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0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Griff, aber nichts bewegte sich.
    Blitzartig beugte Zamorra sich nach vorn und wollte nach den Schultern des vor ihm sitzenden Fahrers greifen. Doch noch ehe seine Hände ihn berührten, zuckte ein Flammenriegel auf und schleuderte Zamorra zurück.
    Immer noch reagierte der Fahrer nicht. Er schien sich vollkommen sicher zu fühlen.
    Zamorra betrachtete seine Fingerspitzen. Sie schmerzten, als seien sie verbrannt, wiesen aber keine äußeren Anzeichen einer Verletzung auf.
    Magie!
    Sie waren genau in eine Falle hineingetappt, die irgend jemand ihnen gestellt hatte. Ein Gedanke blitzte in Zamorra auf!
    Der schwarze Bentley! Der gnomenhafte Chauffeur!
    Von ihnen hatte der Lord stichwortartig erzählt. Der Meister des Übersinnlichen verzog das Gesicht. Jetzt steckten sie mitten drin im Geschehen. Schneller als erwartet wurden sie mit dem Bösen konfrontiert. Und es hatte sie in seine Gewalt gebracht.
    Zamorra öffnete sein Hemd. Er wollte das Amulett hervorholen, um es einzusetzen.
    Da brach der Gnom ein Schweigen.
    »So nicht, mein Lieber«, sagte er kichernd und griff nach einem Schalter. Augenblicke später sprühte feiner weißer Nebel aus verborgenen Düsen. Zamorra sah noch, wie Nicole neben ihm zusammensank, dann schwanden auch ihm die Sinne. Sein letzter verschwommener Eindruck war, daß der Fahrer das Betäubungsgas einatmete, ohne davon beeinträchtigt zu wçrden.
    ***
    Der Bentley rollte in südlicher Richtung auf Croydon zu, aber lange ehe die Stadt in Sichtweite kam, bog er auf eine schmale Nebenstraße ab und auf ein Landhaus zu, das einen düsteren und bedrohlichen Eindruck machte. Hohe Bäume überschatteten das Haus mit der dunklen Fassade, hohe Hecken grenzten das Grundstück ein. Vor dem breiten Portal über der schwarzen Marmortreppe kam der Wagen zum Stehen. Der Chauffeur, der die mit Betäubungsgas durchsetzte Luft geatmet hatte, ohne Schaden zu nehmen, stieg aus. Er machte eine Handbewegung. Von diesem Augenblick an ließen sich die Fond-Türen des Bentley wieder öffnen.
    Der Chauffeur zog zuerst Zamorra heraus, lud ihn sich auf die Schulter und trug ihn die Marmortreppe hinauf. Das Portal - anders konnte man die gigantische Haustür kaum bezeichnen - schwang wie von Zauberhand bewegt vor ihm auf.
    Wenig später kehrte er wieder zurück und holte Nicole.
    Das Portal schloß sich hinter ihnen. Im gleichen Moment setzte sich der Bentley von selbst in Bewegung. Die bis dahin offenstehenden Türen schlossen sich; das Wageninnere war entlüftet worden. Lautlos glitt der Wagen an der Hauskante vorbei, schlug einen leichten Bogen und verschwand in einer weiträumigen Garage. Das große Tor schloß sich hinter ihm.
    Die Luft schien vor Elektrizität förmlich zu knistern. Durch die Zweige der hohen Bäume ging ein geisterhaftes Raunen, das Kälte mit sich brachte. Irgendwo knisterten sekundenlang Funken zwischen Gräsern auf.
    ***
    Bryont ließ sich zum Hotel zurückfahren. Sein Entschluß stand fest. Gegen Abend wollte er Stephen Burgess aufsuchen und ihm folgen, egal was geschehen würde. Es war stark anzunehmen, daß wieder ein Kontakt zwisehen ihm und der Schwarzen Lady stattfinden würde. Und daß sie es war, die Zamorra in ihre Gewalt hatte bringen lassen, daran konnte kein Zweifel bestehen. Und es war für Saris die einfachste Methode, an die Schwarzhaarige heranzukommen.
    Wo hätte er sie auch suchen sollen? Es gab keine Anhaltspunkte. Sie hingegen wußte sehr genau, wo sie ihn zu finden hatte…
    Sein Rolls war bereits von der Straße verschwunden, man schien sich schon um die Bereifung zu kümmern. Saris lächelte dem Chauffeur zu. »Lassen Sie den Wagen hier, Sie selbst können Feierabend machen. Ich benötige Sie nicht mehr. Die weiteren Fahrten werde ich persönlich unternehmen.«
    »Aber ich kann den Wagen nicht einfach so…« protestierte der Mann. Saris winkte ab. »Sie können. Ich wünsche es.«
    Er ließ ihn einfach stehen und verschwand im Hotel. An der Rezeption fragte er nach seinem Phantom.
    »Der Wagen ist in eine Spezialwerkstatt transportiert worden. Wir haben noch keine Auskunft, was wirklich los ist, aber die Reifen ließen sich nicht mehr aufpumpen. Offensichtlich sind sie zerstört worden. Der Wagen bekommt neue Bereifung.«
    »Da will ich auch hoffen«, knurrte der Lord. »Sie können zwischenzeitlich schon mal in meinem Auftrag Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Ich habe noch zu tun.«
    Er hatte in der Tat noch zu tun. Wenn er am Abend oder in der Nacht auf Jagd ging,

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