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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten uns inzwischen dem Bahnsteig genähert. Zwei noch junge Mädchen schauten uns herausfordernd an, ihre grell geschminkten Lippen zu einem Lächeln verzogen.
    Es lag auf der Hand, was sie wollten. Ich ging zu ihnen.
    »Auf euch haben wir gewartet, Großer. Für zehn Pfund erlebst du zwei Stunden, die du nie vergißt. Und dein Freund auch.«
    Ich schaute die Sprecherin ins Gesicht und sah die kleinen Pupillen. Das Girl stand unter Strom. Es war ein körperliches Wrack, höchstens 16, wenn nicht weniger.
    Als ich meinen Ausweis präsentierte, überzog Angst ihre Gesichter. »Ein Bulle.«
    »Genau. Ihr seid an die falschen geraten. Ich gebe euch zwei Möglichkeiten. Entweder steigt ihr in den nächsten Zug und fahrt nach Hause, oder die Polizei wird sich mit euch beschäftigen.«
    Sie senkten die Köpfe.
    »Und?«
    »Wir fahren«, sagte die Sprecherin. Sie hatte dünnes blondes Haar, in dem kein Schnitt mehr war. Ich verlangte ihre Ausweise zu sehen und merkte mir die Namen.
    Die Blonde hieß Ellen Long. Ihre Freundin, ein dunkelhäutiger Mischling wurde Cleo Turner gerufen. Beide waren sechzehn.
    »Was wollen Sie mit den Namen?«
    »Ich werde euch an das zuständige Revier weiterleiten. Die Leute dort kümmern sich um Fixer.«
    »Aber wir…«
    Scharf schaute ich sie an, und sie verstummten. Dann drehte ich mich um.
    »Rauschgift?« fragte Suko.
    »Leider.«
    »Den Kampf gegen dieses verfluchte Zeug wird niemand gewinnen«, sagte mein Freund. »Das ist wie bei einer Hydra. Schlägst du einen Verteilerarm ab, wachsen zwei neue nach.«
    Wem sagte er das? Arbeitslosigkeit, junge Menschen ohne Hoffnung, der Weg war vorgezeichnet.
    Das Sprechgerät meldete sich. Ich zog es hervor und schaltete auf Empfang.
    Dustin Ambrose hatte eine Frage. »Wie sieht es aus, Oberinspektor? Haben Sie eine Spur?«
    »Bis jetzt ist alles ruhig.«
    »Wir beobachten hier ebenfalls. Auch auf unseren Monitoren haben wir nichts Verdächtiges feststellen können. Wenn welche da sind, können die sich nicht doch im Tunnel versteckt halten?«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich.« Ich hatte dem Dienststellenleiter nichts von Ghouls erzählt, sondern nur darum herumgeredet. Er hätte es sicherlich nicht verstanden. Außerdem wollte ich keine Panik. Offiziell galt auch Earl Hatfield noch als vermißt, obwohl wir es besser wußten.
    Er war ein Opfer der Ghouls geworden, das konnte man jedoch nicht aussprechen.
    »Brauchen Sie noch Leute, Oberinspektor?«
    »Nein, danke, Mr. Ambrose. Wir kommen zurecht. Sollte etwas sein, melden wir uns.«
    »Okay, bis später.« Er unterbrach den Kontakt.
    »Bleiben wir hier?« fragte Suko.
    »Ich sehe keine Chance, wenn wir den Tunnel durchsuchen. Es ist fraglich, ob wir etwas finden und ob wir dann nicht hier am Bahnsteig fehlen.«
    »Ein Versuch wäre zumindest nicht schlecht. Es dauert noch, bis der nächste Zug eintrifft.«
    Ich gab nach. Links von uns befand sich die Tunnelröhre. Ein düsteres, gefährliches Loch, mit einem Schlund vergleichbar. Ein idealer Platz für Ghouls.
    Etwas seltsam war mir schon zumute, als wir den Eingang des Tunnels betraten, und von der Düsternis aufgenommen wurden. Wir schritten dort entlang, wo wir bereits einmal hergegangen waren, nur in umgekehrte Richtung.
    Jetzt sahen wir auch die Nischen, in die man sich drücken konnte, wenn ein Zug vorbeiraste.
    Einige Leute schauten uns nach.
    Plötzlich blieb Suko stehen. Fast wäre ich gegen ihn gelaufen. Mein Freund deutete nach unten.
    Genau vor unseren Füßen lag eine Gestalt!
    ***
    Die beiden Ghouls hatten es raffiniert angestellt. Sie waren frei und hatten ihre eigentliche »Heimat«, die Gänge der Kanalisation, verlassen.
    Durch einen Schacht waren sie gestiegen, und niemand hatte sie bemerkt, wie sie im allgemeinen Trubel ein Versteck suchten und auch fanden.
    Es waren zwei große Kunststofftonnen, die unter einer breiten Treppe standen und eigentlich für die Putzfrauen gedacht waren, damit sie dort den Müll hineinkippen konnten.
    Da die Reinigungskommandos sich Zeit ließen, konnten sich die Ghouls ungestört verstecken.
    Sie warteten und lauerten.
    Ihre Chance würde kommen, dessen waren sie sich sicher. Es kam auch niemand auf die Idee, die Deckel zu öffnen und Abfall in die Tonnen zu werfen, dafür, standen sie zu weit abseits.
    Die Zeit verging.
    Ghouls können warten, das haben sie, gelernt. Beide waren zu einem runden schleimigen Etwas zusammengesunken und lauerten auf den Zeitpunkt, wo sie ihr Versteck

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