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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Schädels. Er war einfach weggefetzt, bis dicht unter dem Auge.
    Dann spürte ich die Spitze auf meiner Brust.
    Das war ein schlimmes Gefühl, und in meinem Innern krampfte sich einiges zusammen.
    Ich hielt die Luft an.
    Würde er zustoßen?
    Eine winzige Bewegung nur, dann hatte er es geschafft und mich erledigt. Die Hölle würde ihm auf ewig dankbar sein.
    Er tat es nicht. Blieb aber auch nicht ruhig, sondern griff zu einem anderen Trick. Mit der scharfen Lanzenspitze fuhr er von unten nach oben und fetzte mir mein Hemd auf, ohne die Haut auch nur zu ritzen.
    Gleichzeitig drückte er die Lanzenspitze unter die Kette, die mein Kreuz festhielt und hob sie an. Das gleiche geschah mit dem Kreuz. Bevor ich mich versah, streifte er mir die Kette über den Kopf. Dann schüttelte er sie von der Lanze ab wie ein lästiges Insekt. Mein wertvollster Besitz blieb auf dem Boden liegen.
    Mit der freien Hand griff das Monster nach mir. Zielsicher fand die Klaue meine Beretta. Auch sie landete auf der Erde und blieb neben dem Kreuz liegen.
    Dann machte er weiter.
    Mit einem Schnitt trennte er mir den Hosengürtel auf und zerschnitt gleichzeitig die Hosenbeine, so daß sie als streifige Lappen in zwei Hälften geteilt wurden.
    Eine andere Hand griff über meine Schulter und fetzte mir die schon zerstörten Kleidungsstücke vom Leib, die zu meinen Füßen liegenblieben.
    Eigentlich eine lustige Situation. Striptease in der Wüste, aber mir, Freunde, war verdammt nicht zum Lachen zumute. Die Sonne brannte auf meinen nackten Oberkörper. Es dauerte nicht mehr lange, dann hatte sie die Haut versengt.
    Die Schuhe durfte ich anbehalten, auch meine Unterhose. Ansonsten war ich nackt.
    Mir war schon vieles untergekommen, aber so etwas hatte ich auch noch nicht erlebt. Anstatt mich zu töten, zogen mich die Wesen aus.
    Welchen Sinn ergab das?
    Ich sollte es bald erfahren, und auch die Worte des alten Mannes würden dann in Erfüllung gehen.
    Als ich noch dastand hilflos und irgendwie beschämend, reagierte das andere Monster.
    Es warf ein Seil über mich. Ich hatte es nicht gesehen, weil dies in meinem Rücken geschah. Ich bemerkte nur die Schlinge um meinen Hals und wie sie zugezogen wurde.
    Jetzt hatten sie mich endgültig.
    Wie einen Sklaven im Altertum konnten sie mich abführen, was sie auch taten.
    Von der Schlinge hing noch ein Stück Seil bis zum Boden und schleifte im Staub. Eines der Wesen hob es an, behielt es in der Klaue und zog.
    Wenn ich nicht erdrosselt werden wollte, dann mußte ich dem Diener des Dschinn folgen. Wir schritten zum Stein.
    Da wurde mir einiges klar.
    Wie hatte der Alte noch gesagt? Sie suchten jemand, der den Dschinn befreien sollte.
    Das war ich und kein anderer.
    Sie führten mich auf den Quader zu. Ich kam mir vor wie ein Galeerensträfling. Das Seil hatte sich eng um meinen Hals gewickelt. Es würde mich nicht erdrosseln, aber ich bekam nur schwerlich Luft.
    Deshalb mußte ich das Tempo des Unheimlichen beibehalten, wenn ich nicht erwürgt werden wollte.
    Vor dem Quader blieben wir stehen.
    Er lag erhöht, auf einem Stein, wie ich schon beschrieben habe.
    Diesmal sah ich kein Gesicht auf den Seiten schimmern, jedoch sehr deutlich die roten Adern, die, vom Blut der Gerechten gezeichnet, den Quader durchzogen.
    Ich schluckte hart. Meine Kehle schien aus Sandpapier zu bestehen, so rauh war sie.
    Worte bekam ich nicht heraus. Ich schwieg, die Sonne knallte auf meinen fast nackten Körper, und der Schweiß lief mir in salzigen Strömen über die Haut.
    Auch das andere Wesen war nicht stehengeblieben. Es ging um uns herum und blieb vor mir stehen. Nicht nur die gefährliche Lanze trug es in der Hand, sondern ebenfalls einen Strick, der allerdings nicht so lang wie der andere war.
    Ich schätzte meine Chancen ab.
    Vorhin, als das Seil noch nicht um meinen Hals gelegen hatte, da hätte ich es vielleicht schaffen können, doch nun war die Zeit abgelaufen. Wenn ich einen Angriff wagte, brauchten sie nur das Seil zu packen und es strammzuziehen.
    Zudem deutete die Spitze einer Lanze auf mich. In der anderen Klaue hielt das Monster das Seil.
    Ich mußte die Arme ausstrecken. Und jetzt sah ich, was man mit mir vorhatte.
    Meine Hände wurden gefesselt.
    Geschickt wickelte das Monster das Seil um die Gelenke, drehte es ein paarmal, und dann waren auch meine Hände gefesselt, allerdings noch durch das Seil miteinander verbunden.
    Ich konnte sie auch zusammenlegen, aber nicht weit auseinanderreißen, soviel

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