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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Paddie sich an ihn heranschob, und hörte sein Wispern: „Was machen die da?" Er wandte den Kopf und flüsterte: „Sie essen!" Paddie war entsetzt, aber John lenkte seine Gedanken durch eine kurze Geste auf andere Bahnen.
    „Noch einen Kaugummi?" zischte er. Paddie verzog das Gesicht.
    Vorsichtig griff er nach hinten, langte in die Tasche und brachte ein zweites graues Kügelchen zum Vorschein. John nahm es an sich.
    Dann stand er auf und verließ sich darauf, daß die anderen beiden ohne Anweisung verstanden, was sie zu tun hatten.
    Er behielt die Huldvollen scharf im Auge und sah, wie sich die schmalen Schlitze an den Hinterköpfen bei seiner ersten Bewegung blitzschnell öffneten. Er hatte recht gehabt - es waren Augen. Bisher schienen sie vor sich hingedöst zu haben, wahrscheinlich weil das vordere Augenpaar sich auf die Tätigkeit des Essens konzentrierte. Jetzt jedoch waren sie wach geworden.
    Mit erstaunlicher Behendigkeit sprangen die drei Fremden auf.
    Durch das Brausen und Dröhnen hindurch hörte John das Klappern der Schüsseln, die sie umstießen. Mit einem raschen Schritt trat er ans Geländer. Die Huldvollen wollten nach links ausbrechen, aber Johns Blaster zog eine weißglühende, zischend brodelnde Grenzlinie quer über ihren Fluchtweg. Sie prallten zurück und versuchten es nach der anderen Seite. Inzwischen hatte Karen verstanden, worum es ging. Sie schoß gleichzeitig mit John. Diesmal saß der Schuß so dicht, daß die Fremden spitze, zirpende Schreie ausstießen, als die Hitze ihren blauen Flaum versengte. „Bleibt stehen, ihr Idioten!" schrie Paddie wutentbrannt. „Wir tun euch nichts - wenigstens vorläufig nicht!"
    „Lauter!" Karen lachte spöttisch. „Sie verstehen dich nur, wenn die Lautstärke hoch genug ist!" Paddie warf ihr einen bissigen Blick zu, aber von da an dämpfte er seinen Eifer. John Pohl war inzwischen am Geländer entlanggegangen und stand hinter dem metallenen Ring, der das Antigravfeld einfaßte. Er suchte nach einer Schalttafel und fand sie auf dem Boden, dicht vor der Kante.
    Die drei Huldvollen rührten sich nicht mehr. Dicht aneinander gedrängt, starrten sie aus schlitzförmigen Augen, die unwillkürlich an die von Katzen erinnerten, zu den drei Terranern herauf. Sie schienen Angst zu haben, aber an ihren gesichtslosen Schüsselköpfen war keine Gefühlsregung zu erkennen. • John testete das künstliche Schwerefeld mit Paddies Kaugummi. Dann trat er einen Schritt über die Kante hinaus und ließ sich in die Tiefe sinken. Sekunden später stand er den drei Huldvollen auf fünf Schritte Distanz gegenüber. Er musterte sie - sie musterten ihn.
    Und sie kamen einander fremdartiger vor als alles, was sie zuvor gesehen hatten. John winkte, ohne sich umzudrehen. Karen und Paddie verstanden die Geste. Kurze Zeit später traten sie neben ihn. „Paddie, such den Raum ab!" befahl John. „Ich will wissen, wo es hier Zugänge gibt." Paddie tappte davon. „Und wir setzen uns am besten", schlug John Karen vor. „Es kann ziemlich lange dauern, bis das da draußen vorüber ist." Sie hockten sich auf den Boden. Die Huldvollen ragten vor ihnen auf und rührten sich nicht.
    Karen starrte sie eine Weile an, dann wandte sie den Blick ab. „So unglaublich fremd", murmelte sie. John nickte.
    „Und doch werden wir eines Tages mit ihnen auskommen müssen und sie mit uns", antwortete er nachdenklich. Karen sah ihn überrascht an. „Mag sein", sagte sie spöttisch. „Aber um das noch zu erleben, müssen wir erst einmal hier herauskommen."
    John wies auf die drei Huldvollen. „Wir haben Geiseln", antwortete er. „Und selbst, wenn sich diese Methode bei ihnen nicht bewähren sollte ... wir sind heruntergekommen, also kommen wir auch wieder hinauf. Alles, was wir brauchen, ist, daß das Brummen da draußen aufhört."
    „Was ist es überhaupt?" Karen fiel etwas ein. „Ja, und woher wußten Sie..." Paddie trat dazwischen. „Eine Tür zum Kessel hin, Doktor", erklärte er, „und eine auf der entgegengesetzten Seite."
    „Gut, Paddie. Bring die Gefangenen dazu, daß sie sich hinsetzen. Sie machen mich nervös, wenn sie stehen." Danach wandte er sich Karen wieder zu.
    „Die Frage war, warum die Fremden so viele scheinbar sinnlose Rundgänge an der Innenwand des Kessels angelegt haben, nicht wahr? Zunächst erschienen sie völlig überflüssig. Dann sah ich, wie die zwei Huldvollen den Molkexlappen auf eine der Balustraden legten, und in demselben Augenblick fiel es mir wie

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