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0179 - Notlandung auf Beauly II

Titel: 0179 - Notlandung auf Beauly II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gedrungen, den Weg fortzusetzen.
    Atlan hatte eingewilligt. Nun stand man am Rande eines Raumhafens, der ehemals hochmodern gewesen sein mußte.
    Der Urwald hatte ihn an den Rändern überwuchert. Hier und da war der Plattenbelag aufgerissen. Dadurch hatten sich mitten auf dem Gelände Baumund Buschgruppen gebildet, die von dem überwiegenden Teil der CREST-Besatzung als Notbehausungen benutzt wurden. Die Männer schienen sich auf der weiten Ebene sicher zu fühlen. Raubtiere mußten unweigerlich bemerkt werden.
    Das terranische Superschlachtschiff CREST stand verlassen im Mittelpunkt des Raumhafens. Die Mannschleuse war geöffnet.
    Heller Lichtschein durchstach die Finsternis unter dem Rumpf.
    Das war die Situation sechseinhalb Wochen nach dem Abschluß der MAJORI. „Verblüffend!" sagte das Extrahirn. „Ich hatte Fremde erwartet. Die Crest ist unbekannt. Wieso?"
    Atlan lachte vor sich hin. Diese Feststellung hatte er auch ohne die Erklärung des Logiksektors getroffen. Es gab einige Möglichkeiten - besser gesagt Wahrscheinlichkeiten. Die Unbekannten glaubten sich im Vorteil. Sie hatten Zeit zu warten, bis die Besatzung abgezogen war. Vielleicht wollte man auch erst ganz sichergehen, daß die Terraner verdummt waren. Es kam auf einige Tage oder Wochen nicht an. Ewig konnten die sechshundert Mann, die Atlan in kleinen Gruppen auf dem Hafengelände umherlungern sah, nicht dort bleiben. Die Nahrungsmittel mußten jetzt schon knapp werden. Außerdem hatten die Männer Furcht vor ihrem Schiff. Sie wagten sich nicht mehr hinein. Je länger der geistestötende Einfluß des Emotio-Strahlers anhielt, um so mehr mußte man die CREST für ein Ungeheuer halten. Damit rechneten auch die Unbekannten.
    Es gab aber noch einen Grund, der sie bewegt haben konnte, das Schlachtschiff vorerst nicht zu betreten. Jemand hatte noch zwei Notrufe gesendet, nachdem die Besatzung an und für sich schon hätte verdummt sein müssen. War das der Grund, warum man sich noch nicht an das Raumschiff des Imperiums herangewagt hatte? Wenn es so war, dann hatte der unbekannte Funker eine Schlacht gewonnen, ohne daß er es wußte.
    Atlan gab es auf, noch länger über das Phänomen nachzugrübeln. Diese Nacht mußte genutzt werden.
    „Wann willst du endlich hineingehen?" nörgelte Melbar Kasom.
    Er lag neben dem Lördadmiral und spähte über den deckenden Busch hinweg. Sie hatten sich so weit wie möglich in Richtung auf das Hafengelände vorgeschlichen. Niemand hatte sie bemerkt. Die verwilderte Mannschaft hatte sich schon bei Eintritt der Dämmerung zwischen die Bauminseln zurückgezogen und riesige Feuer entfacht. Hier und da klangen Rufe auf. Man stritt 'sich. Die Stimme des Epsalgeborenen war deutlich zu unterscheiden. Er beherrschte seine Leute auch jetzt noch.
    Kasom knurrte wie ein Raubtier, wenn er das Organ von Kors Dantur vernahm. Es schien Erinnerungen zu wecken. Die stille Rivalität zwischen Epsalern und Ertrusern haftete noch in Kasoms Gedächtnis.
    Erstaunlicherweise fürchtete sich Kasom nicht vor dem Riesenschiff, das wie ein fünfzehnhundert Meter hoher Berg aus der Ebene hervorwuchs. Blinzelnd schaute er zu dem hellen Lichtschein hinüber, der schon seit Wochen aus der unverschlossenen Schleuse fallen mußte.
    Rhodan war noch stiller geworden als während der langen Seereise. Sinnend betrachtete er den Schiffsgiganten, der nur auf seine geschulte Besatzung wartete, um diese Welt verlassen zu können.
    Atlan sah zum sternflimmernden Himmel hinauf. Hier, im Randgebiet des galaktischen Zentrums wurde es niemals richtig dunkel. Das Sternenlicht war hell genug, um jede Einzelheit gut unterscheiden zu können. Es war drei Stunden nach Sonnenuntergang.
    Atlan hatte einen Plan. Er wußte nicht, ob er gelingen würde, aber man mußte es versuchen.
    Es war anzunehmen, daß die Ortungsanlagen der CREST in Betrieb waren. Kein Kommandant landete auf einer Welt, ohne die vorprogrammierte Positronik einzuschalten.
    Sobald sich jemand dem Schiff näherte, würde das P-Gehirn Alarm geben. Wenn die Besatzung das Läuten vernahm, konnten Erinnerungen geweckt werden. Was mußte dann geschehen?
    Noch bedenklicher stimmten Atlan die Automatsperren an den Schleusen. Jeder Mann der Besatzung war nach seinem Individualmuster registriert. Atlan hatte nicht zur Crew gehört; also war er auch nicht von den Gedächtnisspeichern aufgenommen worden. Er konnte unter keinen Umständen allein auf die Schleuse zuspringen. Die dort postierten Kampfroboter und

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