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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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stand. Ich hätte sonst die Gewalt über den Gorilla und dessen Arm verloren. Ich holte tief Luft und spannte meine Muskeln.
    Der helle Knall eines Schusses peitschte durch die Stille. Der kleine Killer warf die Arme hoch und stürzte rücklings zu Boden. Ich selbst machte vor Überraschung eine unbeherrschte Bewegung und fühlte, wie die Hand in meiner Eaust nach hinten knickte. Der Kerl brüllte wie ein Stier, riss sich los und raste durch die Tür, die er hinter sich zuschlug. Jessy lag immer noch am Boden, aber sie hatte meine Waffe erwischt und sie sehr sachgemäß verwendet.
    Jetzt lächelte sie verzerrt.
    »Sagen Sie Danke schön, G-man. Ich glaube, ich habe Ihnen das Leben gerettet.«
    »Und ich Ihnen. Wir sind also quitt, Jessy.«
    Ich sah mir den Gangster an, aber der lebte nicht mehr. Jessy hatte ihn genau zwischen den Augen getroffen.
    »Wollen Sie mir nicht auf helfen, Jerry? Ich glaube, ich habe mir den Fuß gebrochen.«
    Ich setzte sie in den noch vorhandenen heilen Sessel und sah nach.
    »Nicht schlimm. Er ist nur verrenkt. Ein paar kalte Umschläge, dann können Sie wieder laufen.«
    Die Klingel schrillte laut und anhaltend.
    »Ich komme schon«, schrie ich, machte die paar Schritte nach draußen und öffnete, um in die Mündung eines Polizeicolts zu blicken.
    Hinter dem Colt stand ein Cop, und hinter diesem entdeckte ich ein paar neugierige Frauen.
    »Kommen Sie getrost herein. Es kann Ihnen nichts mehr passieren.« Ich machte eine einladende Handbewegung, aber der Polizist traute dem Frieden nicht.
    »Hände hoch!«, befahl er erst einmal.
    Ich tat ihm den Gefallen, und dann folgte ein kurzes Palaver, aufgrund dessen er sich meinen Ausweis betrachtete und mit einem Seufzer der Erleichterung den Colt verstaute.
    »Darf ich wenigstens wissen, was hier eigentlich geschehen ist?«, erkundigte er sich artig.
    »Während ich die Dame besuchte, wurde sie von zwei Gangstern überfallen. Der eine liegt da, während der andere sich absetzen konnte.«
    Er warf einen Blick auf die Leiche und nickte anerkennend.
    »Schießen können Sie jedenfalls.«
    »Der Dame gebührt der Preis«, grinste ich. »Ich hatte bei der Rangelei meine Waffe verloren, und sie war so klug, sie aufzuheben und zu gebrauchen.«
    »Alle Achtung«, meinte der Cop und warf Jessy einen bewundernden Blick zu. »Aber ich muss Sie beide bitten, mit zum Revier zu kommen und das Protokoll zu unterschreiben.«
    »Die Dame kann nicht. Sie hat sich den Fuß verstaucht, und ich habe keine Zeit. Ich werde einen schriftlichen Bericht ans Hauptquartier geben. Schreiben Sie sich meinen Ñamen auf, das genügt.«
    »Und der da? Was machen wir mit dem?« Er zeigte auf den toten Gangster.
    »Der wird abgeholt. Haben Sie hier ein Telefon, Jessy?«
    »Ja, im Schlafzimmer. Gehen Sie ruhig rein.«
    Jessys Schlafzimmer war äußerst komfortabel. Ich glaubte nicht, dass Trag es erworben hatte. Dazu war es zu neu und zu geschmackvoll. Es musste eine Menge Geld gekostet haben. Dabei fiel mir ein, was Mister High gesagt hatte. Wovon lebte die Frau eigentlich?
    Vorläufig kümmerte ich mich um das Nächstliegende. Ich bestellte einen Leichenwagen und empfahl den Toten der besonderen Aufmerksamkeit des Erkennungsdienstes. Dann gab ich noch eine Beschreibung des geflohenen Gangsters durch.
    Es kam noch ein Streifenwagen, dessen Besatzung ich abwimmelte, und dann wartete ich, bis der Gangster abgeholt war. Endlich war die Luft wieder rein, aber ich bekam nochmals Beschäftigung. Jessy begann erbärmlich zu stöhnen und bestand darauf, dass ich ihr einen kalten Umschlag um den geschwollenen Knöchel machte. Ich tat auch das und hatte dabei den Eindruck, dass wir schon recht vertraut geworden waren.
    »Jetzt muss ich machen, dass ich weiter komme«, meinte ich und sah auf die Uhr. Es war inzwischen fast zwölf geworden.
    »Wie schade! Ich hatte mir gedacht, Sie würden mich noch etwas pflegen.«
    Dazu hatte ich weder Lust noch Zeit, aber ich versprach so schnell wie möglich wiederzukömmen.
    »Dann sagen Sie bitte wenigstens Mrs. Flinn, meiner Nachbarin, Bescheid. Ich glaube, ich werde mir doch lieber einen Arzt bestellen.«
    Ich versprach auch das und verzog mich. Erst auf dem Nachhauseweg kam ich dazu, mir zu überlegen, wer und was wohl hinter diesem Versuch, Jessy zu beseitigen, stecken konnte. Ich glaubte nicht fehlzugehen, wenn ich annahm, dass dafür ihr Mann verantwortlich war. Sie würde wohl nicht nur bei mir, sondern auch bei den anderen gewaltig auf ihn

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