0172 - Ghouls in der U-Bahn
die Mordliga noch nicht vollständig. Dr. Tod suchte nach dem letzten Mitglied, dessen Namen wir bereits kannten, aber nicht wußten, wie er aussah und wo er hauste. Das war Xorron, Herr der Zombies und Ghouls.
Wir hatten ihn nicht gefunden, Morasso auch nicht. Es war ein gemeinsamer Wettlauf. Einen Sieger hatte es bisher keinen gegeben.
Jetzt mischte er wieder mit. Welche Pläne verfolgte Dr. Tod? Klar, er wollte mein Ende, ich aber auch seins Wir waren Todfeinde.
Vielleicht konnte ich mich sogar als Verlierer bezeichnen, denn Solo Morasso oder vielmehr seinem Vasall Tokata war es gelungen, mir den magischen Bumerang abspenstig zu machen.
Ich glaubte nicht daran, daß Solo Morasso sich allein in London aufhielt, der hatte bestimmt seine Schützlinge mitgebracht, sonst hätte er nicht den Namen Mordliga erwähnt.
»Ist irgendein Zeitpunkt ausgemacht worden?« erkundigte ich mich bei dem Killer.
»Nein. Nur so rasch wie möglich.«
Ich wußte Bescheid. An Sukos Gesicht las ich ab, daß er den gleichen Plan verfolgte wie ich. Wir würden zu diesem Treffpunkt gehen, doch dann wollten wir das Spiel dirigieren.
Ich kletterte wieder aus dem Wagen.
Suko hatte schon zwei Polizisten herbeigewinkt. Sie kümmerten sich um den Gangster, legten ihm Handschellen an und zogen ihn aus dem Vauxhall.
Als er abgeführt wurde, drehte er sich noch einmal um. »Und vergessen Sie Ihr Versprechen nicht, Bulle, sonst holt sie der Teufel!« Er lachte.
Suko runzelte die Stirn. »Dieser Typ gehört zu den unbelehrbaren«, meinte er und erntete damit meine Zustimmung.
Am liebsten wäre ich sofort losgefahren, das allerdings wäre unklug gewesen. Wir waren nicht gut genug ausgerüstet. Deshalb einigten wir uns auf folgenden Plan.
Suko wollte Shao zum Treffpunkt mit Jane bringen, während ich zum Bentley lief und auf direktem Weg nach Hause fuhr. Wenn Suko dort eintraf, wollten wir gemeinsam weiterfahren.
Ein gutes Gefühl hatte ich nicht, Freunde. Wenn es gegen die Mordliga ging, kam ich mir immer vor wie jemand, der zum Elektrischen Stuhl schritt.
***
Blut rann über das deformierte Gesicht des Ghouls und vermischte sich mit dem schleimigen Körper.
Er aß die Ratte!
Earl Hatfield hatte das Gefühl, einen, bösen Alptraum zu erleben.
Gleichzeitig wurde ihm schlecht. Dieses Wesen, das da in der Ecke hockte, konnte er nicht einordnen. Wie sollte er auch, denn von einem Ghoul hatte er noch nichts gehört.
Seine rechte Hand, die die Lampe hielt, zitterte. Der Strahl tänzelte auf und nieder und ließ den Ghoul wie in einem gespenstischen Muster erscheinen.
Die Ratte war verschlungen. Im nächsten Moment spie der widerlichste aller Dämonen die Knochen aus. Die Geräusche, mit denen sie auf den Steinboden fielen, erzeugten bei Earl Hatfield eine Gänsehaut. So etwas hatte er noch nie gesehen, und als er jetzt das gierige Schmatzen des Wesens vernahm, da hielt ihn nichts mehr an seinem Platz. Er mußte Hilfe holen, wollte so schnell wie möglich weg. Er dachte im Moment auch nicht mehr an sein Sprechgerät, das alles hätte ihn zu sehr aufgehalten.
Hatfield machte kehrt.
Nur drei Schritte weiter befand sich die Tür. Eine lächerliche Distanz, die er normalerweise auch geschafft hätte, doch in seinem Rücken lauerte der zweite Ghoul. Er hatte sich in den toten Winkel der Tür verkrochen, dicht an der Wand. Und lautlos war er vorangeschlichen, als Hatfield voller Entsetzen auf seinen Artgenossen starrte.
Der erste Ghoul bewegte sich voran. Er veränderte dabei seinen Körper, der Schleim zog sich in die Länge und lief als quallige Masse über den Boden.
Das sah Earl Hatfield nicht mehr, dann man ließ ihn genau zwei Schritte weit kommen.
Plötzlich spürte der Bahnbeamte, wie sich etwas Kaltes um seinen linken Fußknöchel wickelte. Für den Bruchteil einer Sekunde lähmte ihn der Schreck. Als er dann die Lampe senkte und der Strahl nach unten fiel, traf er auf den Ghoul.
Hatfield schrie vor Entsetzen. Dieses grün-gelb-grau schillernde widerliche Etwas erhob sich aus der klumpigen Form, wurde lang und länger und kroch an seinem Körper hoch.
Mit der Lampe schlug Hatfield zu.
Er traf dort, wo der Kopf des Wesens sich nur andeutete. Die Lampe hieb in den Schleim, es gab ein klatschendes Geräusch, mehr geschah nicht.
Der zweite Ghoul war bereits heran. Auch er packte zu. Abermals spürte Earl Hatfield die Berührung an seinem Bein, und als der Ghoul daran zog, verlor der Bahnbeamte das Gleichgewicht.
Er wollte den
Weitere Kostenlose Bücher