wir uns um zehn in meinem Office?« fragte Hold, als wir vor dem Haus standen.
    »Warum so spät?« fragte ich.
    Hold lachte knapp.
    »Ha, mein Lieber, ich habe auch noch andere Fälle. Glauben Sie nur nicht, daß wir darauf warten, mal Arbeit zu kriegen. Um halb neun ist Dienstbesprechung mit allen Mitarbeitern. Die Übersicht über alles Laufende, verstehen Sie? Das dauert meistens bis gegen zehn.«
    »Okay, Captain. Wir sind um zehn da. Gute Nacht, Hold!«
    »Gute Nacht, ihr beiden!«
    Phil fuhr mich nach Hause. Mein Kopf schmerzte trotz der Tablette, die ich bei einem Arzt in der Downtown genommen hatte, daß es kaum auszuhalten war.
    »Fahr mit dem Jaguar nach Hause und hole mich

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