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0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und sie hatten sich überraschen lassen…
    Sie stellte fest, daß sie sich in einem ähnlichen Raum befand wie auch der Professor, ohne dies natürlich zu ahnen. Sie fragte sich, wo Zamorra untergebracht worden sein konnte. In einem Nebenraum? Es war höchst unwahrscheinlich. Wäre Nicole an der Stelle des Entführers gewesen, hätte sie versucht, die Gefangenen so weit wie möglich voneinander entfernt einzusperren, um die Möglichkeit einer Verständigung nachhaltig zu unterbinden.
    Sie trat zum Fenster und zog den Vorhang zurück, der das matte Dämmerlicht hervorgerufen hatte. Aber schon in Kürze würde es auch draußen dunkel werden. Nicole versuchte das Fenster zu öffnen und stieß auf die gleiche magische Sperre, die auch Zamorra bemerkt hatte.
    Sie wandte sich zur Tür. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, durch sie das Zimmer zu verlassen. Nicole besaß keine magischen Fähigkeiten, und das wußten die feindlichen Elemente. Vielleicht gerade deshalb wurde Nicole meistens unterschätzt.
    Sie wußte nicht, wo sie sich befand und an welchem Punkt des Hauses, aber das war ihr im Moment egal. Wichtig war nur festzustellen, ob sie es überhaupt verlassen konnte.
    Sie legte ihre Hand auf die Türklinke und drückte sie herunter. Sie bewegte sich. Also hatte man die Tür lediglich mit einem Schlüsel versperrt. Es war ein primitives, normales Schloß.
    Nicole lächelte. Es dürfte ihr nicht schwerfallen, es zu knacken. Ein Stück Draht mußte reichen…vorausgesetzt, es blieben ihr ein paar Minuten Zeit.
    Kurz sah sie sich im Zimmer um. Es war einigermaßen antik eingerichtet. Neben dem breiten Bett befanden sich noch ein niedriger runder Tisch, ein klobiger, reichverzierter Schrank und ein altmodischer Polstersessel mit hoher Lehne im Zimmer. Offenbar wurde es normalerweise als eine Art Gästezimmer benutzt.
    Den Stuhl drehte Nicole kurzentschlossen um und baute eine der Spiralfedern aus. Den Draht bog sie sich als Dietrich zurecht und begann das Schloß damit zu bearbeiten.
    Minute um Minute verging. Nicole zwang sich zur Ruhe. Solange draußen keine sich nähernden Schritte erklangen, hatte sie Zeit. Und diese Zeit nahm sie sich, bog das Ende des Drahtes hin und wieder etwas anders. Was professionelle Einbrecher innerhalb von Sekunden schafften, gelang ihr nach etwa zehn Minuten. Sie hörte das leise Knacken, mit dem die Metallzunge sich in das Schloß zurückzog.
    Erleichtert atmete sie auf, richtete sich auf und drückte die Klinke nieder. Die Tür öffnete sich.
    Nicole trat auf den Gang hinaus. Ein großer, dicker Teppich dämpfte alle Geräusche. Dunkle Tapeten, keine Bilder…und statt einer Lampe Kerzenhalter an den Wänden. Am Ende des breiten Korridors die Treppe und ein Fenster, durch das das Abendlicht eindrang.
    Wo mochte Zamorra sein?
    In dieser Etage, im Erdgeschoß oder noch eine Etage höher?
    Es war ein Risikospiel, alle Türen auszuprobieren. Sie konnte mitten ins Wespennest greifen. Dennoch wollte sie das Haus nicht ohne Zamorra verlassen.
    Sie huschte über den Gang. Der dicke Teppich verschluckte das Geräusch ihrer Schritte.
    Plötzlich hörte sie Stimmen. Und eine davon war die Zamorras!
    Nicole blieb vor der Tür stehen. Mit wem unterhielt er sich?
    Gerade wollte sie die nur angelehnte Tür vorsichtig aufdrücken, als ihr mit Urgewalt die Beine unter dem Leib weggezogen wurden!
    ***
    Lord Saris öffnete die Augen. Um ihn herum war alles ruhig, vielleicht zu ruhig. Er erhob sich vorsichtig und war überrascht, keine Nachwirkungen zu spüren.
    Langsam sah er sich in dem verwüsteten Zimmer um. Eine gesalzene Rechnung würde auf ihn zukommen, denn wer wollte schon eine riesige schwarze Fledermaus mit glühenden Augen schadenersatzpflichtig machen können?
    Durch die zerschmetterte Scheibe kam die kühle Abendluft herein. Der Nebel begann sich zu bilden. Der Lord fröstelte leicht. Er streifte sich eine dunkle Jacke über.
    Kurz spielte er mit dem Gedanken, den Schaden zu melden, dann aber unterließ er es. Mit aller Wahrscheinlichkeit würde er die Nacht ohnehin nicht im Zimmer zubringen, und wenn jetzt der Schaden aufgenommen und geschätzt wurde, wenn er in ein anderes Zimmer umquartiert wurde, dann nahm das alles eine Menge Zeit in Anspruch - Zeit, die der Lord nicht mehr zur Verfügung hatte, wenn er seinen Plan durchführen wollte.
    Er mußte sich beeilen, denn der Illusionszauber, den er vorbereiten wollte, dauerte einige Zeit, bis er sich festigte.
    Denn trotz der Warnungen dachte

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