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0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wollte er nicht unvorbereitet sein. Außerdem beschäftigte ihn dieser blitzschnelle Entführungsakt. Er war sicher, daß man die Reifen seines Wagens allein deshalb zerstört hatte, um ihn an einem rechtzeitigen Erscheinen am Flughafen zu hindern. Und das war den anderen auch gelungen.
    Es war vielleicht besser, wenn er in die Trickkiste griff und sich diverser alter Dinge erinnerte, die zur Llewellyn-Magie gehörten seit alters her. Denn er wußte, daß er endgültig aus dem Rennen sein würde, wenn er diesmal erneut auf die Nase fiel.
    Er betrat sein Zimmer etwas vorsichtiger. Diesmal rechnete er mit allem. Es konnte durchaus sein, daß man sein Zimmer abermals heimlich aufgesucht und vielleicht ein paar unschöne Dinge hinterlassen hatte. Vielleicht eine kleine Bombe mit magischem Zünder, der auf seine Gehirnschwingungen ansprach…
    Aber diesmal geschah nichts. Man hatte ihn unbehelligt gelassen. Offenbar genügte es der Schwarzen Lady, Zamorra in ihre Gewalt bekommen zu haben.
    Der Lord verschloß die Tür sorgfältig. Dann ließ er sich im Sessel nieder und begann angestrengt zu überlegen. Er mußte versuchen, die anderen abzulenken, auf eine falsche Spur zu lenken. Sie durften sich nicht an ihn hängen, während er sich an sie hing.
    Vielleicht sollte er es mit einer Illusion versuchen und sich selbst abschirmen…er hoffte, daß er die dazu nötigen Fähigkeiten noch besaß. Es hieß, die Erbfolger früherere Zeiten solltenzum Teil erheblich stärkere Kräfte besessen haben. Sie degenerierten im Laufe der Jahrtausende.
    Aber er konnte es zumindest versuchen.
    Er begann gerade zu überlegen, wie er es am besten anstellen konnte, als das Überraschende geschah.
    ***
    Die Spezialwerkstatt, in die Sari’s Phantom gebracht worden war, bestand aus einem kleinen Drei-Mann-Betrieb, der sich darauf spezilisiert hatte, exklusive Luxus-Autos zu betreuen. Ein Rolls-Royce paßte hervorragend in diese Kategorie, auch wenn es nur um Reifen ging. Ein Tieflader hatte den Rolls aufgeladen und in die Werkstatt geholt. Jetzt hing der riesige Wagen auf der Hebebühne zwischen Himmel und Erde.
    Brian Porter, Chef der Werkstatt, kümmerte sich persönlich um diesen Wagen. Eine Reifensache war etwas, das man kurz dazwischenschieben konnte. Der Laborghini Countach und der Excalibur, die bereits in der kleinen Halle standen, waren zeitraubendere Projekte.
    Porter und sein Geselle nahmen die vier Riefen förmlich auseinander, prüften sie auf Herz und Nieren, während der dritte Mann das Getriebe des Excalibur in der Mangel hatte und zeitweise schauerlich fluchte, weil viel zu viel davon irreparabel zerstört war. Der Himmel mochte wissen, was der Besitzer des Wagens damit angestellt hatte, die Maschine dermaßen zu ruinieren…
    »Weiß der Himmel, wie das angestellt worden ist«, stöhnte auch Ferry Gyner, der Geselle, weil er das Loch im Reifen einfach nicht finden konnte. »Meine Güte, das Ding ist vollkommen heil und hält trotzdem die Luft keine zehn Sekunden…«
    Ein ähnlicher Fall war auch Porter nie zuvor begegnet. Er nahm sich jetzt die Felgen vor. Sie waren die letzte Möglichkeit. Die Reifen waren schlauchlos, und wenn die Felgenräder stark verschmutzt oder angerostet waren, war es möglich, daß die Luft dort entwich.
    Die Felgen waren in Ordnung!
    Sie waren auch nicht angebohrt oder gesprungen. An Reifen wie Felgen gab es keine Mängel, und trotzdem hielten sie keine Luft.
    »Da steckt doch der Teufel drin…« Porter traf seine Entscheidung, weil er spürte, daß sie auch in einer Woche noch kein Stück weitergekommen sein würden. »Wir verpassen der Schleuder einen Satz neuer Reifen und sehen dann zu, wie der Hase läuft!«
    Der Mann mit dem Excalibur-Getriebe schleuderte ein zerstörtes Einzelteil quer durch die Halle und fluchte schauerlich. »An dem verdammten Ding ist aber auch nichts mehr zu reparieren… wenn du ein Teil austauschst, knallt dir beim Probelauf prompt ein anders um die Ohren… Jetzt habe ich das Ding mindestens zwanzigmal auseinandergenommen und wieder zusammengebaut, und jedesmal fällt etwas anderes aus…« Ferry Gyner feixte unverschämt. »Cal, du muß doch erst den Nippel durch die Lasche ziehen… dann klappt’s schon…«
    »Du frißt gleich deinen eigenen Schraubenzieher!« drohte der wütende Mechaniker, »halte dich da bloß raus und sieh zu, daß du mit deinen Kapitalisten-Reifen klarkommst…« Gyner und Porter, der Chef, versuchten es.
    Neue Reifen kamen auf die Felgen.
    Und

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