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0167 - Ich stand im anderen Lager

0167 - Ich stand im anderen Lager

Titel: 0167 - Ich stand im anderen Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stand im anderen Lager
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nicht den Kopf darüber.«
    »Aber es beunruhigt mich!«
    »Es beunruhigt mich auch. Trotzdem möchte ich mit dir über andere Dinge reden. Wir sind schon einmal dabei unterbrochen worden.«
    »Wann? Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Zur Hölle! Ich möchte wissen, ob ich eine Chance habe, dich zu heiraten?«
    Sie blieb mitten im Zimmer stehen. Sie zog die Augenbrauen hoch. Dann kam sie langsam auf mich zu, legte mir eine Hand auf die Schulter und fragte: »Du willst mich heiraten, Jerry?«
    Ich kann Ihnen nicht sagen, wie ich mich fühlte. Ich weiß nicht, ob ich mich jemals so hilflos gefühlt habe.
    »Ja«, stotterte ich. »Ich dachte, wir sollten einmal darüber reden.«
    Sie sah mich an. Um ihren Mund lag ein kleines Lächeln, das nicht zu deuten war.
    »Oh Jerry!«, sagte sie nur.
    Vor lauter Verlegenheit geriet ich ins Reden.
    »Klar, ich verdiene nicht sehr viel, aber vielleicht würde es doch langen. Man könnte versuchen, irgendeine…«
    Die Türklingel läutete. Dorothy lächelte.
    »Jetzt bist du wieder unterbrochen worden, Jerry.«
    »Du hast noch Zeit, eins von den zwei Worten zu sagen, Dor. Ja oder Nein!«
    Die Türklingel schrillte wieder. Dorothy drehte sich um und ging, um zu öffnen. Sie sagte keines von den beiden Wörtern. Sie kam mit Carrigan, Trawn und den Brüdern Hough zurück. Außerdem kicherten drei Girls herein. Carrigan verzog das Gesicht, als er mich sah.
    Im Handumdrehen war Dorothys Wohnung von Gerede, Gläserklirren und Gelächter erfüllt, und das alles ging mir so gegen den Geschmack, dass ich am liebsten die Männer der Reihe nach die Treppe hinuntergeworfen hätte. Und die Girls hinterher.
    Ich stand auf, um zu gehen.
    Dorothy wollte mich halten.
    »Warum bleibst du nicht?«
    Harry Carrigan mischte sich ein: »Hoffentlich ist es nicht Ihr schlechtes Gewissen, G-man, dass Sie forttreibt.«
    »Wenn Sie glauben, ich hätte Ihretwegen ein schlechtes Gewissen, Harry, so haben Sie sich geschnitten«, antwortete ich unnötig scharf. Verdammt, Dorothy brachte mich ganz durcheinander.
    »Du darfst von der Polizei keine Höflichkeit erwarten, Harry«, sagte Matthew Trawn, der von hinten herangekommen war.
    Ich hatte ihn bei der Krawatte, bevor er eine Abwehrbewegung machen konnte. Es bestand kein Grund, ihn zu schlagen, und doch holte ich aus.
    Nur Dorothys entsetzter Aufschrei: »Jerry!«, bewahrte mich davor, eine Dummheit zu begehen.
    Ich ließ Trawn los, stieß ihn ein wenig zurück und stürzte aus der Wohnung. Wahrhaftig, auf eine vertrackte Weise war ich mit den Nerven herunter.
    Ich weiß nicht, ob Sie Verständnis für meinen Zustand auf bringen. Ich benahm mich so dämlich, wie nun einmal ein Mann sich benimmt, der in ein Girl verschossen ist und nicht weiß, wie er es anstellen soll, die Sache mit sich und mit ihr ins Reine zu bringen. Am anderen Morgen war ich voll Reue bis zum Stehkragen, und ich rief Dorothy an.
    »Tut mir leid, wie scheußlich ich mich benommen habe.«
    »Es war sehr hässlich von dir, Jerry. Ich fürchte, du wirst dich bei Mat und Harry entschuldigen müssen.«
    »Okay, ich tu’s, wenn es unbedingt sein muss.«
    »Sehr vernünftig von dir. Ich werde mit Matthew telefonieren. Ich sage dir dann Bescheid, wo ihr euch heute Abend treffen könnt.«
    Der Anruf kam dann nicht von Dorothy, sondern von Matthew Trawn selbst. Er war katzenfreundlich.
    »Dor schlägt mir vor, dass wir uns wieder vertragen sollen, Cotton«, sagte er. »Ich bin einverstanden. Ich denke, wir treffen uns heute Abend zu einem Drink, bei dem wir die Sache begraben.«
    »Wo?«, fragte ich.
    »Kennen Sie schon das neue Lokal im Cordtland Park? Dorothy schlug es vor. Warten Sie! Mir fällt der Name wieder ein. Ach ja, richtig. Es nennt sich Bronx Stars. Soll eine tolle Sache mit einem noch tolleren Programm sein. Ich denke, wir werden uns gegen zehn Uhr treffen. Früher ist doch nichts los!«
    »Gut, ich werde kommen, Trawn. Bis heute Abend!«
    Sobald er aufgelegt hatte, wählte ich Dorothys Nummer, aber niemand meldete sich.
    Den ganzen Tag über versuchte ich, Dorothy zu erreichen. Niemand meldete sich auf Anrufe. Phil, der mir gegenübersaß, beobachtete meine Telefonierversuche, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
    Unsere Nachforschungen nach dem Mörder Voors stockten. Die Berichte der Überwachungsabteilung, die Teddy Sonn beschattete, enthielten nichts, was unsere besondere Aufmerksamkeit verdient hätte. Sonn trieb sich in der Bowery herum. Die Leute, mit denen er zusammenkam,

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