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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Orte, wenn es um die schreckliche Macht des Dschinns geht. Noch ist er gefangen, aber die Zeit ist reif, um ihn zu erwecken, und dich hat man dazu ausersehen.«
    Ich ging auf den Dschinn gar nicht weiter ein, sondern fragte noch einmal nach dem Land.
    »Ihr nennt es Türkei, dieses große, herrliche Land. Wir befinden uns im Süden, in der Provinz Toros. Bis zum Meer ist es nicht weit, aber für dich spielt dies keine Rolle. Du bist hier im Tal der Steine, dem Begräbnisplatz des Dschinns, und ich werde als der Hüter der Steine bezeichnet. Ich habe sie zu überwachen, wie es mein Vater und meine Vorväter getan haben. Seit undenklichen Zeiten sind wir die Hüter der Steine und geben gleichzeitig darauf acht, daß er in seinem Gefängnis gefangen bleibt.«
    Ich deutete auf den Quader. »Steckt er dort?«
    »Ja, das ist sein Gefängnis. Es ist wie die Geschichte vom Flaschengeist, die du sicherlich kennst. Wer den Dschinn aus seinem Gefängnis holt, in dem er die Jahrtausende gesessen hat, der wird mit dem Tode bestraft. Dich hat man dazu ausersehen, ihn zu befreien.«
    »Ich denke gar nicht daran«, sagte ich forsch.
    Der alte Mann hob die Hand. »Du bist jung, mein Freund. Deine Reaktion ist verständlich. Und du kannst nicht alles allein schaffen, die anderen sind zu mächtig. Ich habe vorausgesehen, daß es so kommen wird und deshalb um Hilfe gebeten. Ich hoffe, daß mich diese Hilfe erreichen wird. Kommt sie früh genug, dann bist auch du gerettet. Kommt sie zu spät, werden wir beide ein Opfer des Dschinns.«
    Die Worte hatte ich genau verstanden. »Wie alt ist der Dschinn, hast du gesagt?«
    »Uralt.«
    »Kannst du mir keine Zahlen sagen?«
    »Doch, aber nicht direkt. Es gab ein Land, das in ferner Zeit vom Meer verschlungen wurde und nie wieder aufgetaucht ist. In diesem Land hat der Dschinn bereits gelebt, sich vor dem Untergang aber abgesetzt und ist an diese Küste gekommen.«
    Er schwieg und gab mir die Zeit, meine Gedanken zu ordnen. Der alte Mann hatte von einem versunkenen Land gesprochen. Da gab es eigentlich nur eins, was er gemeint haben konnte.
    Atlantis!
    Dieser gewaltige Kontinent war in den Fluten versunken, doch inzwischen gab es Anzeichen, daß einige Menschen überlebt und sich fortgepflanzt hatten. Alte Atlanter, die irgendwo auf der Erde verstreut lebten und durch dessen Adern noch das Blut ihrer Vorfahren floß. Ich selbst hatte den Untergang dieses gewaltigen Kontinents miterlebt und war im letzten Moment davongekommen. In Atlantis war ich auf den Schwarzen Tod getroffen, ich hatte alte Feinde getroffen und festgestellt, daß es in diesem Land eine Magie gab, die unfaßbar, ungeheuer und auch noch unerforscht war. [3]
    Atlantische Magie hatte bestanden, doch bisher war nur ein Zipfel ihres Geheimnisses bekannt.
    Aus diesem Atlantis mußte auch der grüne Dschinn stammen, und irgend jemand hatte ihn in einen Stein verbannt.
    »Wer hat den Dschinn in sein Gefängnis gesteckt?« wollte ich wissen.
    »Es war ein Weiser, ein Heiliger. Er hat hier an dieser Küste gelebt und meditiert. Ihn wollte der gefährliche Dschinn auf seine Seite ziehen, doch er hat sich nicht mit ihm eingelassen. Er ging seinen eigenen Weg, und die Götter unterstützten ihn, wobei es ihm gelang, den Dschinn zu besiegen. Das war nicht einfach. Er benötigte Jahre und mußte große Vorbereitungen treffen, denn man konnte den Dschinn nicht überlisten. Zudem hatte er seine Diener mitgebracht. Fünf waren es an der Zahl, die fünf Riesen. Auch sie mußten ausgeschaltet werden, was der Einsiedler schaffte. Er höhlte die großen Steine hier aus, die du siehst, und so gelangten die fünf Diener des Dschinn in die Steine hinein, wo sie für alle Ewigkeiten gefangen bleiben sollten. Dann erst schloß der Einsiedler mit dem Dschinn eine Wette ab. Es ging um Leben und Tod. Wenn der Dschinn es trotz seiner Größe fertigbrachte, in diesen Stein hineinzukriechen und dort einige Tage blieb, dann wollte der Einsiedler für immer sein Diener sein und dem Geist sogar das Leben schenken. Der Dschinn ging auf dieses Geschäft ein, er wurde zu einem nebelhaften Gebilde und verschwand in den Poren des Gesteins. Allerdings wußte er eins nicht. Das Blut eines Gerechten würde es ihm unmöglich machen, den Stein wieder zu verlassen. Als er in den Quader hineintauchte, da nahm der Eremit einen scharfen Stein und schnitt seinen eigenen Arm auf. Das Blut tropfte auf den Quader, drang in die Poren und verschloß so das Gefängnis des Dschinns.

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