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0169 - Flucht vor dem Teufel

0169 - Flucht vor dem Teufel

Titel: 0169 - Flucht vor dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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bedrohlichen Eindruck machte. Er wußte, daß er so schnell wie möglich die weißmagische Abschirmung um das Château de Montagne wiederherstellen mußte. Erst dann konnte er darangehen, sich um die Gefahr zu kümmern, die Raffael darstellte.
    Der Schweiß brach ihm aus allen Poren, als er daran dachte, daß in diesem Augenblick vielleicht weitere Dämonen in das Schloß eindrangen, mit dem einzigen Ziel, ihm, Zamorra, den Garaus zu machen. Er wußte, daß er mit seinen Aktivitäten als Geisterjäger Wut und Zorn der Dämonenwelt auf sich gerichtet hatte, aber bisher war er den Anschlägen des Bösen immer wieder entgangen, nicht zuletzt darum, weil die Dämonen in ihrer eigenen Welt zerstritten waren, weil das Böse in der Regel keine Solidarität kannte, weil sie in einem ewigen Konkurrenzkampf standen. Dem Versager drohte der Tod, ein Tod, der unvorstellbar schrecklich war.
    Zamorra fand den ledernen Beutel mit den Dämonenbannern auf Anhieb. Er wog ihn abschätzend in der Hand, kam dann zu dem Schluß, daß der Vorrat für seine Zwecke ausreichen würde. Er nahm den Beutel an sich, konzentrierte sich auf das Amulett, berührte bestimmte Hieroglyphen. Magische Energie hüllte ihn ein, ließ seine Gestalt transparent werden, entmaterialisierte ihn.
    Als er die Augen wieder öffnete, umwehte kühle Luft ihn. Hinter ihm ragten die Mauern des Châteaus in die Höhe, dunkel, Sicherheit verheißend, eine Sicherheit, die im Augenblick nicht mehr gegeben war.
    »Daran könnt ihr euch die Eckzähne ausbeißen«, knurrte der Meister des Übersinnlichen und ging daran, die Dämonenbanner anzubringen. Mit dem Amulett richtete er ihre Wirkungsweise aus, trat dann zufrieden zurück und nickte. Es sollte doch mit dem Teufel selbst zugehen, wenn jetzt noch ein weiterer Finstermann in das Allerheiligste eindringen konnte.
    Mit dem Teufel selbst, dachte Zamorra und erschauerte. Nein, lieber nicht…
    Er hatte gerade den letzten Dämonenbanner angebracht und ausgerichtet, als er eine feine Vibration spürte, die ihn unwillkürlich zusammenzucken ließ. Der Vibration folgte Wärme, die sich rasch ausbreitete und immer intensiver wurde.
    Das Amulett wurde aktiv. Es zeigte teuflische Aktivität an, Aktivität, die sich zu entfalten begann und näher rückte.
    Schnell sah er sich um. Aber da war nichts, nichts außer ihm selbst. Er war allein. Und doch…
    Der geistige Hieb traf ihn völlig unerwartet, marterte sein Denken, lähmte die Gedanken, trieb ihn zurück, bis er den rauhen Fels der Château-Mauern in seinem Rücken spürte. Und der Einfluß wurde stärker, immer stärker. Er wollte zu seinem Amulett greifen, doch er konnte seine Hände nicht mehr bewegen. Er wollte es telepathisch rufen, aber seine Gedanken versiegten in einem geistigen Schwamm, der ihre Kraft in sich hineinsog.
    Verloren! hämmerte es in ihm.
    Und dann ertönte ein dämonisches, häßliches Lachen zu seiner Linken.
    Mühsam gelang es Zamorra, den Kopf zur Seite zu drehen. Sein Blick fiel auf eine hochgewachsene Gestalt in einem wallenden, schwarzen Umhang. Es schien ein Mensch zu sein, auf den ersten Blick jedenfalls. Das nähere Hinsehen jedoch ließ etwas Eisiges seinen Nacken hinabrieseln.
    »Ja«, tönte eine harte Stimme in seinem Hirn. »Du hast recht, ich bin es, Asmodis, der Fürst der Finsternis.«
    Die leeren Augenhöhlen in dem Totenschädel glühten wie zwei Kohlen. Blanke Zähne schienen ihm entgegenzugrinsen. Zamorra fröstelte, und das lag nicht nur an der Kühle der Nacht, die ihn umgab. Asmodis selbst war es, Herrscher über die Dämonen. Und er konnte nicht an sein Amulett heran.
    »Dies wird dein Ende sein, Zamorra, der du es gewagt hast, das Jahrtausendereignis zu entweihen.«
    Wieder ertönte das Lachen, dann verschwand der Dämonenfürst von einem Augenblick zum anderen. Und an seine Stelle trat Raffael, der alte Diener, ein blitzendes Messer in seiner Rechten.
    Zamorra keuchte. Waren Raffael und Asmodis ein und dieselbe Gestalt? Nein, das war unmöglich. Dann hätte das Amulett eher reagiert. Oder aber Asmodis hatte die eigenen teuflischen Ausstrahlungen abgeschirmt.
    Verzweifelt versuchte er, sich aus der Starre zu befreien, aber es war zwecklos. Er konnte nicht einen einzigen Muskel rühren.
    Der besessene Diener kam näher, das Messer zum tödlichen Stoß erhoben. Sein Gesicht war ausdruckslos. Nur Entschlossenheit war in den Zügen zu lesen, Entschlossenheit, die kein Zögern zuließ.
    In diesem Augenblick wußte der Meister des

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