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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufgeschaltet hatte. Der Panther begrüßte sie mit freudigem Schnurren.
    Beatrix wich ein paar Schritte zurück. »Sind Sie sicher, daß das Vieh zahm ist?« fragte sie beunruhigt.
    »Nur keine Sorge«, erwiderte die schwarzhaarige Frau mit der goldenen Haut. »Tavar ist ein guter Freund. Du brauchst mich übrigens nicht so respektvoll mit ›Sie‹ anzureden. Tavar wird dir deine vorläufige Unterkunft zeigen und auch die sonstigen Einrichtungen der Zitadelle. Ich selbst werde mich ein wenig um… wie heißt du? Andy? Ja, um dich kümmern. Folge mir.«
    Andy gehorchte ihrem Wunsch. Beatrix sah ihm und der Goldenen einen Moment nach, dann starrte sie den schwarzen Panther an. »Bist du wirklich friedlich?« fragte sie, wie man eine Katze fragt. Daß Tavar in der Lage war, sich der menschlichen Sprache zu bedienen, überraschte sie maßlos.
    »Aber klar doch«, sagte Tavar. »Ich fresse nur böse Dämonen, aber keine hübschen Mädchen. Läufst du immer so herum?«
    Sie sah an sich herunter und errötete. »Eigentlich nicht«, erwiderte sie.
    Der Panther stieß ein seltsames Lachen aus. »Komm mit«, sagte er. »Ich zeige dir dein Zimmer. Darin wirst du auch irgend etwas finden, das du anziehen kannst. In dem roten Ding da siehst du ja wirklich verboten aus…«
    Die so menschlich klingenden Worte des Panthers brachen den Bann. Beatrix folgte ihm.
    Unterdessen kümmerte sich die Goldene um die Verletzungen des jungen Mannes. Er begriff nicht ganz, wie sie ihn behandelte. Höchstwahrscheinlich war Magie im Spiel. Aber er akzeptierte alles, solange es ihn von den Schmerzen der Verletzungen befreite.
    »Es wird nicht einmal eine Blutvergiftung geben«, stellte die Goldene schließlich fest. »Komm mit, ich zeige dir deine vorläufige Unterkunft.«
    Er folgte ihr und fühlte sich wie neu geboren. Wenn doch alle menschlichen Ärzte auf diese Weise behandeln würden ! dachte er. Aber das war nur ein Wunschtraum. Ärzte Waren keine Magier…
    Kurze Zeit später trafen die Goldene und der Panther wieder zusammen.
    »Es sind noch mehrere Menschen abzuholen«, sagte sie. »Damit es schneller geht, werde ich den Schweber benutzen. Mach ihn startklar.«
    Der Panther bestätigte und eilte davon.
    Die Goldene aber blieb nachdenklich stehen.
    Menschen…
    Erneut stieg für Sekunden eine Vision in ihr auf. Eine gigantische, weiße Stadt… Sie war ihr unheimlich vertraut. Sie wußte sogar die Millionen zählende Einwohnerzahl. Und da waren plötzlich die schwarzen schattenhaften Dimensionen-Raumschiffe am Himmel, die Spiders der dämonischen Meeghs. Strahlen hochkonzentrierter, vernichtender Energie zuckten auf. Die weiße Stadt zerschmolz mit allen, die darin lebten.
    Die Goldene schrie gellend auf vor Angst und Entsetzen. Sie schrie noch, als die Vision bereits verblaßt war.
    Aber in diesem Augenblick hörte sie niemand.
    Nicht einmal Tavar, der schwarze Panther.
    Und die so unheimlich schöne, jung wirkende Frau mit dem hüftlangen schwarzen Seidenhaar und der goldenen Haut wußte, daß sie abermals eine Szene aus ihrer unbekannten Vergangenheit gesehen hatte.
    Was bedeutete das alles?
    Sie vermochte es noch nicht zu sagen. Es war noch alles so diffus und unsicher.
    ***
    In Oldenburg hatte es dann mit dem Mietwagen doch noch nicht geklappt. Sie waren zu früh. Um diese Zeit war hier noch niemand auf den Beinen. Also wurde per Taxi weitergefahren. Gegen halb acht endlich verließen sie die Autobahn und rollten in den Ort Varel ein. Dort fand sich tatsächlich jemand, der ihnen einen Mietwagen zur Verfügung stellte. Zamorra entlohnte den Taxifahrer per Scheck, und wenige Minuten vor acht Uhr konnten sie endlich ihrem Ziel entgegendüsen. Zamorra hatte auf dem Mietfahrzeug bestanden, weil sie dadurch unabhängig wurden. In dieser spärlich besiedelten Gegend war das eine Sache, die gar nicht wichtig genug genommen werden konnte.
    Dennoch brannte ihm die Zeit auf den Nägeln. Merlin hatte Beeilung gefordert, und bestimmt nicht grundlos. Zamorra überlegte, um was es sich bei der Gefahr handeln konnte, die der legendäre Zauberer erwähnt hatte. Ein Lichtbogen…
    Kurz hinter Neuenburg zweigte eine schmale Straße ab, die direkt zu der Jugendherberge und daran vorbei weiter zum Moor führte. Zamorra lenkte den roten Audi 100 mit Schwung durch die Kurven und wäre fast an der Herberge vorbeigefahren, die versteckt zwischen Bäumen lag. Er riskierte eine Vollbremsung und schwenkte auf die kleine Parkfläche ein.
    Sie stiegen aus. Er

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