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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mitarbeiter waren aufmerksam geworden. Stimmen schwirrten durch den Kontrollraum. Niemand wußte so recht, was geschehen war, auch Ambrose nicht.
    Die Menschen in der Halle gerieten in Panik. Der Monitor übermittelte nur, das Bild, keinen Ton. So sah es gespenstisch aus, wie sie durch die Halle rannten.
    Ambrose sprang auf. »Sinclair!« rief er. »Verdammt, wo stecken die beiden?«
    »Sie sind in den Tunnel gelaufen!« sagte ein Mann.
    »Ausgerechnet jetzt.« Ambrose holte sein Sprechgerät aus der Tasche und schaltete es ein. »Sinclair!, melden Sie sich!« rief er, wobei er den kleinen Bildschirm im Auge behielt.
    Er bekam keine Antwort.
    Dustin Ambrose wurde bleich. Er knirschte mit den Zähnen und bekam mit, wie die beiden schleimigen Wesen sich einem soeben anfahrenden Zug näherten.
    Aber auch Sinclair und sein Begleiter erschienen. Der Chinese tauchte zuerst aus dem Tunnel auf. Er hatte ebenso wie der Oberinspektor seine Waffe gezogen. Beide konnten nicht schießen. Zwischen ihnen und den Ghouls befanden sich zu viele Menschen, was auch Ambrose sofort erkannte.
    »Mein Gott!« stöhnte er auf, denn er bekam mit, wie die Wesen in den Zug stiegen.
    Auch der Chinese schaffte es. Und John Sinclair ebenfalls. Beide verschwanden in verschiedenen Wagen.
    »Sollen wir den Zug stoppen, Sir?« fragte ein Mitarbeiter mit krächzender Stimme.
    Es war zu spät, eine Entscheidung zu treffen. Der Zug rollte an, wurde schnell und verschwand.
    Dustin Ambrose preßte die Hand gegen seine Augen. »Sinclair!« stöhnte er. »Verdammt, was machen wir jetzt?«
    ***
    In diesem Wagen befand sich kein Ghoul. Ich hatte mich nach ihm umgesehen, sah aber nur in die teils er schreckten, teils fassungslosen Gesichter der Menschen.
    Es war ein gemischtes Publikum. Zusammengesetzt aus relativ jungen Menschen, die den Abend in irgendwelchen Discos oder ähnlichen Lokalitäten verbracht hatten. Sie waren noch aufgeputscht, gaben sich ziemlich high, machten auf leicht und locker und flegelten sich auf die Sitze.
    Ich dachte daran, daß sie alle in die Klauen der Ghouls geraten konnten, wenn Suko und ich nicht achtgaben. Noch hörte ich keine Schreie oder Panik, es blieb vorerst alles still.
    Der Zug war in den Tunnel gefahren. Rechts und links der Scheiben huschten die Wände vorbei. Hin und wieder leuchtete eine Lampe. Ein flirrendes Etwas, mehr nicht…
    Erst jetzt fiel mir auf, daß mein Sprechgerät ununterbrochen summte. Ich holte es hervor, wurde dabei von zahlreichen Augen beobachtet und meldete mich.
    »Endlich!« hörte ich Ambrose stöhnen. »Sinclair, was ist geschehen?«
    »Die Ghouls sind im Zug.«
    »Ghouls?«
    »Meinetwegen auch Mörder.«
    »Ja, das haben wir gesehen. Was sollen, wir tun?« Er räusperte sich.
    »Ich habe schon daran gedacht, den Zug stoppen zu lassen, damit wir in Ruhe…«
    »Nein, vorerst nicht stoppen«, erwiderte ich. »Lassen Sie ihn weiterfahren, geben Sie nur rundum Alarm, damit die Strecken freigehalten werden, und setzen Sie sich sofort mit dem Zugführer in Verbindung.«
    »Nicht stoppen?«
    »Nein.«
    »Wie Sie meinen, Oberinspektor.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Ich steckte das Gerät weg und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Ein Halbstarker pöbelte mich an.
    »Sind Sie ‘n Bulle?«
    Ich gab keine Antwort. Meine Gedanken drehten sich um die Menschen im Zug und um die Ghouls.
    Wo hatten sie sich verkrochen?
    Verstecke gab es in einer Subway kaum. Wenn sie sich in den Wagen aufhielten, hätte man sie längst entdecken müssen. Der Zug fuhr in Richtung Sloane Square. Falls er nicht durchraste und dort hielt, würde sich die Gefahr verdoppeln. Denn dort, wo das Swinging London beginnt, war um diese Zeit noch immer etwas los. Die nächste Station hieß dann South Kensington. Ich hatte zum Glück den Streckenplan der Subway so einigermaßen im Kopf. Dann kam Glouchester Road, danach West Kensington.
    Vor mir schaukelten die roten Haltegriffe. Sie waren an einer Stange der Decke angebracht worden und bewegten sich im Rhythmus der Fahrt.
    Mir gegenüber stand ein bärtiger Mann in Jeans und schaute mich über seine Nickelbrille hinweg an. Als sich unsere Blicke trafen, verzog er das Gesicht. Wie es aussah, mochte er wohl keine Polizisten.
    Ich ging weiter.
    Mit dem Ellbogen stieß ich die Tür zum nächsten Wagen auf. Auch hier saßen einige Fahrgäste, nur von den Ghouls entdeckte ich keine Spur.
    Ich roch sie nicht einmal, mir kam es bald vor, als hätten sie sich in Luft

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