0175 - Wettlauf gegen die Zeit
Evyn Moll.
Er sah sie ernst an. „Einen Moment bitte." Er blickte zu einer Seitentür. Sie öffnete sich.
Bill Ramsey, Leutnant der Raumflotte, trat ein.
„Sie kennen sich doch, nicht wahr?" hörte sie Perry Rhodan sagen. „Damit erübrigt sich die Vorstellung."
Aber hinter Bill hatte ein zweiter Mann den Raum betreten. Evyn Molls Augen wurden noch größer.
Das war doch der Herr gewesen, der sie heute früh auf dem Gang vor ihrem Büro angesprochen hatte. Er hatte sich ihr als Vertreter einer Nachrichtenagentur vorgestellt und ihr den unverschämten Vorschlag unterbreitet, für seine Agentur noch weitere Informationen aus ihrer Nachrichtenquelle zu ziehen!
Und derselbe Mann wurde jetzt von Perry Rhodan mit John angesprochen, und er bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit in dieser Umgebung, was darauf schließen ließ, daß er schon oft hier gewesen war.
„Ja", nahm Rhodan das Gespräch wieder auf, nachdem der Mann mit Vornamen John für zwei weitere Sitzgelegenheiten gesorgt hatte und die Männer Platz genommen hatten, „nun sitzen wir beisammen, um aus einer gefährlichen Situation das Beste für uns herauszuholen. Miß Moll, hatten Sie Leutnant Ramsey darüber informiert, daß Sie seine Angaben auf Band aufnahmen?"
Die Journalistin glaubte, der Boden unter ihren Füßen gäbe nach. Bill Ramsey hatte sich ruckartig aufgerichtet und schaute Evyn entsetzt an.
Der Mann mit dem Vornamen John war ein aufmerksamer Lauscher.
Gerade telepathierte er Perry Rhodan zu: Genauso wie ich es mir gedacht habe, Chef. Wir sind in eine Liebesgeschichte hineingeraten.
„Was hast du getan, Evyn?" fragte Bill Ramsey scharf.
„Warum dieser Ton, Leutnant?" rügte Rhodan.
„Sie haben gestern Abend doch gehört, wie sich das Aufnahmegerät in Miß Molls Tasche abschaltete."
„Sir ... ich ... Sir, ich ..."
Rhodan unterbrach seinen stotternden Leutnant, indem er sich wieder an die verzweifelte Journalistin wandte. „Sie haben doch Leutnant Ramsey, mit dem Sie sehr eng befreundet sind, aufgesucht, um von ihm bestimmte Informationen zu erhalten. Aus diesem Grund zeigten Sie sich zunächst freundlicher als sonst. Sie, Leutnant", und damit sah er Bill Ramsey an, der nur den einen Wunsch hatte, möglichst schnell hier herauszukommen, „schöpften im Laufe der Unterhaltung Verdacht, als Informationsquelle ausgenutzt zu werden und beschlossen, der Journalistin einige Märchen aufzutischen.
Daraus ist dann der sechsteilige Artikel: Der Krieg, der kein Krieg ist, entstanden. Heute morgen war die erste Folge in der Terrania-Post zu lesen.
Auflagenhöhe der Post, achtundvierzig Millionen Exemplare, unberücksichtigt die Faksimileausgaben auf weiteren siebenundachtzig Planeten.
Die Serie ist Hochverrat!
Leutnant Ramsey, Sie haben angegeben, daß auf Aralon B-Hormonforschungbetrieben wird! Das ..."
„Sir", wagte der verzweifelte Ramsey Perry Rhodan zu unterbrechen, „ich kann beschwören, daß ich ... daß ich es nur so dahergesagt habe!"
Stimmt, Chef, telepathierte John Marshall, der sowohl Ramseys als auch Miß Molls Gedanken wie ein offenes Buch las.
„Leutnant, ob Sie es nur dahergesagt haben, wie Sie sich jetzt zu entschuldigen versuchen, ist nebensächlich. Sie haben gegen die Anweisung verstoßen, über das Geschehen im Vagrat-System nichts verlauten zulassen!"
„Sir", verteidigte sich der Leutnant, der sich in diesem Punkt zu Unrecht angegriffen fühlte, „von einer solchen Anweisung ist mir nichts bekannt!"
Sagt er die Wahrheit, John? fragte Rhodan mit seinen schwachen telepathischen Kräften.
Er ist überzeugt, die Wahrheit zu sagen. Vielleicht erfahre ich noch ... Er denkt gerade daran. Sein Schiff hat vorzeitig das Vagrat-System wegen eines Maschinendefektes verlassen. Ramsey will aus diesem Grunde von dieser Anweisung nichts erfahren haben. Das läßt sich leicht feststellen. Sein Schiff liegt auf Luna in der Werft.
Die Gedankenübertragungen benötigten nur Sekundenbruchteile. Das Gespräch wurde praktisch nicht unterbrochen.
„Leutnant, vorausgesetzt, daß Ihre Behauptung stimmt, dann haben Sie sich immerhin als Angehöriger der Raumflotte schuldig gemacht, falsche Informationen abgegeben zu haben!"
Bill Ramsey hatte sich ein wenig beruhigt.
Einwandfrei schuldig fühlte er sich nicht.
Unzufrieden über die Lage, der Evyn und er gegenüberstanden, sagte er: „Ich habe reagiert wie jeder andere Mann in meiner Situation reagiert hätte.
Trotz Aufnahmegerät in Miß Molls Tasche, trotz
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