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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgelöst.
    Und doch mußten sie da sein.
    Ich wurde kaum beachtet, als ich den Wagen in Längsrichtung durchquerte, wobei ich mich an den Griffen der Rückenlehnen abstützte.
    Als ich diesen Wagen verließ und durch die Scheibe der Tür schaute, sah ich im nächsten Sukos Gestalt.
    Der Chinese hatte auch mich entdeckt und winkte mir zu.
    Ich wartete auf ihn.
    Suko drückte die Tür auf. Seinem Gesicht entnahm ich, daß er keinen Erfolg gehabt hatte. Das bewies auch sein Schulterzucken, mit dem er mich begrüßte. »Keinen Ghoul gesehen!«
    Ich schlug mit der Faust in meine linke offene Handfläche. »Die müssen doch hier stecken!«
    »Der Meinung bin ich auch.«
    »Aber wo?«
    »Mir ist niemand entgegengekommen.«
    »Dann suchen wir gemeinsam.«
    »Okay.«
    Hintereinander schritten wir her. Am Ende des Wagens saßen zwei Bekannte. Es waren die beiden Mädchen, deren Namen ich mir gemerkt hatte.
    Als sie uns sahen, senkten sie die Blicke. Die dunkelhäutige Cleo drehte sogar den Kopf und schaute aus dem Fenster.
    Sollte sie.
    Wir drückten die Tür auf und wollten in den anderen Wagen gehen, als mir etwas auffiel. »Moment mal«
    Suko blieb sofort stehen.
    Es war erstens der Geruch und zweitens ein pfeifendes Geräusch.
    Beides drang aus derselben Richtung. Links von uns befand sich eine schmale Tür. Dort ging es zur Toilette.
    »Hast du da nachgeschaut?« fragte ich Suko.
    »Nein.«
    Wie auf Kommando zogen wir unsere Pistolen, wobei wir hofften, daß niemand der Fahrgäste etwas davon mitbekam. Verschlossen war die Tür nicht.
    Ich legte meine Hand auf die Klinke und riß die Tür wuchtig auf. Beide schauten wir in die schmale Toilette, wo es so erbärmlich nach Moder stank.
    Der kleine Raum war leer.
    Das Fenster stand offen. Jetzt wußte ich auch, woher das pfeifende Geräusch stammte. Es war der Fahrtwind, der durch das offene Fenster und in unsere Haare fuhr.
    Jetzt kannten wir den Fluchtweg der Ghouls. Aber warum waren sie erst eingestiegen, wenn sie so schnell den Wagen wieder verlassen wollten.
    So recht traute ich dem Braten nicht. Womit sie das Fenster eingeschlagen hatten, wußte ich ebenfalls nicht, es spielte auch keine Rolle.
    »Was sagst du?« fragte Suko.
    »Gar nichts.« Ich betrat den winzigen Toilettenraum und ging auf das Fenster zu.
    Der Wind biß in meine Augen. Er brachte Staub und Dreck mit, pustete das Zeug in den Raum.
    Als ich vor dem Fenster stand, sah ich noch die kleinen Splitterecken, die in der Dichtungsmasse hingen.
    »Sei vorsichtig!« warnte Suko, der wußte, was ich beabsichtige.
    Ich stützte meine Hände auf, versuchte einigermaßen Halt zu bekommen und schaute durch die Öffnung. Vielleicht hatten sich die Ghouls außen an die Tür geklammert oder irgend etwas anderes im Sinn gehabt, auf jeden Fall wollte ich einfach nicht daran glauben, daß sie so mir nichts dir nichts verschwunden waren.
    Sie waren noch da.
    Allerdings nicht an irgendeiner Tür, sondern auf dem Dach. Das merkte ich, als mir eine schleimige Klaue genau auf die Stirn klatschte…
    Der Subwayführer hieß Jim Hatfield. Er war Earls ältester Sohn, und man hatte ihm vor einem Jahr die Verantwortung für einen Zug übertragen.
    Jim Hatfield liebte seinen Job. Zudem war er in seinem Führerstand der König. Hier konnte er schalten und walten, niemand redete ihm rein, er allein trug die Verantwortung für die Fahrgäste. Eine schwere, aber auch schöne Aufgabe für einen Mann von 27 Jahren.
    Seinen Vater konnte Jim nicht verstehen, daß er noch immer den gleichen Dienst versah. Der alte Hatfield ging tagsüber und auch nachts die Strecken ab, kontrollierte sie und erstickte dabei fast in der Routine.
    Jim war da anders. Er brauchte die tägliche Herausforderung, und die hatte er.
    Man konnte ihn als einen sympathischen Burschen bezeichnen. Er hatte schwarzes Haar, dunkle Augen und ein sonnenbraunes Gesicht. Die Frauen hatten es ihm immer leicht gemacht, aber Hatfield war inzwischen in das Alter gekommen, wo er daran dachte, zu heiraten. Er hatte sich, auch schon ein Girl ausgesucht. Leider war es verlobt, schien jedoch nicht abgeneigt zu sein, die Verlobung zu lösen. Am morgigen Tag würde es sich entscheiden, dann wußte Hatfield mehr.
    Das Führerhaus war nicht sehr groß. Viel Platz nahm auch die Elektronik weg, sowie die Überwachungsgeräte. Jim Hatfield mußte seine Augen überall haben, er war keine Minute unkonzentriert, auch nicht in der Nacht.
    Als er die Station Pimlico anlief und einen Moment Pause

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