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0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
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hat er statt dessen plötzlich das Distriktgebäude verlassen, Neville? Warum? Das ist die wichtigste Frage im Augenblick!«
    Mit seinem geschulten, logisch arbeitenden Verstand hatte Phil sofort die richtige Fährte gefunden.
    ***
    »Brian Hillery«, murmelte ich dumpf.
    »Ja. Es gibt gar keinen Zweifel!« behauptete Anderson.
    Seine Stimme klang wie die des Anklägers, wenn sein Plädoyer den dramatischen Höhepunkt erreicht hat.
    Der Grund lag auf der Hand: Ich hatte behauptet, ich hätte den Mann noch nie gesehen.
    Dabei wußte alle Welt, daß ich Brian Hillery die größte Niederlage meiner Laufbahn verdankte.
    Es war vor reichlich einem Jahr gewesen, als Phil und ich einem Rauschgiftring auf die Spur kamen.
    Während sich Phil auf einen Mann namens Edward Tokfleld konzentrierte, nahm ich mir Brian Hillery vor.
    Ich trug Beweismaterial zusammen, wie man es eben bei uns gewöhnt ist.
    Als ich glaubte, das Material reiche aus, um Hillery auf wenigstens zehn Jahre hinter Gitter zu bringen, griff ich zu und nahm ihn fest.
    Die Gerichtsverhandlung wurde zur größten Blamage meines Lebens.
    Der Verteidiger zerpflückte mein Beweismaterial, ließ Gegenzeugen aufmarschieren, die vielleicht bestochen waren, deren Glaubwürdigkeit aber nicht zu widerlegen war, er bewies, daß von mir angefertigte Fotokopien völlig wertlos waren, weil ich Briefe fotografiert hatte, die Hillery lediglich aus Spaß geschrieben hatte — und so weiter und so fort.
    Ein Klatschmagazin griff die Sache begeistert auf und brachte durch sechs Nummern einen Bericht, der an dem G-man Jerry Cotton kein gutes Haar ließ.
    O ja, ich kannte Brian Hillery, und ich hätte jeden Eid geschworen, daß ich ihn bis an meinen letzten Atemzug nicht vergessen würde.
    Und nun lag er da, stumm, wächsern, blaß und tot.
    Und ich hatte behauptet, voreilig behauptet, ihn nicht zu kennen. Natürlich, je länger ich hinsah, desto eindeutiger wurde auch mir klar, daß es tatsächlich Hillery war.
    Er hatte Fett angesetzt im Laufe des vergangenen Jahres, sein Gesicht war voller geworden, und nun hatte es der Tod noch auf seine erschreckende Art verändert. Aber es war Brian Hillery. Warum hatte ich mir nicht die kleine Mühe gemacht, ihn genauer anzusehen, bevor ich Andersons Frage beantwortete?
    »Cotton«, sagte Anderson, packte mich am Ärmel und führte mich ein Stück von dem .Toten und von den beiden Cops fort, die neben der Leiche standen. »Cotton, Sie müssen zugeben, daß dies alles eine sehr mysteriöse Sache ist! Sie wollten angeblich in eine Kneipe, die es aber gar nicht gibt. Sechs Männer behaupten, gesehen zu haben, daß Sie diesen Mann erschossen hätten! In Ihrer Rocktasche befindet sich die Mordwaffe, denn ich möchte wetten, daß es die Mordwaffe ist, und wir werden das ja feststellen. Sie sagen, Sie hätten den Toten nie zuvor gesehen. Und dann ist es Brian Hillery.«
    Ich starrte auf meine Fußspitzen und gab mir Mühe, tief und ruhig zu atmen. Es war ein harter Brocken, den ich zu verdauen hatte. Im Grunde hatte Anderson mir zu verstehen gegeben, daß er mich für einen Mörder hielt. Ich schielte aus den Augenwinkeln zu ihm hin. Er sah mich ernst an. Ich zuckte die Schultern.
    »Na schön«, sagte ich rauh. »Die Geschichte mit der Kneipe kann ich nicht beweisen. Es war ein anonymer Anruf, und ich habe keine Zeugen dafür.«
    »Hat denn niemand den Anruf mitgehört?«
    »Nein. Phil war nicht im Office, als der Anruf kam.«
    »Und die 32er Walther?«
    »Das sagte ich Ihnen bereits: Ich weiß weder, wem sie gehört noch wie sie in meine Jacke gekommen ist. Und daß ich Hillery nicht auf den ersten Blick erkannte, ich gebe ja zu, daß ich genauer hätte hinsehen sollen, bevor ich Ihnen eine Antwort gab. Das alles sind starke Argumente, ich weiß. Aber erstens kennen Sie mich, Anderson, und zweitens sollten Sie wissen, daß Indizien oft trügen. Stellen Sie mich diesen sechs Männern gegenüber, die die Tat doch angeblich beobachtet haben. Und Sie werden sehen, daß ihre Aussage zusammenbricht, sobald sie mich aus der Nähe zu Gesicht bekommen.«
    »Wir wollen es hoffen, Cotton«, entgegnete der Lieutenant. Seine Stimme klang nicht so, als ob er überzeugt wäre. »Wo sind denn die sechs?«
    »Ich habe im Warenhaus darum gebeten, den Aufenthaltsraum des Personals vorübergehend benutzen zu dürfen.«
    »Also los!« knurrte ich. »Ich kann es nicht abwarten, sechs Männern zu begegnen, die gesehen haben wollen, daß ich einen Mann ermordete.«
    Wir

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