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0165 - Bis zum letzten Atemzug

0165 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: 0165 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bis zum letzten Atemzug
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Jahre auf der Spur. Kommen Sie. Wir klingeln die alte Köchin heraus. Wenn sie’s nicht hört, versuchen wir, vom Keller her ins Innere des Hauses zu gelangen. Diese Sache muss sofort geklärt werden!«
    Er tat ein paar Schritte auf das Haus zu, blieb aber plötzlich wieder stehen und dachte nach.
    »No«, entschied er dann. »Das geht nicht. Das müssen wir anders machen. Wir bleiben hier. Johnny, Sie gehen zu unserem Wagen! Die Kommission wird bereits unterwegs sein. Sie soll nicht von vorn ans Haus fahren, sondern in dieselbe Gasse, in der auch unser Wagen steht. Sie warten, bis die Kommission da ist. Dann kommen Sie mit dem Arzt und dem Fotografen zurück. Wir schießen ein paar Aufnahmen von der Kiste und transportieren sie dann samt Inhalt heimlich ab. Danach werfen wir die Grube wieder zu und schippen den Koks wieder drauf. Es muss alles so aussehen, als hätten wir die Leiche nicht gefunden. Wer auch immer sie dort verscharrt haben mag, er soll sich noch in Sicherheit wiegen!«
    ®
    Als am nächsten Morgen der Wecker um sechs klingelte, hätte ich ihn am liebsten durch das offene Fenster hinausgeworfen, mich auf die andere Seite gedreht und den kaum begonnenen Schlaf fortgesetzt. Aber daran war nun einmal nicht zu denken. Ich huschte auf leisen Sohlen ins Badezimmer.
    Die Frau war also eine Privatdetektivin, dachte ich, während ich mich rasierte. Schön, sie sah so aus wie jemand von Format. Aber wieso wurde ihre Leiche gerade im Schlachthofviertel gefunden? Von der Villa bis hierher war es ein Weg von mindestens zwanzig Autominuten. Diesen Weg musste sie in der Nacht zurückgelegt haben. Übrigens: womit? In der Nähe war kein herrenloser Wagen gefunden worden. Blieb also nur noch ein Taxi. Hier mussten Nachforschungen eingeleitet werden. Beim nächsten Zusammentreffen mit Poolis oder Wagner nahm ich mir vor, sie darauf hinzuweisen.
    Mrs. Steaven brachte mir den Kaffee und erkundigte sich nach meinen Wünschen zum Frühstück. Eine halbe Stunde später war auch das erledigt, und ich setzte mir gerade den Hut auf, als ich Phil unten auf der Straße pfeifen hörte.
    Wir marschierten zusammen den kurzen Weg bis zu den Toren der NMC. Aus allen Himmelsrichtungen kamen sie heran: die Arbeiter, die Vorarbeiter, die Hallenaufseher und wie sie sich sonst nennen mochten.
    Am Tor gab ich Phil die Hand.
    »Mach’s gut, alter Junge! In der Mittagspause treffen wir uns hier am Tor.«
    »Okay.«
    Er sah mir nach, während ich mich vom Strom der anderen treiben ließ.
    Ich entdeckte Johnny Raine mit seinem Schwiegersohn Steve Morry. Wir schüttelten uns die Hand. Sie waren beide offensichtlich nicht ausgeschlafen.
    »Hat’s noch lange gedauert gestern Abend?«, fragte ich.
    »Bei Racky? O ja! Rohnes kam ziemlich spät noch. Er hatte schwer einen gehoben und konnte kaum noch eine Maus von einem Elefanten unterscheid den. Aber er schmiss eine Lokalrunde nach der anderen.«
    Ich grinste zufrieden darüber, dass uns das wenigstens erspart geblieben war. Wir hatten zwar auch wenig Schlaf bekommen, aber der Kopf war klar geblieben.
    Halle zwei war ein Bau von gut achtzig Yards Länge. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass an einem Ende die lebenden Tiere hereinkamen, und am anderen Ende die fertigen Konserven hinausgingen. Auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite gab es in der Höhe der ersten Etage die Mündung eines glatten, ständig von Wasser bespülten Ganges. Dort wurden die Rinder angetrieben, rutschten den steilen, glatten Gang hinunter. Die ersten zwanzig Yards der Halle waren die »Vorschlachterei«. Komplizierte Maschinen besorgten das Töten, Entbluten, Abhäuten, Ausnehmen und erste Teilen der Tierkörper. Die angetriebenen Tiere rochen und witterten das Blut und brüllten unaufhörlich, bis der Schuss sie von ihrer instinktiven Angst erlöste. In das Gebrüll hinein tönte alle sechs Sekunden das dumpfe Plumm des Schussapparates.
    Ich presste die Lippen aufeinander und gab mir Mühe, nicht an das Gebrüll der verängstigten Kreatur zu denken.
    Links an der Wand war eine Reihe von Waschbecken. Ich sah, dass sich alle dort die Hände bis hinauf zu den Ellbogen abseiften, und tat es ihnen nach. Alle verzichteten darauf, sich die Hände zu trocknen. Ich schob mich zu Raine und fragte: »Wer ist Rohnes?«
    Er sah sich um und zeigte auf eine kleine Glaskabine.
    »Da sitzt er. Sei vorsichtig! Heute Morgen wird er einen dicken Kopf haben von der Sauferei gestern. Lass ihn sagen, was er will - gib ihm

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