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017 - Blick in die Vergangenheit

017 - Blick in die Vergangenheit

Titel: 017 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Er riss die Lampe hoch: Über ihm hing eine monströse Spinne in einem gigantischen Netz! Sie verschoss klebrige Fäden. Matt stockte der Atem, ein Schrei blieb ihm in der Kehle stecken.
    Blitzschnell ließ die Spinne sich aus dem Netz herab. Instinktiv griff Matt nach der Türklinke hinter sich, doch seine Beine verfingen sich in den klebrigen Fäden - er stürzte gegen das Türblatt und rutschte zwischen Bücher und Steine. Schon spürte er den Druck eines Spinnenbeines auf der Brust, ein schwarzes pelziges Ding, so dick wie der Oberschenkel eines Mannes.
    Der Lampenstrahl streifte den Kopf des gigantischen Tieres. Schwarze Facettenaugen reflektierten das Licht - die Spinne wich geblendet zurück. Doch schon im nächsten Moment öffnete sich ein Spalt an der Unterseite ihres Kopfes - der Rachen! Zwei stachelartige Gebilde fuhren heraus, direkt über Matts Gesicht…
    Er stieß das Buch zwischen die Beißstachel. Im gleichen Augenblick bäumte die Spinne sich auf. Schleim troff aus ihrem Rachenspalt und klatschte neben Matt in den Dreck. Für Sekunden verharrte das Biest mit weit nach oben gebogenem Kopf. Ein Zittern lief durch den ballonartigen Hinterkörper, dann sackte der Kopfteil nach unten. Die Spinne war tot.
    »Maddrax!« Aruulas Stimme. Sie beugte sich zu ihm herab. Ihr Schwert war mit einer schleimigen schwarzen Flüssigkeit benetzt - das Blut der Spinne ! »Maddrax! Du lebst…!«
    »Dank dir.« Matt befreite sich mit dem Messer von den klebrigen Fäden.
    Das Efeu vor den Fenstern über ihnen raschelte - er richtete die Lampe auf die Stelle.
    Spinnenbeine schoben sich ins Gewölbe. Das Spinnenmonster, das die Lords angegriffen hatte! »Raus hier! Durch die Tür!« Aruula war als Erste bei der Klinke -sie rammte die Tür auf und stürzte eine breite Treppe hinab in die Dunkelheit. Matt stieß Lu hinterher. Klebrige Fäden klatschten gegen seinen Rücken und wollten ihn festhalten. Da tauchte Aruula aus der Finsternis auf, packte seine ausgestreckte Hand und zog ihn hinein. Lu drückte die Tür zu. Schwer atmend lehnten sie nebeneinander gegen das Türblatt. Es war stockfinster. Feuchte Kühle umfing sie.
    Matt knipste die Lampe an. Während Aruula ihn mit seinem Messer von den fingerdicken Spinnenfäden befreite, leuchtete er die Treppe aus. Moosbedeckte breite Stufen führten steil nach unten.
    Sie folgten ihnen und gelangten in einen weitläufigen Gewölbekeller. Der Lichtkegel der Lampe wanderte über metallene Bettgestelle, Regale, Tische und Schränke. Eine Zentimeter hohe Dreckschicht bedeckte alles. Die Mauersteine des Gewölbes waren von Moos überzogen. Auf einem der Bettgestelle lag ein Skelett. Sie traten näher. Zerbröselnder Stoff bedeckte die Knochen. Kein Kreuz, keine Inschrift war zu entdecken. Wenn man die Tür oben als Grabstein verstand, hatte der Tote, vor dem sie standen, einst Richard Jagger geheißen.
    Der Lichtstrahl fiel durch einen schmalen Durchgang in einen kleinen Nebenraum. Sie betraten ihn. Eine große Tischplatte, staubbedeckt. Darauf zwei Glasvitrinen, eingeschweißt in Plastikfolie und von einer Dreckschicht undurchsichtig gemacht. Daneben, ebenfalls in Folie verpackt, ein sperriges Gebilde, das Matt an einen Computermonitor mit einigen Applikationen erinnerte.
    Ratlos stand er davor. Lu zog die Schultern hoch und blickte sich ängstlich um. Ihre Miene spiegelte Ehrfurcht und Schrecken. Aruula dagegen war neugierig. Sie lehnte sich über den Tisch, um die folienverhüllten Geheimnisse zu näher zu betrachten. Dabei fuhr sie mit dem Un- terarm über die Tischplatte. Die Staubschicht riss auf; eingekerbte Schriftzeichen wurden sichtbar. Matt richtete die Lampe darauf, während Aruula den Staub vom Tisch wischte.
    »Was steht da, Maddrax?«, fragte sie gespannt. Matt las vor: »Wer auch immer du bist, der das liest: Du stehst vor meinem Vermächtnis. Ich kann nur hoffen, dass du stark genug bist, zu ertragen, was du finden wirst.«
    ***
    Seine Finger suchten Halt im zerklüfteten nassen Fels. Er zog sich aus dem Wasser, robbte über das schroffe Gestein und blieb keuchend liegen. Hinter ihm rauschte die Brandung, neben ihm schüttelte der Lupa sein nasses Fell aus. Ohne das Tier hätte er die fast zwei Kilometer lange Strecke bis ans rettende Ufer kaum bewältigt - auf dem letzten Drittel hatte Wulf ihn durch das Wasser geschleppt. Der Lupa war ein ausdauernder Schwimmer.
    Rulfan richtete sich auf und blickte zurück aufs Meer. Ein Dampfer der Nordmänner trieb dicht neben

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