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0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

Titel: 0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Moment stockte mir der Atem. Übelriechender Schlamm glänzte vor mir. Drei Köpfe ragten aus diesem ekeligen Morast.
    ***
    »John!« rief Bill heiser. »Sieh dich vor! Der Krake ist hier irgendwo in der Nähe!«
    Ich eilte über ein schmales Betonband, ging in die Hocke und streckte dem Freund die Hand entgegen. »Komm, ich ziehe dich raus!« rief ich ihm zu.
    »Ich kann deine Hand nicht ergreifen«, gab Bill zurück. »Ich kann mich nicht bewegen.«
    »Aber es ist doch bloß Schlamm.«
    »Ja, aber er klebt wie Kautschuk an uns. Da ist Magie mit im Spiel.«
    »Das werden wir gleichen haben!« sagte ich und streifte die Kette meines Silberkreuzes ab. Gott, es war nicht einmal Zeit, sich über das Wiedersehen zu freuen und darüber, dass Bill noch lebte. Ich musste mich beeilen, denn das Ungeheuer konnte jeden Moment auftauchen und mich daran hindern, ihm seine Beute wegzunehmen.
    Das Kruzifix baumelte an der Kette, die ich zwischen den Fingern hielt.
    Ich ließ es langsam auf den Morast herabsinken. Sobald es damit in Berührung kam, war ein helles Knirschen zu hören. Ein seltsam singender Ton war es. So, wie wenn jemand mit einem schweren Hammer auf einen zugefrorenen Teich schlägt und das Eis Sprünge bekommt.
    Mein Kreuz brach die Magie.
    Bill Conolly und die anderen Gefangenen konnten sich sofort bewegen.
    Sie kämpften sich durch den Schlamm auf mich zu. Ich hängte mir mein Kreuz wieder um, streckte einem nach dem andern meine Hände entgegen und zog sie aus dem widerlichen Brei.
    »Danke, John«, sagte Bill.
    »Geschenkt«, erwiderte ich, während mein Blick ständig auf der Suche nach dem Monster war. »Seht zu, dass ihr von hier wegkommt. Man wird euch ins Krankenhaus bringen, testen, wie viel Schaden die Todesangst an eurem Geist angerichtet hat, und wieder ansehnliche Menschen aus euch machen.«
    »Wenn du mich brauchst, bleibe ich«, sagte Bill.
    »Das ist zwar sehr nett von dir, aber du hast bereits genug mitgemacht. Lass jetzt mal Suko und mich ran. Und Vergiß nicht, vom Krankenhaus aus zu Hause anzurufen. Sheila macht sich Sorgen.«
    Die drei schlammigen Gestalten verließen die »Vorratskammer« des Kraken. Ich deckte ihnen den Rücken. Wie gut ich daran tat, erwies sich schon Augenblicke später, denn da wollte sich das Ungeheuer seine Beute wieder holen.
    Zwei Fangarme schnellten aus der Dunkelheit hervor. Mein Kreuz leuchtete auf. Ich schoss, meine Kugel streifte einen Tentakel, und das Höllenbiest riss beide Arme sofort wieder zurück.
    Bill drehte sich um.
    »Weiter!« rief ich ihm zu. »Nicht stehenbleiben!«
    Ein Fangarm klatschte in den Schlamm. Hoch spritzte das stinkende Zeug auf. Eine Woge schwappte mir entgegen. Ich brachte mich davor mit einem Sprung in Sicherheit. Sie klatschte gegen die Wand und rann träge daran hinunter.
    Bill und die beiden anderen Schlammgestalten passierten die Stelle, wo der Stollen eingestürzt war. Ich rief Inspektor Hodges zu, er möge sich um diese Männer kümmern, und dann tauchte Suko neben mir auf.
    »Hast du ihn wiedergesehen?« fragte der Chinese.
    »Er wollte nicht zulassen, dass Bill und die beiden anderen Opfer diesen schönen Ort verließen.«
    Suko reichte mir Desteros Schwert samt Gehänge. Ich schnallte es um.
    Die Waffe verlieh mir Zuversicht. Ich rechnete mir große Chancen aus, mit der Bestie fertig zuwerden.
    Endlich traf auch Guy Gonzales mit seinem Wunderapparat ein. Flach wie ein Handkoffer war das Ding. An seiner Untergeile befand sich ein Dreibein, auf das man es stellen konnte.
    Suko und ich sahen uns misstrauisch um. Im Moment ließ der Krake sich nicht blicken, aber das konnte sich schlagartig ändern.
    »Okay«, sagte ich zu dem Meeresbiologen, »und jetzt erwarte ich von Ihnen einen Blitzvortrag über das Innenleben des Kraken. Wo muss ich ihn mit dem Schwert treffen, um ihn zu töten?«
    Guy Gonzales schien mir dafür dankbar zu sein, dass ich ihm Gelegenheit bot, sein umfangreiches Wissen an den Mann zu bringen.
    Er sprach von der Funktion der Fangarme, von den unter der Haut liegenden Reflexbahnen, von den Statosystem, als den Gleichgewichtsorganen, ohne die sich ein Krake zum Beispiel nicht mehr an senkrechten Wänden festsaugen kann, ohne die er beim Schwimmen gleichfalls nicht auskommt, um die Längsachse rollt oder sich laufend überschlägt.
    Wir erfuhren, dass der chemische Sinn dieser Tiere stark ausgeprägt ist und ihnen beim Aufspüren und Aufsuchen der Beute sehr hilft.
    Guy Gonzales redete wie ein Wasserfall, doch

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