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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schuppen von den Augen. Sie kennen Molkex. Im Urzustand eine flexible, völlig transparente Substanz, verhärtet es sich durch Absorption von Energie und wechselt unter Umständen auch die Farbe. Die Energiemengen, die für eine merkliche Veränderung der Substanz erforderlich sind, sind jedoch höchst beachtlich. Ein Schauer harter Gammastrahlung ist etwa das Richtige, weiche Röntgenstrahlung würde schon nichts mehr ausrichten. Nun, die Huldvollen benutzten Molkex als Werkstoff. Natürlich brauchen sie es in den verschiedensten Härtegraden. Eine Gammastrahlenquelle haben sie auch... die Plasmaanlage in der Tiefe des Kessels. Was ist also natürlicher, als daß sie das Molkex dieser Strahlung aussetzen? Je nach Verwendungszweck benötigen sie verschiedene Strahlungsdosen. Ohne Zweifel können sie das Umkehrfeld nach Belieben regulieren. Das ergibt die Grobeinstellung. Und dann nimmt die Strahlungsdichte natürlich noch ab, je höher man in den Kessel hinaufsteigt. Diese Abnahme ist allerdings geringfügig. Sie liefert die Feineinstellung. Also... als ich die beiden vorhin das Molkexstück ausbreiten sah, wußte ich, daß in Kürze das Umkehrfeld ausgeschaltet werden würde. Und wären wir dann noch draußen gewesen, dann ..."
    Er zuckte mit den Schultern und sah auf. Paddie stand vor ihm.
    „Genial geschlossen, Doktor", erklärte er mit gespielter Einfalt.
    „Ich wäre nie daraufgekommen. Jetzt weiß ich wenigstens, warum Sie der Chef sind und nicht ich!" Karen lachte auf. „Die Blues sitzen übrigens schon", sagte Paddie und machte eine weitausholende Geste. John sah an ihm vorbei. Ihm gegenüber, etwa vier Meter entfernt und in einer Reihe aufgebaut, saßen die drei Fremden. Ihre Katzenaugen starrten reglos. „Blues?" fragte John verwundert. „Was ist Blues?"
    „Na, hören Sie", antwortete Paddie. „Das mit den Huldvollen hat mir noch nie so recht gefallen.
    Und weil sie doch einen blauen Pelz haben, dachte ich, könnten wir sie..." John sah ihn an. „Einverstanden, Paddie. Gute Idee. Wir werden sie ,die Blues' nennen."
     
    *
     
    Gil wußte, daß er vor einer Tür stand, aber er getraute sich nicht, sie zu öffnen, solange das unheimliche Geräusch anhielt. Er wußte, daß dort drinnen Gefahr auf ihn wartete, wahrscheinlich Todesgefahr. Aber Karen konnte dort draußen sein und sich in derselben Gefahr befinden, die er scheute. Er mußte sich Gewißheit verschaffen. John Pohl trug einen Minikom. Wenn er John nur ganz kurz anrief und John ebenso kurz antwortete, kämen die Huldvollen wahrscheinlich nicht dazu, die beiden Sender anzupeilen. Dafür wüßte er aber, daß John noch am Leben war - und mit ihm hoffentlich Karen. Er schaltete das Gerät ein, und drückte den Impulsauslöser, der Johns Empfänger in Betrieb setzte. Dann sagte er, kurz und abgehackt: „John Pohl, hier Gil Krueger! Bitte melden!" Er war darauf gefaßt eine Weile warten zu müssen. Er ließ die Hand mit dem Gerät schon sinken, da kam, blitzschnell und wie aus der Pistole geschossen, die Antwort: „Keine Unterhaltung, Gil." Gil erkannte Johns Stimme. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er hob das Armbandgerät zum Mund und sprach hastig: „John, hören Sie zu! Ich bin ziemlich beweglich und habe keine Angst davor, geortet zu werden. Ich kann also zu Ihnen sprechen. Ich will herausfinden, wo Sie sind und ob Sie meine Hilfe brauchen. Ich stelle einfache Fragen, um mich zu orientieren. Senden Sie nur Nanosekundenimpulse als Antwort. Ein Impuls bedeutet ,Ja', kein Impuls bedeutet ,Nein'. Ich bin sicher, daß die Huldvollen Sie so nicht anpeilen können. Sind Sie derselben Meinung?"
    „Knacks", machte der Empfänger, also „Ja". Gil atmete auf. „Gut", fuhr er fort. „Ich stelle die erste Frage!"
    Er zögerte einen Augenblick, dann sprudelte er hervor: „Ist Karen bei Ihnen und in guter Verfassung?" Mit angehaltenem Atem horchte er auf die Antwort. Es knackste im Empfänger, und von da an wäre Gil Krueger willens gewesen, es mit einer ganzen Armee von Huldvollen aufzunehmen.
     
    *
     
    Kal Jennings nahm den Streifen aus dem Empfänger und las mit großen Augen. „TFQ an ... MARY T.", stotterte er. „Marschorder für Zielgebiet. Eintreffen ..." Er ließ die Hände sinken und starrte Fred Winsell fragend an. „Fred ... was heißt das?" Fred war nicht aus der Ruhe zu bringen. „TFQ ist das Flottenflaggschiff, also die ERIC MANOLI. Das weißt du selbst. Was sonst noch? Wie ist der Spruch gezeichnet?"
    „Alpha!" keuchte Kal.

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