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0167 - Ich stand im anderen Lager

0167 - Ich stand im anderen Lager

Titel: 0167 - Ich stand im anderen Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stand im anderen Lager
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noch darin.«
    »War er allein?«
    »Ja, er saß heute den ganzen Nachmittag in einem Kino und sah sich einen maßlos langweiligen Film über einen Box-Champion zweimal hintereinander an. Ich hatte Mühe, nicht einzuschlafen. Danach ging er kurz in eine Kneipe. Er sprach ein paar Worte mit dem Wirt, und ich sah, wie der Kneipenbesitzer ihm einen Umschlag zuschob. Danach ging er auf dem kürzesten Weg zur Christopher Street und in die Schule.«
    »Kannst du nicht feststellen, ob sich noch jemand oben befindet?«
    »Nein, das geht kaum, ohne dass ich auff alle, aber ich glaube, dass er allein ist. Ich kam gleichzeitig mit ihm vor der Schule an. Die Fenster waren nicht erleuchtet. Erst nachdem er hinaufgegangen war, wurde dort Licht gemacht.«
    »Berry, pass bitte besonders gut auf! Merke dir die Leute genau, die die Schule betreten, und wenn du den Eindruck hast, dass da oben eine Schweinerei passieren könnte, dann sieh lieber nach.«
    »Okay, Jerry. Ich werde aufpassen.«
    »Du kannst mich im Bronx Stars Klub erreichen.«
    »Hoppla! Ich hörte, dass soll augenblicklich der letzte Schrei unter den Nachtlokalen sein. Ich finde deinen Job angenehmer als meine klägliche Tätigkeit, Jerry. Während ich mir auf der Straße die Beine lahm stehe, liegst du in den Sesseln von Nachtklubs herum.«
    »Du hättest nicht heiraten sollen, Berry. Verheiratete Beamte sollen nach Möglichkeit mit möglichst ungefährlichen Aufgaben beschäftigt werden. Das ist Washingtons Anweisung. Die Christopher Street ist ungefährlicher als Nachtklubs, besonders für verheiratete FBI-Agenten.«
    »Da bin ich ganz anderer Ansicht«, brummte Berry Hoog.
    Ich trennte die Verbindung und wählte zum wahrscheinlich dreißigsten Mal an diesem Tage Dorothys Telefonnummer. Kein Ergebnis. Einen Augenblick lang überlegte ich, ob ich den Bronx Star Klub anrufen sollte, aber dann verwarf ich den Gedanken. Ich würde selbst nachsehen.
    Es war jetzt kurz nach neun Uhr. Ich lief die Treppe hinunter. Der Jaguar stand vor dem Haus. Ich klemmte mich hinter das Steuer und wollte den Schlüssel in das Zündschloss stecken. Ich stockte. Unter dem Armaturenbrett baumelten Kabel. Ich bückte mich. Die Kabel, die zum Zündschloss führen, waren herausgerissen. Irgendwer hatte sich auf höchst unfreundliche Weise an meinem Wagen zu schaffen gemacht.
    Langsam stieg ich aus. Ich sah meinen Wagen an, und jetzt erst sah ich, wie unfreundlich er behandelt worden war. Alle vier Reifen waren ohne Luft. Als ich sie näher untersuchte, entdeckte ich, dass nicht nur die Ventile herausgedreht worden waren, sondern dass man außerdem die Decken zerschnitten hatte.
    ***
    Es bestand kaum ein Zweifel, was mit dieser Maßnahme bezweckt werden sollte. Jemand wünschte, dass ich den Jaguar nicht benutzte. Zwar kommt es in New York nicht selten vor, dass Halbstarke Unfug an abgestellten Wagen treiben und sie aus reinem Mutwillen beschädigen, aber das Viertel, in dem ich wohne, ist bisher von solchen Horden verschont geblieben.
    Kurzerhand drehte ich um, ging hinauf und steckte die Kanone in die Tasche. Das sah nicht gerade gut aus, aber darauf pfiff ich.
    Ich rief Phil an. Er meldete sich sofort.
    »Irgendwer hat meinen Wagen ruiniert, während ich mich umzog. Ich weiß nicht, was er damit bezweckt, aber einen Grund muss es haben. Ich bin mit Dorothy und ihrem Verein im Cordtland Park verabredet, und ich würde mich nicht wundern, wenn auf dem Weg dorthin irgendetwas passieren wird.«
    »Du traust also der Dame auch nicht mehr über den Weg«, stellte Phil befriedigt fest.
    »Die Einladung kam nicht von Dorothy, sondern von Matthew Trawn«, antwortete ich scharf. »Bitte, verdächtige niemanden, bevor wir nicht wissen, ob wir einen Grund zum Verdacht haben.«
    »Entschuldige! Was willst du tun?«
    »Ich könnte mich von zwei Hundertschaften Cops begleiten lassen. Ich glaube, sie würden es sich dann überlegen, ob sie sich mit mir anlegen sollten. Aber sie sollen ihren Willen haben. Ich werde mit einem anderen Wagen zum Cordtland Park fahren. Kommst du mit?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Phil. »Ich nehme ein Taxi.«
    »Okay, ich rufe inzwischen das Hauptquartier an und lasse mir einen von den normalen Wagen bringen.«
    Phil und der FBI-Wagen kamen ziemlich gleichzeitig vor meiner Tür an. Ich wartete schon draußen.
    Ich bat den Fahrer, der den FBI-Wagen gebracht hatte, dafür zu sorgen, dass mein Jaguar in die Werkstatt abgeschleppt würde. Dann klemmte ich mich hinter das

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