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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Haarsträhne aus der Stirn. »Warten wir hier auf sie?«
    »Das heißt, daß sie dich, verfolgt haben?«
    »Genau. Sie werden den Weg auch finden.«
    Morasso befand sich in einer Zwickmühle. Wenn die beiden kamen - sie waren sicherlich nicht unbewaffnet - würde es zu einem Kampf auf Leben und Tod kommen Dabei war es nicht sicher, ob die Mordliga gewinnen konnte, trotz Tokata und Lady X, dem weiblichen Schießteufel.
    Hinzu kam die neue Information. Dr. Tod wollte kein Risiko eingehen.
    Erst einmal mußte Xorron gefunden werden, dann konnte sich die geballte Macht der Mordliga auf das Sinclair-Team konzentrieren. Diese Gedanken entsprangen keiner feigen Grundhaltung, sondern einer nüchternen Überlegung.
    »Viel Zeit bleibt uns nicht mehr« drängte Lady X.
    »Ich weiß.«
    »Wo stecken denn die Ghouls?« wollte die Scott wissen. »Die könnten wir ja auf Sinclair und den Chink hetzen.«
    »Die sind verschwunden. Aber Sinclair zerreißt die stehend freihändig in der Luft.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Dr. Tod hatte sich entschlossen. »Wir verschwinden«, sagte er. »Es sieht zwar wie eine Flucht aus, ist es aber nicht. Ich muß jetzt an Xorron denken.«
    Pamela Scott nickte. Tokata tat sowieso, was man ihm befahl. Er hatte keine Meinung.
    Den Weg kannten sie. Durch das Loch in der eingerissenen Mauer zogen sie sich zurück, verschwanden durch einen Einstieg und landeten irgendwann in der Kanalisation. Dort bewegten sie sich weiter. Niemand sah sie, als sie wieder in einer ruhigen Seitenstraße an die Oberwelt stiegen.
    Dort parkte auch ihr Wagen.
    Wenig später brummte ein Motor auf. Rückleuchten verglühten in der Nacht. Dr. Tod und zwei Mitglieder der Mordliga waren dabei, London zu verlassen.
    Sie hatten ein neues Ziel.
    ***
    Die Treppe mußte schon uralt sein. Jedenfalls war sie nicht aus Beton gegossen. Wir stiegen über große Steine, die vor Nässe glänzten und ziemlich schlüpfrig waren.
    Ein Geländer fanden wir nicht vor, so wurde das Hinauflaufen zu einem Balanceakt. Die Taschenlampe leistete uns gute Dienste, im Dunkeln wären wir bestimmt gefallen.
    Am Ende der Treppe mußten wir uns nach rechts wenden, wo wir auf einem höher gelegenen Gang weiterschritten und uns wie auf einer Galerie vorkamen.
    Rechts hatte jemand ein Geländer gebaut. An dem runden Handlauf schimmerten die Tropfen. Wir vernahmen auch ein entferntes Donnern, wahrscheinlich näherten wir uns dem U-Bahn-Schacht.
    Ebenfalls hörten wir das regelmäßige Brausen, das entsteht, wenn gewaltige Anlagen Frischluft in die Tunnels und Röhren der Subway blasen. Schließlich blieb der Lampenkegel auf einer Tür haften, die wir gar nicht übersehen konnten.
    »Das wird es sein«, sagte Suko.
    Wir hatten unsere Waffen gezogen, und ich riß die Tür mit einem heftigen Ruck auf.
    Sofort gingen wir auf Tauchstation, während Suko in den dahinterliegenden Raum leuchtete.
    Es war ein Verlies, in der Mitte durch eine alte Wand geteilt, die jedoch aufgebrochen war, denn wir sahen die Trümmerreste noch am Boden liegen.
    Suko entdeckte sogar einen zweiten Ausgang, der ebenfalls in ein Gewölbe führte.
    Alle drei präsentierten sich unseren Blicken als leer. Mit feuerbereiten Waffen gingen wir auf Zehenspitzen vor. Suko zog zuerst die Nase hoch.
    Auch mir war der entsetzliche Geruch aufgefallen, der hier herrschte. Es war eine Luft, die einem den Magen umdrehte. Suko sprach aus, was ich dachte.
    »Ghouls!«
    Jawohl, diesen Geruch kannten wir. Die widerlichsten aller Dämonen gaben ihn ab. Sie stanken nach Friedhof, Moder und Verwesung. Ein grausamer Geruch, für menschliche Nasen unerträglich.
    Ich entdeckte zwei nasse Flecken am Boden. In deren Nähe war der Gestank besonders stark.
    »Scheint so, daß zwei der Ghouls vernichtet worden sind«, meinte mein Partner, wobei ich ihm recht gab.
    Wir hatten den Durchbruch hinter uns gelassen und standen nun in dem Verlies, wo wir eine Rinne im Boden sahen. Ich kannte mich in Londons Geschichte ein wenig aus und hatte auch über die alten Kanalisationsanlagen gelesen. Vor 200 oder mehr Jahren hatte diese Rinne bestimmt Schmutzwasser geführt.
    Wir entdeckten die bleichen Gebeine.
    »Ihre Opfer!« flüsterte ich.
    Die Knochen lagen kreuz und quer übereinander. Sie bildeten einen regelrechten Wirrwarr. Nur wenige Schädel waren vollständig erhalten, drei waren zersplittert.
    Von Dr. Tod, Lady X oder einem anderen Mitglied der Mordliga entdeckten wir keine Spur.
    »Die haben das Lager geräumt«,

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