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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt sei wie auf dem obersten, wo sie ihren Abstieg begonnen hatten. Die Annahme war plausibel. John bewunderte die Umsicht, die Paddie dazu veranlaßt hatte, auf dem obersten Rundgang seine Schritte zu zählen. Sie hoben ihn auf die Schulter. Paddie kniete und stützte sich mit der linken Hand gegen die Wand, während er mit der rechten das glatte Gestein abtastete. John sah sich um. Noch lag der Kessel ruhig und schweigsam im düsteren roten Licht der Plasmaballung. Aber wie lange würde das noch so bleiben? „Ich hab's!" japste Paddie. „Vorsicht!"
    Der Fels öffnete sich. Ein zwei Meter breiter Spalt erschien.
    Paddie sprang zu Boden. Aus dem Spalt drang Licht. John sah in einen Raum, an dessen Wänden fremdartige Geräte aufgebaut waren. Er konnte nicht sehen, ob sich Fremde darin aufhielten, aber das hätte seinen Entschluß ohnehin nicht mehr geändert.
    „Los, hinein!" zischte er. Sie traten durch die Öffnung.
    „Weg vom Eingang!" Sie gingen bis in die Mitte des Raums. Die Tür schloß sich hinter ihnen. Mit einem schmatzenden Laut schien sie sich im Felsen förmlich festzusaugen. John drehte sich um, schloß die Augen, horchte... Da war es! Ein dumpfer Laut sprang auf. Der Boden fing an zu zittern. Fauchend und donnernd strich draußen etwas die Kesselwand entlang. Das Gedröhn steigerte sich zu infernalischem Geheul. John preßte die Hände gegen die Ohren und verzog das Gesicht. „Wenn wir jetzt noch draußen wären ...", murmelte er. Aber niemand konnte ihn hören. Er begann, den Raum einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.
    Die Instrumente und Geräte ringsum ließ er unbeachtet. Er wußte, daß seine Zeit nicht einmal dazu reichte, auch nur ihre Funktion zu erkennen. Aber er suchte die Zwischenräume ab und die glatte Steinwand hinter ihnen. Er fand keinen Fremden, aber einen Ausgang entdeckte er rasch. Er winkte Karen und Paddie zu sich heran. Er gab ihnen Zeichen, daß sie den Raum durch diese Tür verlassen wollten, denn akustisch konnte er sich nicht verständlich machen. Karen machte eine abwehrende Geste, aber John drückte ihr behutsam die Hände nach unten und schüttelte beruhigend den Kopf. Dann öffnete er die Tür. Das Labyrinth hatte hier unten ein völlig anderes Aussehen als oben. Die Räume waren hell erleuchtet. Es schien keine Gänge mehr zu geben, sondern eine Halle reihte sich an die andere. Die, in die John jetzt hineinstarrte, war in zwei Etagen angelegt. Die Hälfte zur Linken lag auf gleicher Höhe mit dem Raum, aus dem sie kamen. Nach rechts hin schloß sie mit einem Geländer ab, das nur da unterbrochen war, wo aus der Fußbodenkante ein metallener Ring von etwa drei Metern Durchmesser herausragte, der Kollektor eines künstlichen Schwerefeldes. Rechts des Geländers fiel die Wand senkrecht nach unten ab, und fünf Meter tiefer lag die zweite Hälfte der Halle. John konnte nur einen kleinen Teil von ihr einsehen. Die Kante und das Geländer versperrten ihm den Anblick. Ringsum standen ähnliche Geräte, wie er sie schon vor ein paar Minuten begutachtet hatte... in einer merkwürdigen Unordnung, die Ausfluß der artfremden Denkweise zu sein schien. Mit einer Armbewegung erklärte John die Luft für rein. Dann trat er hinaus. Er winkte Karen und Paddie zu, sich links zu halten. Er selbst trat vorsichtig an das Geländer heran.
    Er wollte, der Gewohnheit gemäß, die Hand auf das Geländer legen, um sich einen Halt zu verschaffen. Aber er brachte den Arm nur halb in die Höhe, dann erstarrte er mitten in der Bewegung.
    Karen und Paddie sahen, wie er vorsichtig, Millimeter um Millimeter, zurückzuweichen begann. Er bog den Oberkörper nach hinten, als hätte er Angst, daß von unten ihn jemand sehen könnte.
    Dann tat er einen weiten, entschlossenen Schritt rückwärts, wandte sich um und kam auf die beiden Wartenden zu.
    Er konnte sich nicht verständlich machen. Das Dröhnen war hier zwar längst nicht so laut wie draußen in dem ersten Raum. Aber John legte den Finger auf die Lippen und deutete an, daß er trotzdem nichts sagen könne. Statt dessen packte er Paddie am Arm, winkte Karen zu, daß sie ihnen folgen solle, und ging auf eine Versammlung übermannshoher Geräte zu, die dicht am Geländer standen. Er selbst kroch als erster in einen der schmalen Zwischenräume zwischen den Geräten hinein. Er schob sich so weit nach vorne, wie die Basis platten der Maschinen reichten, dann legte er sich flach auf den Boden. Neben ihm war noch Platz genug für Paddie.

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