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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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winkte ab. »Freuen Sie sich einfach darüber, daß es uns gelang, Ammorgh und seine Höllengeier zu vernichten.«
    »Sollten Sie mal Urlaub am Loch Dombar machen wollen, mein Haus steht Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
    Ich bedankte mich für das Angebot. Wahrscheinlich würde ich darauf nie zurückkommen. Ferien am Loch Dombar wären bestimmt sehr schön gewesen, aber wann hatte ich schon die Zeit dafür?
    Ich beugte mich zu Kate Gregory hinunter. »Alles Gute, Kate.«
    »Danke, Mr. Ballard. Viel Glück für die Zukunft.«
    »Kann ich gebrauchen.«
    Mr. Silver kam zurück. Auch er verabschiedete sich von Kate und ihrem Onkel. Die beiden fuhren ab. Und wir betraten Marvin Nelsons Haus.
    Schon in der Diele sah ich, daß Nelson ein weitgereister Mann war. Er hatte Einrichtungs- und Ziergegenstände aus aller Herren Länder zusammengetragen und eine so geschmackvolle Anordnung getroffen, daß eines zum andern paßte.
    Professor Dr. Marvin Nelson war ein großer Mann. Er hatte einen aufrechten Gang, ein von Falten zerfurchtes Gesicht und eine graue Bürstenfrisur. Er begrüßte Mr. Silver und mich mit einer Herzlichkeit, als wären wir alte Bekannte, und irgendwie waren wir das auch, denn Frank Esslin hatte ihm eine ganze Menge von uns erzählt.
    Wir gratulierten ihm zum Geburtstag. Ich sagte, es täte mir leid, mit leeren Händen zu kommen.
    Er lächelte. »Sie beschenken mich allein mit Ihrer Anwesenheit schon reich, Mr. Ballard.«
    »Sie machen mich verlegen«, erwiderte ich.
    Er führte uns in einen großen Living room. Ich sah einen Jungen von etwa 19 Jahren. Er sprang auf, als wir eintraten. Seine wasserhellen Augen strahlten Mr. Silver und mich an. Er war mittelgroß, muskulös und dunkelhaarig.
    »Meine Herren, darf ich Ihnen Charlie le Mat vorstellen«, sagte Marvin Nelson. »Charlie ist der Sohn meines Nachbarn«, erläuterte Frank Esslins Kollege. »Als er hörte, daß zwei Dämonenjäger zu mir kommen würden, wollte er Sie unbedingt kennenlernen. Hier sind sie nun, Charlie. Dies ist Mr. Silver – und das ist Mr. Tony Ballard.«
    Charlie le Mat kam beinahe ehrfürchtig auf uns zu.
    Ich reichte ihm die Hand. »Hallo, Charlie.«
    »Ihr Job muß wahnsinnig aufregend sein, Mr. Ballard«, sagte der Junge überwältigt.
    Auch Mr. Silver drückte ihm die Hand.
    »Leider nicht nur aufregend, sondern sehr oft auch lebensgefährlich«, sagte ich.
    »Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Dämonenjäger zu werden?«
    »Das hat sich eigentlich von selbst ergeben.« Ich erzählte dem Jungen, in dessen Augen ich anscheinend ein großer Held war, daß ich einst als Polizeiinspektor in einem kleinen verträumten englischen Dorf gearbeitet hatte. »Dieses Dorf wurde alle hundert Jahre von sieben gefährlichen Hexen überfallen«, fuhr ich fort.
    »Sie waren von einem meiner Ahnen, dem Henker Anthony Ballard, am Galgenbaum aufgeknüpft worden, lebten aber dennoch weiter. Und jedesmal wenn sie unser Dorf überfielen, mußte neben anderen Menschen auch ein Ballard sterben. Doch an mir erfüllte sich dieser Fluch nicht mehr. Ich kämpfte um mein Leben und vernichtete die Hexen. Von da an hatte ich öfter mit der schwarzen Macht zu tun. Ich lernte den reichen Industriellen Tucker Peckinpah kennen, wurde Privatdetektiv, und Peckinpah engagierte mich auf Dauer. Als es mich eines Tages ins 12. Jahrhundert verschlug, traf ich auf Mr. Silver. Seither sind wir zusammen und bekämpfen die Hölle, wo wir können.«
    Charlie le Mat hatte mir gespannt zugehört. Jetzt nickte er eifrig. »Glauben Sie, daß auch aus mir einmal ein großer Dämonenjäger werden könnte, Mr. Ballard?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ich bin kein Feigling.«
    »Mut ist nur eine Voraussetzung, die man für diesen gefährlichen Job mitbringen muß, Charlie.«
    Der Junge ballte die Hände zu Fäusten. »Ich kann auch kämpfen.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber ich würde an Ihrer Stelle nichts übereilen. Sie sind doch sehr jung. Das ist natürlich kein Fehler, aber die Jugend macht risikofreudig, und so etwas kann sich bitter rächen, wenn man gegen Dämonen kämpft. Grundsätzlich muß ich sagen, daß es niemals genug Dämonenjäger geben kann, doch es sollten sich nur jene zu diesem Schritt entschließen, die im Kampf mit den Höllenmächten mit einer echten Überlebenschance rechnen können – aufgrund ihrer Tapferkeit, ihrer Willensstärke, ihrer Intelligenz und ihres angeborenen Instinkts, der sie Gefahren rechtzeitig erkennen und richtig einschätzen

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