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0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sorge dafür, daß er nach dem Aufschlag auch tatsächlich explodiert! Was die Brüder in den Fernsehkrimis immer zeigen, ist Quatsch. Um die Kiste in Flammen aufgehen zu lassen, braucht es schon einiger Zufälle, und auf die sollten wir uns nicht unbedingt verlassen!«
    Jaques nickte. »Faßt du mal eben mit an?« forderte er Pol junior auf.
    »Was ist mit den Eierköpfen?« fragte er plötzlich. »Müssen die unbedingt alles wissen?«
    Jaques grinste nur.
    »Die können ruhig alles sehen«, behauptete er. »Dafür, daß sie nichts ausplaudern, sorgt der da schon!«
    Und die mattschwarze Statuette auf dem Kamin, auf die er zeigte, ließ grelles Licht aus dem Visier flammen wie ein höhnisches Lachen.
    ***
    Henner Pol, der durch sein weißes Haar weit älter aussah, als er wirklich war, erreichte seinen Sohn und den Diener, als die den besinnungslosen Professor gerade in dessen Auto verfrachteten. »Was soll das?« fragte er scharf.
    »Ich habe mir gestattet, Ihren ungebetenen Gast zu entfernen, der das Schloß nicht auf dem direktesten Weg verlassen wollte, sondern noch im Kaminzimmer herumschnüffelte. Dabei muß ihm das gleiche Mißgeschick geschehen sein wie Ihnen vor dem Lift, Mister Pol.«
    Das konnte sich Mister Pol schwer vorstellen, weil er noch den ihn paralysierenden Blitz gesehen hatte, der aus dem Amulett gezuckt war, aber warum sollte sich diese Silberscheibe gegen ihren eigenen Besitzer gewandt haben?
    Wahrscheinlicher war es, daß der Schwarze Ritter wieder einmal sein finsteres Können unter Beweis gestellt hatte, und der mußte auch dafür verantwortlich zeichnen, daß Nicole Duval verschwunden war. In diesem Punkt glaubte Pol seinem Besucher aufs Wort, aber er hatte keine Lust, Zamorra in seinem Schloß herumschnüffeln zu lassen und sich dafür den Zorn des Schwarzen zuzuziehen. Aber was er hier sah, gefiel ihm auch nicht.
    »Jaques, was meinen Sie mit entfernen?«
    »Mister Pol, darum brauchen Sie sich wirklich nicht zu kümmern«, versicherte der Diener ihm und wollte sich bereits hinter das Lenkrad des silbrigen Opel Senator schwingen. Zamorra zog diesen Wagen neuerdings den inländischen Fabrikaten vor, obgleich gerade Citroën die besseren Luftwiderstandswerte und den größeren Komfort besaß, aber der Wagen aus Rüsselsheim besaß das bessere Fahrwerk. Dazu kam der größere Hubraum und damit die längere Lebensdauer des Motors.
    Henner Pol begann etwas zu ahnen.
    »Jaques, solange Sie in meinem Dienst stehen, wird hier nicht gemordet!« sagte er und griff durch die noch offene Wagentür zum Lenkrad.
    »Wer spricht denn von Mord, Chef!« fragte Jaques. »Haben Sie denn noch nie etwas von Unglücksfällen gehört, die sich hier zuweilen ereignen? Was können wir denn alle dafür, wenn der Wagen ein wenig ausbricht und die Leitplanken ausgerechnet an der steilsten Böschung durchbricht?«
    Das war mehr als deutlich.
    »Jaques«, sagte Henner Pol drohend. »Steigen Sie aus!«
    Der dachte nicht daran und lehnte sich im Fahrersitz bequem zurück.
    Mit Entlassung konnte Henner Pol ihm keine Sekunde lang drohen, weil der Schwarze Ritter dafür sorgen würde, daß er seine Entscheidung widerrief, aber es gab ein anderes Mittel.
    »Jaques, ich will die Polizei nicht gern im Schloß sehen, aber wenn Sie mit Zamorra losfahren, um ihn irgendwo zu ermorden, rufe ich sie doch und bringe sie auf die richtige Spur!«
    Jaques schwieg, aber Pol sah, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
    Nicht einmal Sven Pol wußte, was sein Vater Jaques damals bei der Anstellung als Diener hatte unterschreiben lassen, weil nur Henner Pol wußte, was Jaques damals getan hatte. Und an den Safe, in dem das Geständnis lag, kam nicht einmal der Schwarze Ritter heran.
    Plötzlich stieg Jaques aus dem Wagen.
    »Chef«, sagte er langsam. »Das vergesse ich Ihnen niemals!«
    Der erschrak vor den Worten seines Dieners. Hatte der sich in den Jahren nicht geändert und war noch der kaltblütige Mörder wie damals, der jetzt auch noch Lust am Töten empfand?
    »Tragen Sie Professor Zamorra wieder ins Haus zurück, in die Eingangshalle, und dort wecken Sie ihn auf, Jaques«, befahl der Astrophysiker. »Und dann will ich noch ein paar Worte mit ihm reden.«
    Jaques zerrte Zamorra, dessen weißer Anzug dabei erheblichen Schaden litt, aus dem Wagen und lud ihn sich diesmal allein auf die Schultern. Henner Pol folgte ihm langsam.
    Stumm blieb sein Sohn draußen bei dem Wagen stehen und sah seinem Vater mit geballten Fäusten nach.
    Dann

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