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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spielraum besaß ich nicht.
    Die beiden Diener waren noch nicht fertig. Ich mußte auf den Stein steigen und stand nun hinter dem Quader. Breitbeinig ging ich vor, so daß sich der Stein zwischen meinen Füßen befand.
    Dann drehte das Monster das Seil so, daß der Knoten jetzt an der hinteren Seite meines Halses lag.
    Ich konnte nicht erkennen, was hinter mir geschah, ahnte es jedoch.
    Wahrscheinlich band mein Gegner den Rest des Seils um den Stein. Er wickelte ihn wie ein Geschenk ein.
    Ich merkte es auch an dem Druck, als sich das Seil straffte und mich nach hinten ziehen wollte. Dabei hatte ich Mühe, das Gleichgewicht zu behalten, da das Seil bereits straff gespannt war. Ich mußte etwas zurück und ging in die Knie, die Belastung war zu groß.
    Die beiden Diener schritten um den Stein herum. Ich hatte die Augen halb geschlossen, damit nicht der salzige Schweiß in sie hineinrann und dabei fraß wie eine Säure.
    Angst schüttelte mich. Es war in diesen Augenblicken schwer, die Nerven zu bewahren.
    Und dann sah ich das Flimmern.
    Es entstand vor mir. Ein bräunlich rotes Leuchten in der heißen Luft.
    Im nächsten Augenblick erschienen drei Gestalten.
    Keine Retter, sondern genau das Gegenteil.
    Die drei restlichen Diener des Dschinn, die ich bereits einmal gesehen hatte.
    Sie waren gekommen, um zu erleben, wie ihr großer Götze aus seinem magischen Schlaf geholt wurde.
    Gegen zwei hätte ich vielleicht noch etwas ausrichten können, gegen fünf aber nichts.
    Die drei Neuhinzugekommenen bildeten zusammen mit den beiden anderen einen Kreis. Sie bauten sich rund um den Stein auf, auf dem ich stand und mit dem Quader verbunden war.
    Plötzlich spürte ich die Gedanken an meinem Hirn. Ich wußte nicht, wer sie gesprochen hatte, sie waren jedoch unbestritten an meine Adresse gerichtet.
    Wer diesen Quader hochhebt, befreit den Dschinn!
    Nun wußte ich haargenau, was ich zu tun hatte. Ich sollte den Stein heben, der durch das Seil mit meinem Hals verbunden war. Eine teuflische Methode, bei der ich mich sogar strangulieren und selbst umbringen konnte.
    Es war die Hölle!
    Fünf Riesen umstanden mich. Hölzern wirkende Gesichter aus nachtdunklen Augen schauten auf mich nieder.
    Fünf Speerspitzen sah ich auf mich gerichtet. Wenn ich es nicht schaffte, würden sie mich töten. Aber ließ mich der Dschinn trotzdem leben?
    Auf diese Frage wußte ich keine klare Antwort, deshalb mußte ich es probieren.
    Jemand drückte mir die Speerspitze in den Rücken.
    Das Zeichen!
    Ich begann…
    ***
    So lautlos es eben ging, bewegte sich der Chinese die Treppe hoch.
    Sämtliche Geräusche konnte er nicht vermeiden, da spielte ihm das alte Holz einen Streich, weil es knarrte, sich bewegte und auch ächzte. Er hoffte nur, daß es von Kelim nicht richtig gedeutet wurde und im allgemeinen Lärm, der von unten hochdrang, auch unterging.
    Suko erreichte die erste Etage. Er preßte sich dort gegen die schmutzige Wand und schaute in den Flur hinein. Zum Glück war er leer, die hier wohnenden Türken hatten sich in ihre Zimmer verkrochen und würden hoffentlich vorerst nicht herauskommen.
    Der Chinese wußte, welches Risiko er einging. Ein Fehler von ihm, und Sir James Powell lebte nicht mehr. Dieser Kelim war entschlossen, den Mann umzubringen, das hatte er deutlich genug zu verstehen gegeben.
    Die dritte Tür auf der rechten Seite, das war das bewußte Zimmer, in dem sich Kelim und seine Geisel aufhielten. Suko hörte deutlich ihre Stimmen.
    Der Türke genoß den Triumph, einmal einen der höchsten Londoner Polizeibeamten in seinen Klauen zu haben. Deutlich vernahm Suko seine Worte.
    »Es wird mir ein besonderes Vergnügen bereiten, dich zu töten, du Oberbulle«, sagte er leise. »Du kommst hier nicht mehr lebend raus, das kann ich dir versprechen.«
    »Und was haben Sie davon?« fragte Sir James.
    »Man wird mir in der Unterwelt einen gewissen Respekt zollen. Zudem kommt noch eine ungeheure Macht hinzu, die ich bald besitzen werde, denn ich allein habe dafür gesorgt, daß eine alte Legende wieder ausgegraben wurde. Der grüne Dschinn wird leben. Ich habe Getreue um mich versammelt und bin zu dem Ort gefahren, wo er in einem Stein gefangen liegt. Leider war mir die genaue Magie seiner Erweckung nicht bekannt, aber ich konnte seine drei Diener aus ihrer totenähnlichen Starre holen und hierherbringen. Sie schufen auch das Dimensionstor, durch das ich mit dem Dschinn in Verbindung stehe. Ich kann von diesem Haus aus den Platz genau

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