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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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lange muß er abgelenkt werden, damit ich möglichst nahe an ihn herankomme. Du besorgst das Ablenken, okay?«
    »Es bleibt mir ja nichts anderes übrig«, knurrte mein Freund.
    Ich klopfte ihm auf die Schulter und schlug mich seitwärts in die Büsche. Während die Kollegen von der anderen Seite des Hügels herüberkamen, um bei der Bergung der Verletzten zu helfen, schlich ich mich von Baumgruppe zu Baumgruppe, von Strauch zu Strauch.
    Als ich den Südhang erreicht hatte, lief ich das erste Drittel aufrecht, das zweite gebückt - und das dritte schließlich kroch ich wie ein Infanterist. Vorsichtig glitt ich Über den Rasen, bis ich eine dichte Buschgruppe erreicht hatte. Ich teilte die Äste und schob mich hinein.
    Plötzlich hörte ich direkt vor den Büschen ein leichtes Geräusch. Ich riß den Kopf hoch und wollte Ausschau halten. Die Äste vor mir raschelten. Ich griff nach meiner Pistole und starrte im selben Augenblick in Prostins’ schreckverzerrtes Gesicht, das sich genau vor mir durch das Geäst geschoben hatte.
    Wir waren keine zwei Yard voneinander entfernt…
    ***
    Steve Conder war 23 Jahre alt. Er trug einen hellgrauen Einreiher und eine Krawatte, die sehr bunt war. Während er hastig seine Zigarette rauchte, sah er aufmerksam die vorüberkommenden Autos an.
    Lautlos wie eine Wildkatze surrte plötzlich ein blauer Mercury heran und hielt dicht vor ihm an der Bordsteinkante. Das rechte Seitenfenster war heruntergelassen, und für einen Augenblick sah Steve das Gesicht eines Mannes, der sich halb zum Fenster herausneigte.
    »Conder?« fragte der Mann.
    Steve nickte: »Das bin ich.«
    »Steigen Sie ein!«
    Die hintere Wagentür wurde aufgestoßen. Gewandt kletterte Steve hinein. Der jäh anfahrende Wagen warf ihn mit einem Ruck in die Polster. Steve zog seine Bügelfalte zurecht und blickte nach links. Neben ihm auf der Rückbank saß ein Mann, von dem Conder nicht viel mehr als die scharfgeschnittene Nasenspitze erkennen konnte. Alles andere war vom herabgezogenen Hut und dem hochgeschlagenen Mantelkragen verdeckt.
    Eine Weile fuhren sie stumm durch die Straßen. Es dämmerte draußen, und manche Wagen hatten schon die Scheinwerfer eingeschaltet. Der Fahrer des Mercury hingegen fuhr noch immer ohne Licht.
    »Wo soll’s hingehen?« fragte Steve, der langsam unruhig wurde.
    »Zu mir«, sagte der Mann, der neben ihm saß. »Bei mir können wir uns in Ruhe unterhalten.«
    Steve nickte zufrieden: »Okay.«
    Wieder schwiegen sie. Steve überlegte, was er wohl für den Trick mit dem Kurzschluß fordern könnte.
    »Wie sind Sie darauf gekommen?« fragte plötzlich der Mann neben ihm.
    Steve lachte: »Ich war mal Elektriker. Da hat man einen Blick für so was. Außerdem ist es wirklich eine Pfuscharbeit. Man kann ja den Draht sehen…«
    »So, so«, wiederholte der Mann neben Steve. »Man kann schon wieder einmal den Draht sehen…«
    »Wieso schon wieder?« fragte Steve Conder verwundert.
    »Ach nichts«, wehrte der Nachbar ab. »Ich meinte nur so…«
    Steve beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Ich hätte mich doch besser nicht auf diese Geschichte einlassen sollen, dachte er. Die Burschen sehen mir nicht sehr umgänglich aus. Na, wenn sie zu ruppig werden, kann ich meine Förderung immer noch so herabschrauben, daß sie froh sein müssen, so billig davonzukommen.
    Steve war nicht aus New York. Er stammte aus Connecticut, und er war erst seit gestern in der Metropole. Sonst hätte er merken müssen, daß der Wagen ziellos umher fuhr. Draußen wurde aus der Dämmerung allmählich Nacht.
    Es war vollkommen dunkel, als der Wagen endlich anhielt. Direkt vor dem Eingang zum Park. Sein Nachbar, der sich bis jetzt so schweigsam verhalten hatte, wandte sich an Steve: »Wir gehen da rein. Komm, mein Junge!«
    Einen Augenblick empfand Steve so etwas wie Furcht. Auf der anderen Seite war er ein stämmiger junger Mann. So leicht Würde der eine Bursche nicht mit ihm fertig werden.
    Steve entschloß sich mitzugehen. Aber er hielt die rechte Hand in der Hosentasche, wo er ein Schnappmesser trug. Langsam ließ er die Klinge herausgleiten, während er mit seinem Begleiter in die Finsternis des Parks hineinging. Er schob sich das Messer mit dem Heft voran in seinen rechten Ärmel und hielt die Spitze mit den Fingern fest. Im Notfall brauchte er das Messer nur völlig, aus dem Ärmel herausrutschen zu lassen, um sofort gewappnet zu sein.
    Das Messer machte ihm Mut. Während er mit dem Mann immer tiefer in den Park ging,

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