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0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
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widersprach Phil überzeugt. »Jerry würde niemals auf einen wehrlosen Mann schießen! Niemals!«
    »So wehrlos war Hillery nun auch wieder nicht! Immerhin trug er ein Schnappmesser und einen Totschläger bei sich.«
    »Selbst das bringt Jerry nicht dazu, plötzlich zu schießen. Niemals! Er hätte es auf einen Faustkampf ankommen lassen.«
    »Manchmal gehen dem Besten die Nerven durch.«
    »Baldoni, Sie kennen Jerry nicht! In diesem Punkte können Sie mich niemals überzeugen. Was spricht denn sonst noch gegen Jerry?«
    »Immerhin die Tatsache, daß sechs Männer behaupten, Augenzeugen der Tat gewesen zu sein. Sie behaupten steif und fest, daß es Cotton war.«
    »Das ist ja sehr interessant! Die sechs Typen möchte ich mal kennenlernen. Können Sie mir die Namen durchgeben?«
    »Sicher. Augenblick, ich muß die Liste suchen. — Hallo, Decker? Ich lese Ihnen jetzt die Namen vor. Passen Sie auf…«
    Phil schrieb mit. Gelegentlich ließ er sich einen Namen buchstabieren, wenn dessen Schreibweise ungewiß war. Er wechselte mit Baldoni noch ein paar belanglose Sätze, bedankte sich für die erhaltenen Informationen und unterbrach die Verbindung, um über das Haustelefon im Archiv anzurufen. Er gab dem Kollegen dort die sechs Namen durch und bat:
    »Alles, was uns je von diesen Burschen bekannt geworden ist, möchte ich wissen. Fertigt eine Art Bericht an. Aber möglichst schnell.«
    »Und wenn wir nichts über die Burschen haben?«
    »Dann gebt die Namen nach Washington an die Zentralkartei durch. Es ist wichtig.«
    »Okay, Phil.«
    Er legte auf, dachte eine Weile nach und verließ dann das Office, um Neville zu suchen. Gemeinsam mit ihm setzte er die Befragung eines jeden einzelnen Kollegen fort. Sie brauchten fast anderthalb Stunden dazu. Und dann sahen sie sich müde an. Kein Resultat. Niemand wußte etwas. Phil zuckte die Achseln.
    »Komm, Neville«, sagte er. »Wir lassen uns einen Wagen geben. Niemand kann behaupten, daß das FBI die Mordkommission beeinflußt hätte, wenn wir erst gute zwei Stunden nach der Tat am Tatort aufkreuzen. Und wir müssen uns ja wenigstens ein Bild davon verschaffen, wie es sich abgespielt haben soll.«
    »Okay. Aber sollten wir nicht vorher versuchen, Jerry aufzutreiben?«
    Phil schüttelte den Kopf. Entschieden und bestirnmt. Neville sah ihn verständnislos an.
    ***
    Es war nachmittags gegen 4 Uhr. Anderson schob mir das Protokoll über den Schreibtisch. Ich überflog es flüchtig und unterschrieb. Als ich es zurückgeben wollte, sah ich, wie Anderson, in Gedanken versunken, den Kopf schüttelte.
    »Was ist los?« fragte ich. »Haben Sie wieder etwas Belastendes für mich entdeckt?«
    »Ich mußte noch einmal daran denken, wie Sie mir im Keller des Warenhauses die Pistole übergaben«, erwiderte der Lieutenant. »Im ersten Augenblick dachte ich doch tatsächlich, Sie wollten mich niederschießen, Cotton.«
    »Das habe ich gemerkt. Sie waren ganz schön erschrocken, als ich auf einmal die Pistole in die Hand nahm. Dabei hielt ich sie nur deshalb einen Augenblick abwägend in der Hand, weil ich mich fragte, wie lange es wohl dauern werde, bis ich sie ganz offiziell wieder in die Schulterhalfter stecken kann.«
    »Es wird mir eine Lehre sein, Cotton. Verlassen Sie sich drauf. Beim nächsten Mal kann die Sache anders verlaufen. Man soll sich nicht mit festgenommenen Personen in Gespräche einlassen, bevor man sie nicht entwaffnet hat.«
    »Da bin ich Ihrer Meinung, Anderson«, stimmte ich zu. »Wenn ich wirklich und wahrhaftig ein Mörder wäre, hätte mich heute mittag nichts daran hindern können, Sie niederzuschießen und zu fliehen. Wir waren allein im Flur des Kellers. Hier ist das Protokoll. Und was geschieht jetzt?«
    »Es soll nicht heißen, daß wir Ihnen nicht jede Chance geboten hätten, Cotton. Meine Leute haben zwei weitere Männer aufgetrieben, Bewohner der Lenox Avenue, die ebenfalls gesehen haben, wie Brian Hillery erschossen wurde. Zuerst wollten sie nichts mit der Sache zu tun haben, sich heraushalten und wie diese Redensarten ängstlicher Leute sonst noch heißen. Wir haben sie mühsam davon überzeugt, daß sie erstens Pflichten als Staatsbürger haben und daß zweitens Beihilfe auch ein paar Monate oder Jahre einbringen kann. Wir machen noch eine Gegenüberstellung.«
    »Okay«, sagte ich. »Das haben Sie großartig gemacht, Anderson. Den sechs Burschen von heute mittag traue ich nicht über den Weg. Die hatten sich doch ihre Aussage vorher abgesprochen!«
    »Ein

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