0175 - Wettlauf gegen die Zeit
bitte!"
Leyden wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. „Ich habe nicht viel zu sagen, Kollege. Ihre These ist falsch. Meine Antithese stimmt auch nicht Mir sind die Fetzen um die Ohren geflogen. Ein Glück, daß es passiert ist. Ich schreibe jetzt meinen Bericht. In zwei Stunden haben Sie ihn, aber erst muß ich einmal zur Unfallstation." Damit entfernte er sich.
Besonders schnell ging Tyll Leyden nicht.
Pa-Done schüttelte den Kopf. Fragend blickte Taylor ihn an. „Ich muß wieder daran denken", erklärte der Ara, „was mir Mister Bull über Ihren Kollegen Leyden gesagt hat. Aber in einem Punkt bin ich jetzt neugierig gemacht worden: Was hat Leyden damit sagen wollen, als er behauptete, nicht nur Ihre These sei falsch, sondern seine Antithese auch?"
„Warum fragen Sie mich, Pa-Done? Glauben Sie etwa, ich hätte auch nur die geringste Ahnung?
Große Milchstraße, dieser Mann kostet mich meine letzten Nerven und der Regierung einige Millionen Solar, wenn er weiterhin bei seinen Versuchen die Labors in die Luft fliegen läßt."
*
Als die Verbindung zustande kam und der Chefredakteur nach Evyn Moll verlangte, um ihr mitzuteilen, daß Großadministrator Rhodan ihren umgehenden Besuch erwarte, war sie nicht erreichbar.
Wenige Minuten später betrat sie jedoch das Büro, das sie mit McCormik teilte. Der hatte das Gespräch abgenommen.
„Zu ihm soll ich?" fragte sie leicht bestürzt. „Aus welchem Grund denn?" Evyn Moll wußte nicht, daß Perry Rhodan heute früh schon einmal mit ihrem Chefredakteur gesprochen hatte.
McCormik bedauerte. „Ich wagte nicht zu fragen, Miß Evyn, aber wenn mich nicht alles täuscht, dann hängt es mit Ihrem Bericht zusammen."
Sie wurde immer verwirrter, ratloser. „Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten, McCormik? Mein Gott, wenn ich das vorausgesehen hätte ... nicht eine Zeile hätte ich über das Wasserstoffsuperoxyd geschrieben, nicht eine Zeile!"
McCormik trat zu ihr. In väterlichem Ton meinte er: „Kopf hoch, Miß Evyn. Es wird bestimmt alles halb so schlimm werden, wie es jetzt aussieht. Aber einen Rat möchte ich Ihnen mitgeben: Verraten Sie unter keinen Umständen Ihre Informationsquelle, sonst sind Sie Journalistin gewesen. Auch Perry Rhodan hat nicht die Macht, Sie zu einer diesbezüglichen Aussage zu zwingen ... er nicht und kein Gericht. Also?" Er blinzelte ihr vertraulich zu und fuhr fort: „Jetzt machen Sie sich hübsch, setzen sich in einen Gleiter und fliegen zur Großadministration. In einer Stunde ist dann alles vorbei. Vielleicht machen wir uns umsonst Sorgen."
Aber Evyn Moll war nicht so leicht zu beruhigen.
In ihren Augen stand Angst. „McCormik, wenn Bills Informationen nun nicht richtig waren?"
„Aber", sagte der alte McCormik, und jetzt war er ganz Vater, „welchen Grund sollte Ihr Freund gehabt haben, gerade Sie falsch zu informieren? So etwas zu denken, ist doch wirklich absurd, oder nicht, Evyn?"
Sie nickte krampfhaft, aber die Angst ließ sie nicht mehr los.
Die Fahrt zur Großadministration war qualvoll.
Am Ziel angekommen, trat ein Roboter auf sie zu und fragte höflich: „Miß Evyn Moll?" Und als sie nickte, forderte er sie auf: „Bitte, folgen Sie mir.
Großadministrator Rhodan erwartet Sie."
Sie fühlte das wilde Pochen ihres Herzens.
Mechanisch folgte sie dem Maschinenmenschen durch einige Räume und stand, als sich wieder für sie eine Tür öffnete, vor dem Mann, der Perry Rhodan hieß.
Der Blick aus seinen stahlgrauen Augen musterte sie scheinbar flüchtig. Mit leichtem Kopfnicken begrüßte er sie. „Miß Moll? Bitte, nehmen Sie Platz.
Ich habe Ihnen zu danken, daß Sie so schnell meiner Bitte, mich aufzusuchen, nachgekommen sind."
Alles hatte sie erwartet, nur nicht diesen freundlichen Empfang. Sie ging zu der Seite hinüber, wohin Rhodan mit einer sparsamen Geste gedeutet hatte und ließ sich im Sessel nieder, während der Großadministrator ihr gegenüber Platz nahm.
„Miß Moll", begann Rhodan ruhig, „ich kenne inzwischen Ihren gesamten Bericht, ebenso die Quelle, aus der Sie Ihre Informationen bezogen haben. Sie brauchen sie mir also nicht mehr zu nennen. Nachdem ich wußte, wer Sie mit Material versorgt hatte, war mir auch klar, wieso eine Zeitung wie die Terrania-Post, die in jedem Fall sensationelle Nachrichten sehr genau auf ihre Richtigkeit überprüfen läßt, bevor sie veröffentlicht werden, ein Opfer Ihrer unrichtigen Informationen werden konnte."
„Unrichtig, Sir?" stammelte
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