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0178 - Der grüne Dschinn

0178 - Der grüne Dschinn

Titel: 0178 - Der grüne Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und tötete Artgenossen. Der grüne Dschinn ist wirklich brandgefährlich, und er gehörte damals zu denen, die nur einen Herrn und Meister anerkannten.«
    »Laß mich raten«, sagte ich. »Der Schwarze Tod?«
    »Genau, John!«
    »Aber der ist tot.«
    »Sicher, das weiß auch der Dschinn, zumindest spürt er es…«
    Ich ahnte Myxins Gedanken und formulierte sie nur ein wenig anders.
    »Wenn er ein Getreuer des Schwarzen Tods war, dann weiß er sicherlich auch, wer ihn umgebracht hat oder?«
    »Möglich.«
    »Er wird mich unter allen Umständen töten wollen, da ich den Schwarzen Tod vernichtet habe.«
    »Vorerst muß er mit Kara fertig werden«, erwiderte Myxin trocken und stellte sich vor mich. Er blieb jedoch nicht stehen, sondern ging dorthin, wo meine Waffen lagen. Die hob er auf.
    Kreuz und Beretta!
    Ich hängte mir das Kreuz über. Normalerweise hätte ich ein Gefühl der Befreiung verspürt, hier jedoch nicht. Dieses wertvolle Kruzifix konnte nichts gegen den Dschinn ausrichten, weil der einfach zu groß und mächtig war.
    »Ich muß dich jetzt allein lassen«, sagte Myxin.
    »Warum?«
    Als Antwort deutete er nach vorn, wo die fünf Diener des Dschinn Aufstellung genommen hatten.
    Kara stand allein.
    »Sie wird erst die Diener besiegen müssen, bevor sie gegen den Dschinn kämpfen kann.«
    Ich verzweifelte fast, und das Gefühl spiegelte sich auch auf meinem Gesicht wider. »Kann man denn wirklich nichts tun?«
    »Du nicht, John Sinclair. Drücke uns nur die Daumen, daß es klappt. Wir müssen gewinnen, der grüne Dschinn darf nicht mehr dazu kommen, seine schreckliche Macht auszuspielen.«
    Das waren harte, aber wahre Worte. Myxin ließ mich stehen.
    Waffenlos näherte er sich den fünf Dienern des Dschinn, und er gelangte in deren Nähe.
    Ich aber fühlte mich nur als Statist. Zum erstenmal seit langer Zeit, war es mir nicht vergönnt, in eine Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse mit einzugreifen.
    Das Schicksal nahm ohne mich seinen Lauf…
    ***
    Es gab Leute bei Scotland Yard, die bewunderten Sir James Powell wegen seiner Ruhe, die ihn auch in Streßsituationen nicht verließ. Stets behielt er die Übersicht und einen klaren Kopf.
    Doch was er hier zu sehen bekam, das verkrafteten auch seine Nerven nicht so leicht.
    Wie auf einer Kinoleinwand wurde ihm das präsentiert, was mit seinem besten Mann geschah.
    John Sinclair gefangen!
    Die Klaue des grünen Dschinn umklammerte ihn, und sie würde ihn zerquetschen.
    Auch Suko war mitgerissen worden. Er murmelte Worte, die er selbst nicht verstand. Die Hände hatte er geballt. Wie kleine Messer stachen die Fingernägel in das Fleisch.
    Sir James und er waren hilflos…
    »Da!« flüsterte Suko, »jetzt läßt er ihn fallen. John wird sich alles brechen…«
    Gemeinsam beobachteten die Männer die verzweifelten Bemühungen des Geisterjägers, sich weiterhin an der sich öffnenden Faust festzuhalten. John fiel von Finger zu Finger, klammerte sich an die einzelnen Glieder und rutschte schließlich vom letzten ab.
    Er fiel zu Boden. Unwillkürlich schlossen beide Männer die Augen, als sie das mitbekamen. Sie öffneten sie erst wieder, als eine kleine Gestalt neben John Sinclair stand.
    »Verdammt, das ist Myxin!« flüsterte Suko. »Wo kommt der denn her?«
    »Und eine Frau«, sagte Sir James. »Sie trägt ein Schwert mit goldener Klinge.«
    »Kara!« flüsterte der Chinese.
    Auch Kelim hatte die Worte vernommen. Seine Benommenheit war schlagartig verflogen.
    »Goldene Klinge?« echote er.
    Suko fuhr herum. »Ja, du Hundesohn. Was weißt du davon?«
    »Nichts, nichts!« kreischte der Türke, doch der Blick seiner Augen sagte genau das Gegenteil.
    Suko wischte über sein Gesicht. »Es ist möglich«, murmelte er, »daß der Spieß jetzt umgedreht wird…«
    ***
    Ich lächelte.
    Es war Irrsinn, in dieser Situation zu lächeln, aber ich konnte nicht anders. Die Spannung, die Angst, die mich bisher festgekrallt hatte, brach sich nun die Bahn in einem Lächeln.
    Myxin sah ich besser als Kara, denn sie wurde durch die Rücken der fünf Monster verdeckt. Myxin schritt auf die Diener zu. Wenige Schritte hinter ihnen blieb er stehen. Er sah noch kleiner, noch verlorener aus, aber ich wußte, daß er dabei war, seine alten Kräfte zurückzugewinnen.
    Und über allen schwebte der Dschinn.
    Riesig, unheimlich, gefährlich…
    Ein gewaltiges Monstrum, Jahrhunderte gefesselt, nun endlich freigelassen.
    Seine großen Arme fuhren durch die Luft, es entstand ein Wirbel, der

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