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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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reserviert. Wir rechneten also auch hier zum Personal.
    Unter Hanfords Aufsicht servierten drei Diener. Es gab Toast, kalten Braten und verschiedene Salate.
    Niemand sprach, und erst als die Diener jedem ein Glas Whisky serviert und sich zurückgezogen hatten, eröffnete Evan Beverley das Gespräch.
    »Hat es Ihnen geschmeckt?«, fragte er Phil und mich.
    »Vielen Dank«, antworteten wir.
    »Ich hörte, dass Sie den Nachmittag am Schwimmbecken verbracht haben«, fuhr er fort. »Offen gestanden, ich hatte erwartet, dass Sie einige kriminalistische Vorkehrungen treffen würden, um mein Leben morgen erfolgreich schützen zu können.«
    »Himmel! Es geht schon wieder los«, stöhnte der alte Crowell.
    Beverley warf seinem Vetter einen unguten Blick zu, wandte sich aber weiter an uns.
    »Nun, ich überlasse es selbstverständlich Ihnen, sich Ihre Arbeit einzurichten. Trotzdem möchte ich Sie jetzt bitten, meine lieben Verwandten zu fragen, über welche Waffen sie verfügen.«
    »Was meinen Sie, Mr. Beverley?«, fragte ich zurück.
    »Habe ich mich nicht klar ausgedrückt, zum Henker? Sie sollen die Leute hier am Tisch fragen, welche Waffen sie besitzen. Und dann sollen Sie in Ihrer Eigenschaft als Polizisten die Waffen einziehen.«
    Phil und ich sahen uns ratlos an. Im Allgemeinen fragen wir niemanden nach irgendwelchen Schießeisen, solange wir ihn nicht verdächtigen, unberechtigten Gebrauch zu machen.
    Der Millionär wartete unsere Reaktion gar nicht erst ab. Er schrie seinen Vetter Crowell an: »Los, Jonathan, welches Schießeisen hast du mitgebracht, um es mir zu besorgen? Rück raus mit der Sprache!«
    Die Augen des alten Crowell blitzten.
    »Ich habe einen Stock, Evan!«, brüllte er zurück. »Und ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, ihn dir über den Schädel zu ziehen, wenn du nicht endlich mit deinen albernen Verdächtigungen auf hör st.«
    »Untersuchen Sie sein Gepäck!«, forderte Beverley von uns.
    »Dazu sind wir nicht berechtigt«, antwortete ich kalt.
    Beverley stieß seinen Geierkopf bereits gegen seine Schwester Judith vor. »Na, und du, altes Mädchen? Hast du dir nicht vor einem Jahr eine Pistole besorgen lassen? Damals behauptest du, du hättest ohne Waffe Angst durch den Wald zu gehen. Los, gib den G-men das Schießeisen!«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, Evan«, antwortete seine Schwester. »Ich habe nie eine Pistole besessen.«
    »Erinnerst du dich an den Diener Graween. Er hat dir die Pistole besorgt. Gib sie heraus!«
    »Das ist alles Unsinn. Graween hat gelogen.«
    »Das kannst du jetzt behaupten, weil du weißt, dass Graween nicht mehr bei uns ist.«
    Wieder traf der Blick des Millionärs Phil und mich.
    »Hören Sie, Mr. Beverley«, sagte ich energisch. »Wir werden keinerlei Durchsuchungen vornehmen. Ohne einen Haussuchungsbefehl sind wir dazu nicht berechtigt.«
    »Ich möchte wissen, warum ich Sie überhaupt kommen ließ«, fauchte er, wandte sich an Henry Waxt und verzog den Mund zu einem höhnischen Grinsen.
    »Willst du auch leugnen, dass du ein Schießeisen besitzt?«
    Henry Waxt wandte sich an uns: »Ich habe mehrere Jagdwaffen und auch ein oder zwei Pistolen in meinem Zimmer. Die Erlaubnisscheine können Sie gern einsehen. Und jetzt entschuldigt mich bitte!«
    Er stand auf, stieß brüsk seinen Stuhl zurück und verließ den Raum.
    Beverley kümmerte sich nicht mehr um ihn. Er fiel über seine Nichte Jane her.
    »Bei dir habe ich so ein Spielzeugding gesehen! Der Griff enthält Zigaretten, aber der Lauf zwei Kugeln. Alles schön in Silber eingefasst und mit Elfenbein verziert. Ein Ding, wie es nur ein Frauenzimmer besitzen kann, aber wenn man nahe genug an das Opfer herangeht, genügt auch ein solches Spielzeug, wie?«
    Jane Beverley wurde bleich unter der Schminke.
    »Ich habe das Ding längst nicht mehr«, sagte sie tonlos. »Ich habe es irgendwann verloren.«
    »Du kannst nichts«, knurrte er, »nicht einmal lügen.«
    Dann zeigte er auf Jack Roberts und grinste verächtlich.
    »Dieser Held besitzt zwei Colts, richtige Western-Colts. Noch vor einem Jahr hat er damit herumgeballert, dass kein Spatz sich mehr in seine Nähe traute. Er übte sich im schnellen Ziehen für eine Rolle im Wild-West-Film, die er zu bekommen hoffte. Natürlich bekam er die Rolle so wenig, wie er die Blechbüchse traf, die er als Zielscheibe aufgestellt hatte.«
    Er beugte sich weit vor. »Immerhin, Jackie, mein Junge, einen ausgewachsenen Mann wie mich wirst du wohl treffen, was? Komm nahe

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