0175 - Wettlauf gegen die Zeit
„Verdammt!"
Die anderen zeigten ihre Betroffenheit. „Im ganzen Imperium gibt es kein Kilo reines Molkex mehr?" Einer wollte es nicht glauben.
„Nicht ein Gramm, meine Herren! Nicht ein Gramm!" sagte Labkaus mit Nachdruck.
„Neo-Molkex ist vorhanden, dieser unheimliche Stoff, der ununterbrochen versucht, wegzufliegen.
Aber reines Molkex?" Er schwieg resigniert.
Das bedeutete das Ende der H2 O2-B-Hormonforschung!
Sie konnten tatsächlich alle Ferien machen, die Teams auf der Erde, auf Arkon III und hier auf Aralon.
„Und wie sieht es mit dem Hypertron aus?" fragte jemand, der sich unauffällig im Hintergrund aufhielt.
„Ist unterwegs, Leyden. Trifft in einigen Stunden ein. Aber was wollen wir jetzt noch damit? Bilden Sie sich ein, ohne reines Molkex synthetisches B-Hormon herstellen zu können, das dem natürlichen in allen Punkten gleicht?"
„Man kann's ja mal versuchen. Besser als Urlaub machen. Man kann's natürlich auch bleiben lassen!"
Das war wieder einmal der typische Tyll Leyden.
Trotz seiner lahmen Bemerkung wurde Widerspruch laut. Seine Kollegen hatten immer noch nicht vergessen, was mit dem auf Aralon gebauten Miniatur-Hypertron passiert war. Zwei Explosionen, durch Leydens Versuche ausgelöst, reichten ihnen.
Geschah mit dem neuartigen und großen Hypertron das gleiche, dann konnte der einige tausend Meter in die Tiefe reichende Forschungstrakt der Aras in die Luft gehen.
„Sie haben auch Ferien zu machen!" erklärte Labkaus. „Befehl von Taylor!"
„Na, ja ...", meinte Leyden und entfernte sich.
Er fuhr nach oben. Oben angekommen, stieg er in den erstbesten Gleiter und nahm Kurs auf die Hyperkom-Station der Aras. Sich irgendwelche Rechte anzumaßen, fiel ihm nicht schwer. Und weil er hier sagte: „Bitte, eine Schnellverbindung mit Perry Rhodan in Terrania!" kam niemand der Aras auf den Gedanken, zu fragen, ob er auch berechtigt wäre, dieses Gespräch zu führen.
Terrania meldete sich. Die Großfunkstation meldete, daß Perry Rhodan die Erde mit der ERIC MANOLI verlassen hätte.
„Dann Verbindung mit Mister Bull!" entschied sich Leyden rasch.
„Verbindung kommt."
Nach drei Minuten war sie da. Mister Reginald Bulls Gesicht erschien auf dem Bildschirm. „Ach, sie ...?"
„Ja ...", sagte Leyden gelassen. „Sir, in einigen Stunden trifft auf Aralon das neuartige Hypertron ein.
Wir haben im gesamten Imperium kein Gramm reines Molkex mehr. Das müßten wir haben, um feststellen zu können, ob wir mit Hilfe des Hypertrons einwandfreies Synthetik-B-Hormon erzeugt haben. Da wir nun kein Molkex besitzen, sollen alle Versuche mit dem Hypertron unterbleiben.
Ich meine, man sollte da doch etwas tun."
„Was versprechen Sie sich davon?" fragte Bully.
„Soweit ich informiert bin, geht vom B-Hormon ein paraphysikalischer Effekt aus, der die Form einer Hyperkonstante haben soll, die wiederum als Para-Paralysator auf Molkex wirken würde. Stimmen meine Informationen, Leyden?"
Ein Diplomat war Leyden tatsächlich nicht.
„Wenn man es nicht zu genau nimmt, dann möchte ich sagen: So ungefähr könnte es sein. Aber das ist ja im Moment noch gleichgültig. Was mit den Para-Effekten los ist, wird sich schon herausstellen.
Nur, daß ich hier Ferien machen soll, gefällt mir nicht. So schön ist Aralon auch wieder nicht."
Es war Leydens Glück, daß Bully seine Eigenarten kannte. „Sie erwarten wohl, daß ich Ihnen den speziellen Auftrag erteile, mit dem Hypertron B-Hormonforschungen anzustellen?"
„Das wäre ein Vorschlag, Sir", wich Leyden einer direkten Antwort aus.
Bully verlor darüber einen Teil seiner Beherrschung. „Leyden, warum nehmen Sie nie eine klare Stellung ein? Warum hauen Sie nicht mal auf den Tisch und verlangen kategorisch, was Sie nach reiflicher Überlegung als richtig ansehen?"
„Besten Dank, Sir. Horace Taylor wird sich bestimmt nicht freuen, daß Sie mir einen Sonderauftrag gegeben haben."
„Wer?" fragte Bully erstaunt. „Ich soll Ihnen einen Spezialauftrag erteilt haben? Junger Mann, ich habe Ihnen weder einen Auftrag erteilt, noch weniger denke ich daran, mich einzumischen. Für diesen Fall fehlt mir die Übersicht. Noch Mißverständnisse, die zu bereinigen sind?"
„Nein", sagte Leyden. „Da kann man nichts machen."
„Verbinden Sie mich mit Ihrem Forschungsleiter, Leyden!" verlangte Reginald Bull.
„Sofort, Sir. Also, ich soll doch Urlaub auf Aralon machen?"
„Leyden, ich habe verlangt, mit Ihrem Forschungsleiter verbunden zu werden!" sagte
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