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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aufkeimender Angst.
    »Weil ich Euch für die Hexe hielt, für die Ihr Euch ausgebt. Doch jetzt weiß ich es besser. Wollt Ihr im Kampf gegen Lucero und die Inquisition meine Verbündete werden, Esmeralda? Wollt Ihr mir helfen, die wahren Dämonen aufzuspüren und zu vernichten? Und wenn Ihr es nur aus Rache tut, denn ich vermute, daß auch Ihr ein Opfer der Dämonen seid.«
    »Wieso glaubt Ihr das?«
    »Ich kenne Eure Aussage vor dem Inquisitionstribunal«, antwortete er. »Ich habe überall meine Mittelsmänner. Wir sind eine starke Gruppe, und der Tag ist nicht mehr fern, da wir Lucero stürzen werden. Dieser Bluthund soll für seine Schandtaten büßen. Doch Euch gegenüber habe ich etwas gutzumachen, Esmeralda. Aus Eurer Aussage weiß ich, daß Ihr bei dem Hexensabbat in jener Herberge dabei wart. Ihr wurdet beschuldigt, nach Hexenart durch eine feste Mauer gekommen zu sein, aber Ihr habt Eure Unschuld beteuert. Und ich glaube Euch. Ich glaube auch, den Dämon zu kennen, der Euch das antat. Wollt Ihr mir helfen, ihn zur Strecke zu bringen?«
    Sie saß aufrecht da, Ihr Blick war in unerreichbare Fernen gerichtet.
    »Glaubt Ihr, daß Ihr mich wieder dorthin zurückbringen könnt, wo ich hergekommen bin, Señor de Tabera?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er aufrichtig. »Aber mit Eurer Unterstützung wird es mir gelingen, Euch zu rächen. Ich werde nicht eher ruhen, als bis ich den Dämon Ramon Jose de Godoy zur Strecke gebracht habe.«
    »Meint Ihr den Grafen de Godoy?« Esmeralda schwindelte. »Aber er ist ein Freund des Inquisitors Lucero.«
    »Genau den meine ich«, sagte Juan. »Er war es, der zum Hexensabbat im Verirrten Lamm gerufen hat und das Erscheinen der Hexe Esmeralda prophezeite. Ich erfuhr davon und verständigte die Santas Hermandades. Luceros eigene Leute sollten ihm durch die Verhaftung seines Freundes eine Niederlage zufügen. Doch der Graf kam nicht zum Sabbat, und den Schergen fielen außer Euch, Esmeralda, nur einige harmlose Irregeleitete in die Hände.«
    »Was Ihr da sagt, ist ungeheuerlich«, murmelte Esmeralda. »Wißt Ihr, daß der Graf heute hier zu Gast ist?«
    »Er ist bereits eingetroffen. Der Vampir, den ich gepfählt habe, war einer seiner Begleiter. Kein Dämon zwar, aber ein Blutsauger, der seine Saat auf andere übertragen kann. So ergeht es allen, die dem Grafen in die Hände fallen.«
    »Hört auf!« flehte Esmeralda und hielt sich den Kopf.
    »Was habt Ihr?«
    »Lucero hat von mir verlangt, daß ich für einige Tage Gast auf dem Schloß des Grafen sein soll.«
    »Das trifft sich ausgezeichnet«, sagte Juan begeistert. »Wenn Ihr auf dem Schloß des Grafen seid, könntet Ihr mir die letzten Beweise beschaffen, die ich benötige, um ihn als Dämon zu entlarven.«
    »Ich soll mich in seine Gewalt begeben?« fragte Esmeralda ungläubig.
    »Ihr habt nichts zu befürchten, Esmeralda«, versicherte Juan, »denn als Schützling von Lucero wird de Godoy es nicht wagen, Euch zur Ader zu lassen.«
    »Allein die Vorstellung, daß …«
    »Still!« gebot Juan. »Ich höre aus Luceros Arbeitszimmer Geräusche. Es ist jetzt wohl besser, wenn wir uns trennen. Wann kann ich Euch wiedersehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Könnt Ihr Euch im Jardines del Alcazar frei bewegen?« Als sie nickte, verabredete er sich mit ihr für vier Uhr am Nachmittag des folgenden Tages. Dann schlich er aus dem Zimmer und war verschwunden.
    Als Esmeralda auf den Korridor trat, lag an der Stelle, wo der Vampir gepfählt worden war, nur noch ein Häufchen Asche. Es stimmte also, daß es diese blutsaugenden Bestien in Menschengestalt gab, die die Menschen des 20. Jahrhunderts für Ausgeburten einer abergläubischen Phantasie hielten.

    Am nächsten Tag war Lucero beschäftigt, und niemand hatte etwas dagegen, daß sie im Jardines del Alcazar spazierenging. Wahrscheinlich deshalb, weil der Park von hohen Mauern umgeben war und überall die Schergen der Inquisition postiert waren. Unter diesen Umständen hielt es nicht einmal der mißtrauische Lucero für möglich, daß sie fliehen könnte.
    Esmeralda spürte ihr Herz klopfen. Sie dachte, daß alle ihre Unruhe bemerken könnten. Es war bereits längst nach vier Uhr und noch hatte sie kein Zeichen von Juan Garcia de Tabera bekommen. Vielleicht hatte er die Verabredung mit ihr gar nicht ernst gemeint?
    Als sie an dichtem Gestrüpp vorbeikam, fühlte sie sich plötzlich von hinten gepackt. Eine Hand legte sich fest, aber nicht brutal auf ihren Mund. Sie wurde in das

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