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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie und schreckte mich aus meinen Gedanken hoch. Ein Internat hatte bereits mehrere Male bei Fällen eine Rolle gespielt. Ich erinnerte mich noch an die Schule in Norddeutschland, wo wir die drei teuflischen alten Weiber gestellt hatten. Das war damals ein wirklich haarsträubender Fall gewesen. [2]
    »Schläfst du?« fragte Jane.
    »Nein, nein, ich denke nur nach.«
    »Dann willst du also fahren?«
    »Natürlich.«
    »Allein?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich kaum. Ich werde Suko mitnehmen.«
    »Und als was willst du dort auftreten? Mal wieder den Lehrer mimen oder Ähnliches?«
    »Ich weiß noch nicht. Einen Lehrer auf keinen Fall. Vielleicht einen englischen Schulleiter, der sich französische Internate ansieht. Das muß ich noch mit dem Alten besprechen.«
    »Wie du meinst. Aber da ist noch etwas, John.« Jane legte den Kopf schief und schaute mich von der Seite her an. »Es kommt überhaupt nicht in Frage, daß du mit Suko allein fährst.« Sie tippte gegen ihre Brust. »Ich bin nämlich auch mit von der Partie.«
    »Nein.« Ich verdrehte die Augen.
    Jane stampfte mit dem Fuß auf. »Doch, mein Lieber. Oder glaubst du, ich lasse dich dorthin fahren, wo du mit deiner ehemaligen Freundin Lupina allein zusammen bist?«
    Dieser Collinschen Logik hatte ich wirklich nichts mehr entgegenzusetzen.
    ***
    Sie hatte ihr Gesicht in die Erde gewühlt. Spürte Gras, Laub und Dreck auf den Lippen und im Mund und die Worte genau verstanden. Jovanka wurde klar, daß sie entdeckt worden war. Es gab keine Flucht mehr und kein Zurück. Man würde sie als Mörderin festnehmen und verurteilen.
    »Los, komm da endlich hoch!« Die Stimme klang ungeduldiger als beim erstenmal.
    Jovanka bedauerte es jetzt, daß sie das Gewehr weggeworfen hatte. So hätte sie sich wenigstens noch verteidigen können, aber das war nun nicht mehr drin.
    Der andere hielt die besseren Trümpfe in der Hand, und er spielte sie eiskalt aus.
    Sie bewegte sich. Laub raschelte, als ihre Hände darin herumwühlten. Als sie den Kopf drehte, sah sie die Silhouette des Mannes am Graben. Restlicht streifte ihn. Er trug eine enge Hose und einen Pullover. Die Arme hatte er angewinkelt und die Hände in die Hüften gestützt. Er stand dort wie der große Sieger.
    Eine Hand streckte sich ihr entgegen. Sie griff danach, denn jetzt war ihr alles egal.
    Der Mann zog sie hoch.
    Zum erstenmal sah Jovanka sein Gesicht. Nein, dieser Mann hatte sich nicht unter den Häschern befunden, wenigstens hatte sie ihn nicht gesehen. Er war ein Typ mit schwarzen, etwas lockigen Haaren. Kurz geschnitten lagen sie auf seinem Kopf. Seine Hände waren kräftig, sie konnten zupacken. Dunkle Augen musterten Jovanka kühl. Der Mund war etwas schmal, mit einem spöttischen Zug versehen. Dieser Mann wußte genau, was er wollte, der ließ sich nichts vormachen.
    Ohne Jovanka loszulassen, deutete er auf den Wagen. Es war ein seegrüner Renault Alpine, ein kleiner Flitzer. »Wollen wir nicht einsteigen?«
    Jovanka stemmte sich gegen seinen Griff. »Wo bringen Sie mich hin, Monsieur?«
    »Wohin möchten Sie denn gern?«
    »Nach Graveline nicht.«
    »Bon, Ihr Wunsch ist mir Befehl, Mademoiselle.«
    »Gehören Sie nicht zu den anderen?«
    »Nein, aber wenn wir noch lange hier herumstehen, könnten die anderen Sie sehen.«
    »Dann wissen Sie über mich Bescheid?« Die Augen des Mädchens wurden groß.
    »In etwa.«
    Jovanka begriff nichts mehr. Wer war dieser seltsame Fremde, vor dem sie so gar keine Angst verspürte? Dieser Mann besaß Macht über sie, der konnte mit ihr machen, was er wollte, das merkte sie ganz deutlich. Und so etwas war noch nie mit ihr geschehen.
    Die Fahrertür stand offen. Er öffnete für Jovanka die andere.
    »Steigen Sie ein.«
    Jovanka gehorchte automatisch. Der Schalensitz war tief. Sie hatte noch nie darin gesessen und fiel fast hinein. Der Mann schlug die Tür zu. Dann startete er.
    Der Wagen vibrierte. Man merkte die Kraft, die in ihm steckte.
    Raketengleich schoß er vor. Der Fahrer saß entspannt hinter dem Lenkrad. Fast lässig hielt er das kleine Steuer fest. Um seine Mundwinkel hatte sich ein Lächeln gegraben.
    »Wohin fahren wir jetzt?« fragte Jovanka. Ihre Stimme zitterte noch immer.
    »Laß dich überraschen, meine Kleine.«
    Sie zuckte zusammen, als der Schwarzhaarige sie Kleine nannte.
    Das klang vertraut. Normalerweise hätte sie sich dagegen gewehrt, doch hier schaffte sie es nicht. Sie spürte, daß dieser Mann ihr überlegen war und richtete sich

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