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0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und versuchen, das Böse so lange wie möglich hinzuhalten. Nur selten gelang ein großer Schlag. Für einen ausgeschalteten Dämon rückten drei andere nach, die sich noch furchtbarer gaben als ihr Vorgänger.
    Vielleicht würde der Kampf nie zu Ende gehen.
    »Wir müssen trotzdem weg!« rief Nicole und griff nach der Hand des Ausgemergelten. »Los, Spring… !«
    Der Ausgemergelte sprang nicht! Die Angst vor dem heranrasenden Thorn raubte ihm jede Konzentrationsfähigkeit!
    Fast zu spät erkannte es Nicole.
    Sie ließ ihn los. Mit schnellen Sprüngen jagte sie davon und ließ ihn zurück. Sie mußte ihr eigenes Leben, ihre eigene Freiheit schützen, sonst war alles umsonst, und wenn sie den Mann, der ohnehin seit langem tot war, mit sich zerrte, konnte der sie in seiner Panik nur behindern und das Gelingen ihrer Flucht in Frage stellen.
    Dennoch hatte sie so etwas wie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn einfach zurückließ, aber sie hoffte, daß er seine Angst im letzten Moment doch noch überwand und sprang.
    Hohe Büsche und Sträucher tauchten vor ihr auf. Henner Pols hängende Gärten reichten tief den Berg hinunter bis hierher.
    Nicole warf sich mitten hinein. Hinter ihr schlugen die Zweige zusammen und verbargen sie vor neugierigen Augen.
    Jetzt kam es darauf an, ob der Schwarze Ritter sich nur auf seine Augen verließ oder auch telepathische Kräfte einsetzte, um nach seinem entflohenen Opfer zu suchen.
    Nicole schränkte ihre aufgepeitschten Gedanken ein und begann sich abzuschirmen, wie sie es von Zamorra gelernt hatte. Mit ein wenig geistigem Training gelang es, zumindest durchschnittliche Paras zu täuschen.
    Aber bei dem Schwarzen Ritter, der die Schwarze Familie unter ihrem Fürsten Asmodis nicht kannte, mochte alles anders sein!
    Gewaltsam zwang Nicole sich zur Ruhe. Panik konnte sie nur verraten. Und hinter den Zweigen hervor beobachtete sie das Geschehen.
    ***
    Zamorra wußte genau, warum er nicht mehr als eben notwendig gegen die Entwendung des Amuletts protestiert hatte. Zwischen der Silberscheibe und ihm gab es eine geheimnisvolle Verbindung. Wenn die Entfernung nicht übermäßig groß war, konnte er es jederzeit mit einem Ruf zu sich holen. Es schwebte dann mit hoher Geschwindigkeit durch feste Materie zu ihm zurück und flog ihm förmlich in die Hand.
    Auch Henner Pol würde es nicht halten können!
    Zamorra lenkte den Senator langsam die Straße hinab. Er wollte tatsächlich die etwa achtzig Kilometer zum Château Montagne zurückfahren. Aber nur, um mit besserer Ausrüstung und gut vorbereitet zurückzukehren!
    Er mußte wissen, was mit Nicole geschehen war und wohin sie entführt worden war. Er mußte sie befreien.
    Absichtlich hatte er Henner Pol nicht mit der Polizei gedroht, und daß der Astrophysiker das Gespräch nicht von sich aus darauf gebracht hatte, sprach Bände. Wahrscheinlich hatte er selbst in diesem Fall einen Trumpf in der Hand.
    Die Polizei konnte Zamorra bei seiner Befreiungsaktion nur behindern. Er verließ sich lieber auf sich selbst. Daß er im Fall eines Scheiterns ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch und Einbruchs zu erwarten hatte, störte ihn herzlich wenig. In diesem Fall heiligte der Zweck die Mittel.
    Zamorra trat das Gaspedal ein wenig tiefer durch, als er die Hauptstraße im Tal entlang der Loire erreicht hatte. Er spielte die 180 PS des Sechszylinders voll aus und jagte den Wagen seinem Schloß entgegen. Sein Fahrzeugpark beherbergte auch noch ein paar andere Fahrzeuge, vornehmlich die Marken Citroën und Renault, aber mehr und mehr wurde dieser Wagen zu seinem Hobby. Und seit die deutsche Tuningfirma einen Turbolader-Motor für den Senator anbot, spielte Zamorra mit dem Gedanken, seinen Wagen von Irmscher mit diesem Turbo noch schneller machen zu lassen. Verlockende 230 Energiekrisen-PS standen im Angebot Nach gut einer Stunde rollte der keilförmige, silbermetallicschimmernde Wagen zum Château Montagne hinauf.
    Warte, Freundchen, dachte Zamorra und dachte an Henner Pol, der sich wohl schon als Sieger fühlte. Dich trickse ich allemal aus!
    ***
    Der Wissenschaftler in Henner Pol ließ den Astrophysiker nicht ruhen. Er kämpfte das ungute Gefühl förmlich nieder, das ihn beherrschen wollte. In seiner Tasche steckte das Amulett und verlockte ihn, weitere Experimente anzustellen.
    Mit dem großen Lift fuhr Pol in den Keller hinunter, Über die Sprechanlage ließ er Doktor Louis Garcier zu sich beordern. Mit wenigen Worten weihte er den Assistenten,

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