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0174 - Die Panzerbrecher

Titel: 0174 - Die Panzerbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Detonationen erschüttert.
    Leclerc wußte, daß sie es auf die Dauer nicht halten konnten. Den Mannschaften an den Geschütztürmen befahl er, das fremde Lager unter Beschuß zu nehmen. Der Verlust des Molkex-panzers war ein unglaublich starker psychologischer Vorteil für den Gegner.
    Leclerc mußte nicht erst die Gesichter der Männer um sich herum betrachten, um zu wissen, daß eine Panik bevorstand. Zu sehr hatten sie dem unzerstörbaren Panzer vertraut. Doch nun war dessen Nimbus der Unschlagbarkeit vernichtet.
    Hätte Leclerc in seinem Gesicht Gefühle ausdrücken können, vielleicht hätte er in diesem Augenblick schmerzlich gelächelt. Eine Schreckensmeldung nach der anderen erreichte ihn.
    Er befahl der Mannschaft, die Schutzanzüge anzulegen. Für etwa dreihundert Mann standen Molkex-anzüge zur Verfügung. Dort draußen konnten sie den Gegner vielleicht noch schlagen.
    Leclerc verließ die Kommandozentrale und stürmte über den Hauptgang zur großen Schleuse. Er fand sie von einem Volltreffer durchlöchert. Flammen züngelten an der Wand empor. Der Gestank der brennenden Verkleidung ließ Leclerc zurückweichen.
    Hier gab es kein Entkommen mehr. Sie mußten die seitlichen und rückwärtigen Schleusen benutzen. Leclerc traf auf eine Gruppe von dreißig' Gatasern, die in blinder Flucht über den Gang rannten. Seine befehlsgewohnte Stimme ließ sie anhalten.
    „Wir befinden uns im Krieg", sagte er verächtlich. „Wir werden unser Schiff verlieren, aber nicht diesen Kampf. Los, verlaßt das Schiff und kämpft im Freien gegen den Feind weiter. Verteilt euch und greift ihn von allen Seiten an. Wir sind in der Überzahl."
    Seine Stimme schien ihnen die Fassung zurückzugeben. Sie eilten davon, um sich Anzüge zu beschaffen. Leclerc stieg in einen abwärts führenden Schacht und ließ sich zur Verladeschleuse gleiten. Hier stauten sich aufgeregte Männer, die alle hinauswollten. Bekümmert sah Leclerc, daß ein großer Teil noch nicht einmal bewaffnet war.
    Er schrie sie an und brachte Disziplin in ihre Aufstellung. Leclerc war überall gleichzeitig. Er sorgte dafür, daß Waffen ausgeteilt wurden, daß die Molkexanzüge nur von den besten Männern getragen wurden und daß das Ausschleusen reibungslos ablief.
    Irgendein kopfloser Narr hatte die Klimaanlage eingeschaltet.
    Rauch wurde anstelle frischer Luft hereingeblasen. Die Männer, die noch keinen Anzug hatten, flüchteten hustend in den Gang zurück. Leclerc zerschoß die Ausblasschächte, bis das Qualmen aufhörte. Als er sicher war, daß an der Verladeschleuse alles in Ordnung war, rannte er zur Kommandozentrale zurück. Ein Gleitschacht brachte ihn im Zeitraum von drei Sekunden vierhundert Meter weiter. Als er in die Zentrale stürmte, war diese bis auf den Beobachtungsoffizier verlassen. Leclerc stöhnte auf.
    Die Feiglinge waren einfach geflüchtet, als sie gemerkt hatten, daß es ernst wurde und der Kommandant nicht mehr da war.
    Ein Blick auf die Bildschirme zeigte Leclerc, daß sich die Terraner mit drei Flugmaschinen näherten. Weitere Gegner trieben durch die Luft auf das Schiff zu. Leclerc stellte die Verbindung mit den Geschütztürmen her, doch niemand meldete sich. „Was bedeutet das?" fauchte er den Beobachtungsoffizier an. „Wo sind die Männer an den Geschützen?"
    Der Mann gab ihm keine Antwort. In rasendem Zorn durchquerte Leclerc den Kommandoraum und versetzte dem Offizier einen Stoß gegen die Schulter. Der Mann kippte nach vorn, er sackte in sich zusammen, drehte sich um die eigene Achse und fiel vor Leclerc nieder. Er war tot.
    „Vor Angst gestorben", höhnte Leclerc in verzweifelter Ironie.
    Nun gut, wenn sie alle das Schiff verließen, dann wollte er den Fremden zeigen, wozu ein Gataser in der Lage war. Mit langen Schritten verließ er die Zentrale und benutzte den Aufwärtsschacht zum nächsten Geschützturm. Er fand die Bedienungsmannschaft tot in ihren Sitzen. Ein gegnerischer Treffer hatte ein Leck in das Schiff gerissen und die Männer auf der Stelle getötet.
    Leclerc keuchte, packte den Ersten Feueroffizier an den Füßen und zog ihn hinaus. Er arbeitete wie ein Rasender. Nachdem er alle vier Männer in den Gang geschleppt hatte, nahm er sich die Zeit, durch die Sichtkammern hinauszublicken. Im Tal wimmelte es von Gatasern. Kopflos liefen sie genau vor die Mündungen der terranischen Waffen. Der Drehkranz des Strahlgeschützes war verklemmt. Leclerc riß eine Stange aus der Halterung und benutzte sie als Hebel. Knirschend

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