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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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genug heran, wenn du es versuchen willst!«
    »Onkel Evan, warum verdächtigst du mich?«, rief Roberts weinerlich. »Du weißt doch, dass ich…«
    »Okay, dann gib den G-men die Colts!«, forderte der Millionär ihn auf.
    »Aber ich habe sie nicht mehr. Ich habe sie irgendwann versetzt, als ich kein Geld hatte.«
    Beverley umfasste mit einer weiten Armbewegung den ganzen Tisch.
    »Sie lügen alle«, stellte er fest. »Sie, Brown, werde ich nicht einmal fragen. Ihnen hat Jane verboten, die Wahrheit zu sagen.«
    Er richtete die Eulenaugen seiner dunklen Brille auf uns.
    »Sie werden es schwer haben, mich zu schützen«, sagte er in einem theatralischen Ton, den ich von ihm nicht erwartet hätte.
    Ich sage es Ihnen ehrlich. Mir hing Evan Beverley eine Meile weit zum Hals heraus. Ich hatte das sichere Gefühl, dass er einen Arzt nötiger brauchte als zwei G-men. Mochten die Mitglieder seiner Familie wenig oder nichts 32 taugen, Beverley tyrannisierte sie mit seinem Verfolgungswahn in unerträglicher Weise.
    »Sie können unbesorgt sein, Sir«, sagte ich kalt. »Sie werden achtundvierzig Stunden später noch genauso intakt sein wie jetzt.«
    ***
    »Ich werde froh sein, wenn dieses verdammte Fest vorüber ist«, sagte Phil. »Als wir herfuhren, dachte ich, es handele sich um einen netten Job, bei dem ein bisschen zum Trinken und vielleicht eine kleine Schlägerei herausspringen könnten. Jetzt sieht es so aus, als müssten wir die Mitglieder einer Familie auseinanderhalten, die sich gegenseitig am liebsten in Stücke rissen. Eine Schlacht mit zwei Gangs gleichzeitig und nur noch fünf Kugeln im Magazin scheint mir im Vergleich dazu ein Zuckerlecken zu sein.«
    Wir saßen in meinem Zimmer. Seit der Butler Hanford unsere Vorliebe für Scotch entdeckt hatte, befand sich immer eine Flasche auf dem Tisch.
    Die Szene im Esszimmer war auf ungeahnte Weise zu Ende gegangen. Beverley hatte seine Beschuldigungen abrupt unterbrochen und hatte seinen Vetter Crowell, Phil und mich zu einer Pokerpartie aufgefordert. Wir gingen ins Rauchzimmer, während die anderen Mitglieder der Familie sich irgendwohin verkrümelten.
    Klar, dass Phil und ich bei diesem Millionärspoker nur als Statisten mitwirken konnten. Selbst wenn einer von uns ein gutes Blatt hatte, so bluffte ihn Crowell oder Beverley kurzerhand aus dem Fenster. Die beiden reichen Männer knöpften sich gegenseitig einige Tausend Dollar ab, während wir pro Kopf zwanzig oder dreißig Scheinchen verloren. Für uns war die Sache so hoffnungslos wie der Kampf eines Federgewichts gegen einen Boxer der höchsten Klasse. Wir gaben rasch auf, zogen uns auf mein Zimmer zurück und versuchten, den Verlust wieder hereinzuholen, indem wir Beverleys Whisky vertilgten.
    »Evan Beverleys Gesundheit macht mir wenig Sorgen«, meinte ich. »Seine Familie wird ihn ungeschoren lassen. Es ist einfach ein Spleen von ihm. Mehr Gedanken mache ich mir über die Gangster, die er eingeladen hat. Hank Coster wird einfach tollwütig, wenn er etwas getrunken hat, und was passiert, wenn Anthony Laclerk und George Stand aneinandergeraten, das wage ich mir nicht vorzustellen.«
    »Mein alter Freund Viewman wird sich wundern, mich zu treffen«, sagte Phil träumerisch. »Ich bin gespannt, ob er seine Bemühungen mit der Eisenstange mit einer Flasche oder sonst einem Gegenstand neu aufnimmt.«
    Ich lachte und griff nach meinem Glas.
    Ein scharfes, knallendes Geräusch, gedämpft durch Mauern und Türen, drang an mein Ohr, aber ich habe zu viele Pistolenschüsse gehört, um sie nicht von jedem anderen Geräusch in der Welt unterscheiden zu können.
    Ich sprang auf. Phil stand schon auf den Füßen und rannte zur Tür. Er riss sie auf, und im gleichen Augenblick fielen zwei weitere Schüsse.
    »Hölle, wo war das?«, rief Phil.
    Eine der anderen Türen auf dem Korridor wurde aufgerissen. Terry Brown, Jane Beverleys Verlobter, erschien mit zerzausten Haaren und im Schlafanzug.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo die Schüsse gefallen sein können?«, schrie ich ihn an.
    »Schüsse! Waren das Schüsse?«, stotterte er. »Vielleicht drüben im Familienflügel!«
    »Zeigen Sie uns den Weg!«
    Er sauste vor uns den Korridor entlang, verlor seine Pantoffeln, zischte die Treppe hinunter; wir hinterher. In der Halle prallten wir mit dem Butler und einigen mehr oder weniger notdürftig bekleideten Dienern zusammen.
    »Macht doch wenigstens Licht!«, brüllte ich.
    Hanford übernahm die Führung. Er brachte uns eine Treppe hinauf,

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